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Lavamünd. »Musik begleitet mich schon seit meiner Kindheit«, sagt Desirèe Deiser (43). Am kommenden Samstag, 18. Oktober, folgt ein weiterer Meilenstein in ihrer musikalischen Laufbahn, wenn sie beim Herbstkonzert des »MGV und gemischten Chors Grenzwacht Lavamünd« (siehe auch S. 20) für ihre 15-jährige Tätigkeit als Chorleiterin ausgezeichnet wird.
»Diese Auszeichnung bedeutet mir sehr viel, denn ich habe den Chor damals nicht ganz freiwillig übernommen und mir die Aufgabe anfangs gar nicht zugetraut. Heute bin ich stolz darauf, dass wir gemeinsam gewachsen sind«, sagt Deiser, die mit ihrem Lebensgefährten und den beiden Töchtern in Lavamünd lebt.
Zur Chormusik gefunden hat Deiser im Kindesalter, wie sie erzählt: »Ich sang schon in der Volksschule und wurde dort von meiner damaligen Lehrerin Henrike Klever gefördert. In der Hauptschule Lavamünd hatte ich dann das Glück, in eine Musikklasse zu kommen. Lehrer wie Siegi Hoffmann, Herta Findenig und Christoph Warzilek haben mich sehr geprägt. Damals durfte ich sogar in einem Schulmusical die Hauptrolle übernehmen.« Doch nicht nur die Vokalmusik hat es ihr angetan. Im Alter von sechs Jahren begann sie Hackbrett zu spielen. Es folgten Gitarre und während ihres Lehramtsstudiums Klavier. »Das Hackbrett spiele ich übrigens bis heute bei verschiedenen Auftritten«, erzählt die Lavamünderin, die im Alter von 14 Jahren das erste Mal im gemischten Chor Grenzwacht Lavamünd mitgesungen hat. »Ich erinnere mich noch gut, die Klangfülle dieses großen Chors hat mich tief beeindruckt. Das ist nun schon 29 Jahre her.«
»Ich erinnere mich noch gut, die Klangfülle dieses großen Chors hat mich tief beeindruckt«
Desirèe Deiser, Chorleiterin
Mit Deiser als Mitglied, und später auch als Chorleiterin, hat sich der Chor enorm weiterentwickelt. »Die Anfangszeit war für alle eine Herausforderung, aber die Sängerinnen und Sänger gaben mir die Möglichkeit, mich zu entwickeln. 2006 gründeten wir die Gospelgruppe – ursprünglich für eine Hochzeit, dann als festen Bestandteil des Ensembles. Damit wollten wir auch jüngere Menschen ansprechen, was uns gut gelungen ist.«
Keine Nachwuchssorgen
Der Lavamünder Chor zählt derzeit 48 Mitglieder, aufgeteilt in 34 Frauen und 14 Männer. Um den Nachwuchs Sorgen machen muss man sich in Lavamünd, anders als bei anderen Gesangsformationen im Bezirk, aber nicht. Elf Mitglieder sind unter 30 Jahre alt. Der älteste Sänger ist 84 Jahre alt. »Diese Altersmischung ist eine große Stärke unseres Chors. Ein paar neue Herrenstimmen wären natürlich willkommen«, sagt die Chorleiterin.
Ein eigener Kinder- oder Jugendchor ist in naher Zukunft nicht geplant. Mit gemischtem Chor, Männerchor, Frauenchor und Gospelgruppe tritt man aber bereits in verschiedenen Formationen auf.
Im kommenden Jahr sind eine CD-Produktion sowie die Teilnahme an einem internationalen Chorfestival geplant. »Wir waren früher schon bei Festivals in Prag und Laibach dabei«, sagt Deiser, zu deren Aufgaben als Chorleiterin unter anderem die Auswahl der Literatur, die Programmzusammenstellung und auch das Leiten intensiver Proben mit den einzelnen Gruppen und die Auftrittskoordination zählen. »Außerdem arbeite ich bei Bedarf einzeln mit Sängerinnen und Sängern und habe immer ein offenes Ohr für Anliegen oder Probleme«, sagt die 43-Jährige. Geprobt wird in Lavamünd immer freitags: »Mit dem gemischten Chor proben wir jeden Freitag von 19.30 bis 22 Uhr. Die Gospelgruppe trifft sich bei Bedarf davor, von 18 bis 19.30 Uhr. Mit dem Männergesangsverein wird sonntags am Vormittag geprobt – das vereinbaren wir individuell«, erklärt die Lavamünderin.
Deiser, die auch im Musikausschuss des Sängergaus Lavanttal tätig ist, von dem Fortbildungen und Chorleiterschulungen organisiert werden und der den Chören im Tal beratend zur Seite steht, leitete auch zehn Jahre lang den Schulchor der Mittelschule St. Andrä und war Chorleiterin im Bezirksjugendchor Wolfsberg. Seit drei Jahren unterrichtet Deiser in der Mittelschule Bildungswelt Wolfsberg, wo sie das Musikteam unterstützt.

Von Philipp Tripolt
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