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Raphael Schifferl: »Es gab einige Interessenten, aber 1860 München war das beste Gesamtpaket«Ausgabe 36 | Mittwoch, 4. September 2024

Der Wolfsberger Innenverteidiger hat in diesem Sommer einen Zweijahresvertrag beim deutschen Drittligisten TSV 1860 München unterschrieben. Der Saisonstart verlief nicht nach Wunsch, doch der 25-Jährige zeigt sich für den weiteren Saisonverlauf optimistisch.

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München. Raphael Schifferl verbrachte die Saison 2023/24 als WAC-Leihspieler bei der Spielvereinigung Unterhaching in der dritten deutschen Liga. Nach dem Saisonende war aber klar, dass es keine Rückkehr zum RZ Pellets WAC geben wird. »Ich habe dem Verein klar kommuniziert, dass ich in Deutschland bleiben möchte. So war relativ frühzeitig von beiden Seiten sicher, dass ich nicht nach Wolfsberg zurückkehre. Man soll niemals nie sagen, aber in diesem Sommer war es nicht meine Absicht und auch nicht die des WAC«, erklärt der Innenverteidiger, der für die Wölfe bewerbsübergreifend 25 Mal aufgelaufen ist.
Aufmerksamkeit erhielt der Wolfsberger in diesem Sommer von zahlreichen Vereinen, wie er erzählt: »Über einen längeren Zeitraum waren einige Vereine ein Thema – vor allem hinten raus, Richtung Saisonende, gab es von vielen Seiten Interessenten. Nicht immer bedeutet Interesse auch, dass es ein Angebot gibt, doch am Ende hatte ich ein paar vorliegen, habe sie abgewogen und verglichen und mich schließlich entschieden. 1860 München war einfach die beste Option und das stimmigsten Gesamtpaket für mich. Ich bin froh, dass ich hier bin.« Im Frühjahr wurden erste Gespräche zwischen Schifferl und den Münchnern geführt, die in der Sommerpause intensiviert wurden, bis der 1,95 große Verteidiger schließlich einen Zweijahresvertrag bei den Löwen unterschrieben hat.

Der Saisonstart verlief für den TSV 1860 München nicht nach Wunsch. In den bisherigen vier Ligaspielen gab es drei Niederlagen und einen Sieg. Folglich stehen drei Punkte auf dem Konto.

Schifferl sieht dem weiteren Saisonverlauf trotzdem optimistisch entgegen: »Der Start war nicht gut, das ist richtig. Es sind viele neue Spieler in diesem Sommer zum Verein gestoßen. Wir haben Ambitionen und möchten so erfolgreich wie möglich sein. Ich möchte meine Qualität einbringen, dass die Situation besser wird und dann werden wir auch Erfolg haben.« Ein klar definiertes Saisonziel existiert laut dem Innenverteidiger nicht: »Ein nummerisches Ziel haben wir nicht. Es bringt nichts, Zahlen rauszuwerfen. Es ist eine große Liga, wir haben 38 Saisonspiele und in denen ist einiges möglich.«

Dreier- statt Viererkette
Schifferl wurde zuletzt gegen Viktoria Köln in der Halbzeit ausgewechselt – aus taktischen Gründen. »Wir haben erstmals mit einer Dreierkette gespielt. Ich habe kurz vor der Pause eine gelbe Karte erhalten und wurde zur Pause ausgewechselt. Die Karte und die Systemumstellung zurück zur Viererkette in der Pause waren der Grund für den Wechsel. Das wurde auch vom Trainer so kommuniziert«, blickt der 25-Jährige zurück, der schon beim WAC auf allen drei Innenverteidiger-Positionen in der Dreierkette gespielt hat. Er sagt aber auch: »Es ist nicht immer vom System abhängig. Manchmal kippen Spiele einfach eklig. Unsere Leistungen sind gut, nur die Ergebnisse nicht. Gegen Köln sind wir mit dem ersten Torschuss des Gegners in Rückstand geraten.«

Seine Platz in der Startelf sieht der 25-Jährige aber nicht in Gefahr, wie er sagt: »Ich brauche keine Stammplatzgarantie. Wenn ich meine Leistung bringe, dann spiele ich auch. Wenn nicht, dann muss ich damit rechnen, dass ich auf der Bank sitze.« 

Schifferl ist übrigens nicht der einzige Kärntner, der für die Löwen in dieser Saison aufläuft. Fabian Schubert, 29-jähriger Stürmer und gebürtig aus Eisenkappel, wechselte ablösefrei vom FC St. Gallen zu 1860 München. Schifferl sagt über seinen Teamkollegen: »Wir haben uns im Trainingslager das erste Mal gesehen und davor nicht gekannt. In der Regionalliga haben wir einmal gegeneinander gespielt, als ich bei den WAC Amateuren und er bei den Sturm Graz Amateuren war. Es ist natürlich eine feine Sache, dass er auch hier in München ist, wir verstehen uns super.«

Besuch auf der »Wiesn«
Unterhaching, eine Stadt südlich von München, und die bayerische Hauptstadt sind laut dem Wolfsberger nicht vergleichbar – ebenso wenig die Vereine, denn: »Das Außeninteresse ist deutlich größer. Das merkt man auch als Spieler. Das Trainingszentrum ist top, bei den öffentlichen Trainings sind viele Zuseher und die Heimspiele sind ausverkauft. Das ist aber nicht negativ gegenüber Unterhaching gemeint, denn der Verein hat auch seinen Reiz.« Traditionell wird die Mannschaft von 1860 München auch dem Oktoberfest auf der Münchner Theresienwiese einen Besuch abstatten. »Wir hoffen, dass es bis dahin sportlich besser läuft, dann macht der Besuch auch mehr Spaß«, lacht der 25-Jährige, der in den vergangenen Wochen aufgrund seines Umzugs nach München noch wenig Freizeit hatte. »Ich gehe gerne mit Freunden einen Kaffee trinken, auch im Tierpark Hellabrunn sieht man mich auch des Öfteren«, so der Lavanttaler.

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