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Wolfsberg. Freudig berichtet AMS-Regionalstellenleiter Klaus Leopold: »Im Jahr 2023 hatten wir die historisch niedrigste Arbeitslosigkeit im Bezirk Wolfsberg. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote beläuft sich auf fünf Prozent.« Im Vergleich dazu liegt sie in Kärnten bei 7,1 Prozent und in Österreich bei 6,4 Prozent.
In absoluten Zahlen bedeutet das, dass im Jahresdurchschnitt 1.095 Personen ohne Arbeit waren, davon 610 Männer (-2,6 %) und 485 Frauen (-3,7 %).
Den Tiefststand bei den Arbeitslosen im Lavanttal gab es im September mit 828 gemeldeten Personen, der Höchststand wurde im Dezember mit 1.634 Arbeitslosen erreicht. Das begründet Leopold so: »Im Winter ist im Bau- und Baunebengewerbe die Zunahme der Arbeitslosigkeit saisonal bedingt immer am Höchsten. Aber auch das hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Vor 20 Jahren hatten wir in den Wintermonaten bis zu 3.000 Arbeitslose. Das hat sich zum Glück aufgrund veränderter Rahmenbedingungen stark geändert.«
Ältere und gering Qualifizierte
Am stärksten von der Arbeitslosigkeit betroffen sind laut der Statistik für das abgelaufene Jahr ältere Personen und Menschen mit geringer Qualifikation, also lediglich Pflichtschulabschluss oder nicht einmal diesen.
Bei Personen, deren Qualifikation nicht mehr verwertbar bzw. nachgefragt ist, gibt es ebenfalls Vermittlungsprobleme.
So waren im Vorjahr durchschnittlich 460 Personen über 50 Jahre von Arbeitslosigkeit betroffen. Das sind fast 50 Prozent der gemeldeten Personen. Diese Personengruppen haben oft mehrfache Vermittlunghemnisse, und auch die Teilnahme an Schulungsmaßnahmen gestaltet sich oftmals schwierig. »Bei älteren oder Menschen mit geringer Ausbildung werden arbeitsplatznahe Ausbildungen bzw. Beschäftigungsmaßnahmen auch am zweiten Arbeitsmarkt (Anm.: Arbeitsplätze, die mithilfe von Förderungen der öffentlichen Hand geschaffen worden sind) gefördert«, so Leopold.
Fachkräfte sind gefragt
Nach Fachkräften besteht im Bezirk nach wie vor hohe Nachfrage. Regionalstellenleiter-Stellvertreter Hans Jürgen Pum: »Wir haben keine klassischen Facharbeiter mehr zu vermitteln. In Zukunft matcht das AMS die Kompetenzen der Kunden mit den Bedürfnissen der Unternehmen.« Das heißt: Statt über Berufsbezeichnungen oder Jobtitel werden Arbeitskräfte nach Kompetenzen vermittelt.
Diese recht neue Methode werde von den Betrieben gut angenommen und ermögliche es, Personen, die einen Beruf zwar nicht erlernt, aber über Qualifikationen für diesen verfügen, zu vermitteln. »Fehlende Übereinstimmungen der Stellenbeschreibung werden durch Qualifizierungsmaßnahmen ausgeglichen. Das AMS hilft den Arbeitssuchenden dabei, sich fehlende Kompetenzen anzueignen«, erläutert Leopold.
Auch KI wird eingesetzt
Seit Anfang Jänner hat das AMS unter dem Namen »Berufsinfomat« eine eigens entwickelte künstliche Intelligenz auf Basis von Chat-GPT im Einsatz. Leopold: »Man darf natürlich nicht stehen bleiben und muss offen für Neues sein. Der Berufsinfomat beantwortet Fragen rund ums Thema Berufe sowie Aus- und Weiterbildungen. Neben einer redaktionellen Betreuung sorgen Feedbackmeldungen für eine laufende Optimierung der Ergebnisse. Als Unterstützung ist es sicher eine gute Sache. Dennoch liegt unsere Stärke in der persönlichen Beratung und Betreuung.«
375 Jobs sofort verfügbar
Mit 31. Dezember 2023 waren im Lavanttal 375 Stellen sofort verfügbar, die meisten im Metall- und Elektrobereich. Gesucht wurde aber auch für Hilfsberufe und Arbeitskräfte im Fremdenverkehr.
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