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Einsatzfahrzeug verunglückt: Gutachten stellte klar, der Fahrer trug am Absturz keine SchuldAusgabe 01 | Mittwoch, 4. Januar 2023

Im Juli des Vorjahrs stürzte ein Wagen der FF Maria Rojach in ein Bachbett, acht Kameraden wurden verletzt. Auslöser des Unglücks war ein defektes Ventil an der Bremse, Verdacht gegen Lenker ist damit ausgeräumt. St. Andrä beschließt Kauf eines neues Fahrzeugs.

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Maria Rojach. Reingewaschen ist nicht nur die Freiwillige Feuerwehr Maria Rojach, sondern auch jener damals 26-jährige Feuerwehrmann, der im vergangenen Sommer in St. Georgen mit einem Einsatzfahrzeug verunglückte. Ein Gutachter stellte einen technischen Defekt als Unglücksursache fest.

Daniel Gönitzer, Kommandant der FF Maria Rojach: »Ein Bremsdefekt hat zu dem Unglück geführt. Das Fußbremsventil des Einsatzfahrzeugs hatte eine Fehlfunktion, vermutlich aus Verschleißgründen.«  Laut dem Kommandanten ist damit auch der Verdacht der fahrlässigen Körperverletzung, der von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt untersucht worden war, hinfällig. »Es gab eine Verfahrenseinstellung«, so Gönitzer. Laut ihm sind alle Kameraden, die bei dem Unglück verletzt wurden, wieder wohlauf.

»Das Gutachten hat bestätigt, dass der Lenker völlig richtig gehandelt hat.«
Daniel Gönitzer, Kommandant FF Maria Rojach

Wie berichtet kam es am 3. Juli zu dem Unfall. Das Tanklöschfahrzeug war gegen 19.40 Uhr unterwegs zu einer Übung. Im Ortsgebiet von St. Georgen durchstieß der Lenker ein Brückengeländer, worauf der Wagen etwa zwei Meter tief in ein Bachbett fiel und seitlich liegen blieb. Acht Verletzte waren zu beklagen, der 26-jährige Lenker wurde vom Rettungshubschrauber C11 ins Klinikum Klagenfurt geflogen. Sieben seiner Kameraden wurden mit Rettungsfahrzeugen ins LKH Wolfsberg transportiert.

Gönitzer: »Der Lenker ist einer unserer vorsichtigsten Fahrer. Das Gutachten hat bestätigt, dass er völlig richtig gehandelt hat. Wäre das Tanklöschfahrzeug geradeaus weitergefahren, wären die Unfallfolgen schlimmer gewesen.«

Neuer Wagen wird gekauft
Das Unglück war auch Thema in der Sitzung des St. Andräer Gemeinderats am 20. Dezember. Dort wurde der Ankauf eines neuen Fahrzeugs beschlossen, das mit einem 2.000-Liter-Tank ausgestattet sein wird und rund 460.000 Euro kosten soll. Die Anschaffung wird vom Landesfeuerwehrverband mit etwa 170.000 Euro gefördert, geliefert wird der neue Wagen 2025. Bis dahin ist die FF Maria Rojach mit einem Einsatzwagen unterwegs, der der Freiwilligen Wehr Baldramsdorf abgekauft wurde.

Der Vorfall zeigt, dass Mitglieder von Feuerwehren bei Einsätzen nicht nur ihre eigene Sicherheit riskieren, sondern auch von rechtlichen Konsequenzen bedroht sind. So musste im Oktober des Vorjahrs ein Mitglied der FF Krumpendorf nach einer Besitzstörungsklage vor dem Bezirksgericht Klagenfurt antreten. Der Feuerwehrmann war bei einem Einsatz einer Ölspur gefolgt, um ihre »Quelle« zu finden. Weil er dazu ein Privatgrundstück betrat, wurde er vom Besitzer verklagt – allerdings ohne Erfolg. Das Gericht   gab letztlich dem Feuerwehrmann recht.

Mit Spannung erwartet werden auch die rechtlichen Folgen eines Unfalls, der sich am 14. November in St. Veit zutrug. Auf dem Weg zu einem Großbrand erfasste ein Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr mit einem Außenspiegel einen 72-jährigen Radfahrer, der auf einem Schutzweg unterwegs war. Der Mann wurde zu Boden geschleudert und so schwer verletzt, dass er am Unfallort reanimiert werden musste. Am 8. Dezember verstarb er im Klinikum Klagenfurt.

Zuvor hatte sich herausgestellt, dass der Radfahrer gehörlos war und damit das Folgetonhorn des Einsatzfahrzeugs nicht hören konnte. Dessen Lenker, für den die Unschuldsvermutung gilt, ist jetzt mit Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung mit Todesfolge konfrontiert.

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