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Bürgermeisterkonferenz zur Koralmbahn: Bessere Anbindungsmöglichkeiten müssen geschaffen werdenAusgabe 42 | Mittwoch, 19. Oktober 2022

Mit der Fertigstellung der Koralmbahn wachsen die Regionen Wolfsberg und Deutschlandsberg zusammen. Gemeindevertreter aus dem Lavanttal erhielten kürzlich einen Überblick, was auf das Tal zu kommt und wie man die neuen Möglichkeiten nutzen kann.

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Lavanttal.  In der Vorwoche fand in der Wirtschaftskammer Wolfsberg eine Bürgermeisterkonferenz mit Lavanttaler Gemeindevertretern statt, um über die Chancen der Koralmbahn zu diskutieren. Der Bezirksobmann der Wirtschaftskammer Wolfsberg, Gerhard Oswald, meinte eingangs: »Stellen wir die Weichen und gestalten wir gemeinsam ein zukünftiges Ballungszentrum Lavanttal.«

Eric Kirschner von der Joanneum Research Forschungsgesellschaft, Autor der Studie »Jahrhundertprojekt Koralmbahn«, erklärte, dass mit der Fertigstellung der Bahn im Jahr 2026 ein neuer Wirtschaftsraum im Süden Österreichs entstehen werde, 1,1 Millionen Menschen werden dann in der Lage sein, den Bahnhof in St. Paul innerhalb von 40 Minuten zu erreichen. Er meinte, dass es im Umfeld des Bahnhofs in St. Paul zu einem Bevölkerungswachstum von drei Prozent kommen werde, bis zu einer Entfernung von 15 Kilometern wird das Wachstum rund zwei Prozent betragen. Regionen, die weiter weg sind, würden aber mit negativen Entwicklungen konfrontiert werden. 

»Es brennt der Hut. Unser größtes Problem ist die schlechte Anbindung ins obere Lavanttal«
Dieter Dohr, Bürgermeister Bad St. Leonhard

Daher müssten laut Herwig Draxler, Leiter der Wirtschaftspolitik der Wirtschaftskammer Kärnten, die Regionen außerhalb des Kerngebiets eingebunden werden. Er schlägt unter anderem vor, Flächen rasch zu entwickeln, Gewerbe- und Technologieparks weiterzuentwickeln, Gemeinden an das überregionale Schienennetz anzuschließen, eine entsprechende Taktung zu finden, Südösterreich als international attraktiven Standort zu positionieren und überregionale Übertragungseffekte zu nutzen. Langfristig müsse laut Draxler ein Verkehrsplan »Fahrplan Südösterreich« sichergestellt werden. 

Das sagen Gemeindevertreter

Der Bad St. Leonharder Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dieter Dohr) meinte: »Es brennt der Hut. Unser größtes Problem ist die schlechte Anbindung ins obere Lavanttal bis nach Zeltweg und letztlich die fehlende Anbindung der Eisenbahn an die Koralmbahn. Bad St. Leonhard ist sowohl touristisch – mit dem Klippitztörl, dem Kurbad und dem Moselebauer – als auch wirtschaftlich gut aufgestellt. Auch wir müssen zum Zug kommen.«

Auch für den Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) wird es wichtig sein, künftig die Gemeinden an die Bahn anzubinden und eine auf bereits vorhandene öffentliche Verkehrsmittel abgestimmte Taktung zu finden.

Bereits als einen »Vorort« von Graz und Klagenfurt sieht der St. Pauler Vizebürgermeister Karl Schwabe (ÖVP) seine Heimatgemeinde: »Jetzt geht es darum, der prognostizierten Nachfrage gerecht zu werden und Bau- sowie Gewerbegründe zur Verfügung zu stellen.«

Für die Claudia Arpa,  SPÖ-Vizebürgermeisterin von Frantschach- St. Gertraud, hat eine bessere Anbindung an Wolfsberg und weiter bis zum Bahnhof St. Paul oberste Priorität. »Wir müssen Kärnten als attraktiven Lebensraum etablieren. Dafür muss Infrastruktur geschaffen werden, es braucht Arbeitsplätze, leistbaren Wohnraum und Kinderbetreuung«, sagte Arpa. 

Anforderungen erheben

Im Rahmen der Sitzung wurde schließlich noch ein Folgetermin mit den ÖBB vereinbart, um gemeinsam die Anforderungen der Lavanttaler Kommunen, aber auch der im Lavanttal ansässigen Betriebe und Schulen bezüglich Streckennetz und Fahrpläne zu erörtern. »Ein starke Koordination auf allen Ebenen wird der Erfolgsfaktor sein«, sagte Gerhard Oswald abschließend.

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