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Wolfsberg. Ins Auto einsteigen, bequem zurücklehnen und eine Stadtrunde durch Wolfsberg drehen. Was vor 20 Jahren noch nach Science-Fiction klang, wäre theoretisch heute schon möglich. Theoretisch, denn völlig autonomes Fahren ist in Österreich gesetzlich noch nicht erlaubt. Was es aber auch in Österreich gibt, sind immer mehr Autofahrer, deren Fahrzeuge Assistenzsysteme haben, bei denen teilweise das Auto selbst fährt.
Von den Tesla-Modellen heißt es, sie würden bereits alleine fahren. Die Fahrzeuge besitzen in Wahrheit aber keinen echten Autopiloten. Die Autopilot-Funktion ist lediglich ein Fahrassistenz-System und keineswegs eines, das den Wagen selbstfahrend macht. Der Fahrer muss bei Anpassung der Geschwindigkeit an den Verkehr, Spur halten oder selbstständigem Einparken jederzeit die Kontrolle über den Wagen übernehmen können.
Solche Hilfen bieten mittlerweile auch Hersteller wie Mercedes, BMW oder Audi. Audi bietet zum Beispiel in seiner Luxus-Limousine A8 Funktionen an, bei denen das Fahrzeug im zähfließenden Verkehr bis zu 60 km/h die Fahrt übernehmen kann und dabei Anfahren, Beschleunigen, Lenken und Bremsen in seiner Spur selbstständig erledigt. Ist das in Österreich überhaupt erlaubt? Nicht ganz. Mindestens eine Hand muss immer am Lenkrad sein, egal welches Assistenzsystem man verwendet und was es kann. »Die Technologie ist oft noch lange nicht soweit, wie sie verkauft wird. Man ist noch weit weg davon, voll automatisiert von A nach B fahren zu können«, sagt Michael Nikowitz, der im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie in der Stabstelle Mobilitätswende arbeitet und als Experte in Sachen autonomes Fahren gilt.
Wer ohne Hand am Steuer ertappt wird, muss mit einer Mindeststrafe von 36 Euro rechnen, die Höchststrafe liegt bei mehreren tausend Euro.
Sich bei einem Unfall auf den Autopiloten auszureden geht nicht, denn auch beim Einsatz von Assistenzsystemen bleibt die Verantwortung beim Fahrer. Wirklich autonome Autofahrten sind in Österreich derzeit nur im Testbetrieb auf bestimmten Streckenabschnitten erlaubt und bedürfen einer eigenen Genehmigung. Das soll vor allem Firmen ermöglichen, selbstfahrende Autos zu testen.
Ein wichtiges Thema beim autonomen Fahren ist auch die Cyber-Sicherheit. Dabei geht es sowohl um die Datensicherheit, als auch die Sicherheit bezüglich der Systemperformance. Und natürlich muss man sich für vor Hacker-Angriffen schützen. Sie könnten unerwünschtes Fahrverhalten bis hin zu schwerwiegenden Unfällen verursachen. Ein zu 100 Prozent sicheres System wird es aber nie geben.
// Die Autonomiestufen
Level 0: Fahrer fährt selbst.
Level 1: Assistenzsysteme helfen bei Fahrzeugbedienung (z.B. Tempomat).
Level 2: Teilautomatisiertes Fahren (z.B. automatisches Einparken, Spur halten, Stauassistent), Fahrer muss System dauerhaft überwachen.
Level 3: Hochautomatisiertes Fahren (z.B. auf der Autobahn fahren und Spur wechseln). Fahrer muss in der Lage sein, jederzeit die Kontrolle zu übernehmen, muss das System aber nicht ständig überwachen.
Level 4: Vollautomatisiertes Fahren, Auto fährt dauerhaft selbstständig. Schafft das Auto eine Situation nicht, wird Kontrolle an Fahrer übergeben.
Level 5: Kein Fahrer im Auto notwendig.
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