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Christian Schiechl arbeitet als Souschef im mit vier Hauben prämierten »Steira Wirt« von Richard RauchAusgabe 40 | Mittwoch, 30. September 2020

Der 33-jährige Bad St. Leonharder Christian Schiechl ist seit 6,5 Jahren die rechte Hand von Küchenchef Richard Rauch. Bekannt ist das Restaurant vor allem für die Zubereitung von Innereien. In ein paar Jahren möchte Schiechl einen eigenen Gastronomiebetrieb führen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Seit seiner Kindheit wollte Christian Schiechl Koch werden. Im »Steira Wirt« der Geschwister Richard und Sonja Rauch ist er derzeit als Souschef tätig. Bild oben: Ein aktuelles Foto von Schiechl mit Küchenchef Richard Rauch (l.). Foto: Geschwister Rauch

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Bad Gleichenberg. »Meine Mutter ist Köchin, und ich glaube, ich wollte schon in der Hauptschule Koch werden«, antwortet Christian Schiechl auf die Frage nach seinem Werdegang. Der Bad St. Leonharder absolvierte nach seiner Schulzeit eine Kochlehre in Bad Tatzmannsdorf, im Jahr 2010 die Küchenmeisterprüfung und war anschließend drei Jahre lang Küchenchef bei einem Betrieb in Stegersbach.

»Es ist spannend, aus etwas ›Minderwertigem‹ etwas Hochwertiges zuzubereiten«
Christian Schiechl, Souschef Steira Wirt

Seit Februar 2014 ist er als Souschef im Restaurant »Geschwister Rauch vlg. Steira Wirt« tätig. »Richard hat für den Betrieb einen Souschef gesucht. Es hat von Anfang an gepasst. Er ist ein guter Freund und wir ticken ziemlich gleich, wenn es um das Kochen geht«, gibt der 33-Jährige Einblick, wie er zum mehrfach ausgezeichneten Betrieb gestoßen ist. Der »Steira Wirt« wurde im Vorjahr von Gault Millau mit 18 Punkten und vier Hauben ausgezeichnet. Küchenchef Richard Rauch, der den Betrieb seit 2003 führt, wurde im Jahr 2015 als Österreichs Koch des Jahres prämiert. »Unsere Küche ist klassisch mit modernem Einfluss. Das Ursprungsprodukt stammt immer aus der Region und ist der Hauptdarsteller der Gerichte. Aber wir verleihen ihm natürlich immer einen modernen Touch«, so Schiechl.

Die genannten Hauptdarsteller sind beim »Steira Wirt« meist Innereien. »Durch die Fleischerei wurden die Innereien so etwas wie unser Steckenpferd. Aber ich bin mit solchen Gerichten aufgewachsen und habe auch in der Lehre immer wieder damit gearbeitet. Also gab es nie wirklich eine Abneigung dagegen. Es ist spannend, aus etwas ›Minderwertigem‹ etwas Hochwertiges zuzubereiten. Mit Trüffel oder Kaviar etwas Besonderes zu machen, ist keine Kunst. Da ist die Zubereitung klassischer Gerichte schon deutlich komplexer«, weiß Schiechl, der hinzufügt: »Jeder bei uns kann Ideen für Gerichte einbringen. Manchmal entsteht ein Gericht in fünf Minuten, oft dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis wir zufrieden sind.«

TV-Auftritte
Kürzlich war Schiechl mit seinem Chef Richard Rauch zum zweiten Mal im deutschen Fernsehen zu sehen. Im Jahr 2017 musste Tim Mälzer im Rahmen der Sendung »Kitchen Impossible« beim »Steira Wirt« Stierhoden und Kuheuter zubereiten. Schiechl: »Er ist wirklich so, wie man ihn aus dem Fernsehen kennt. Wirklich ein netter und lässiger Mensch.« Erst Mitte September war Schiechl mit seinem Küchenchef bei der Sendung »Ready to Beef« zu Gast. Das Konzept der Sendung sieht vor, dass zwei Kochteams gegeneinander antreten, wobei jedes der Teams eine »Geheimzutat« mitbringt. Für jedes Gericht stehen zehn Minuten Zubereitungszeit zur Verfügung. Moderiert wird die Sendung von Tim Mälzer, über Sieg oder Niederlage entscheidet Sternekoch Tim Raue. »Der Zeitdruck ist schon brutal. Man hat einen ungefähren Plan, was man macht, wenn zum Beispiel Fisch als Zutat kommt. Wir haben unseren Kontrahenten Entenhoden mitgebracht«, lacht Schiechl.

Die Ausflüge in die TV-Welt sind aber natürlich nicht der Alltag des Bad St. Leonharders. »Wir haben im Betrieb eine Vier-Tage-Woche, wobei wir zwölf bis 16 Stunden am Tag in der Küche stehen, und nach diesen 16 Stunden ist man ganz schön fertig. Den ersten freien Tag habe ich nur zum Schlafen genutzt. Aber das muss man mögen und sich auch bei der Berufswahl bewusst sein. Aber es ist schade, dass immer weniger Junge in der Gastronomie arbeiten wollen«, so Schiechl.

Und wie sieht sein Plan für die Zukunft aus? »Es ist mein großes Ziel, irgendwann, in ein paar Jahren, als Küchenchef einen eigenen Betrieb zu führen«, so der Souschef abschließend.

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