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Wolfsberg. Es geht voran. Noch heuer wird der Rohbau der ersten Ausbaustufe des neuen Wolfsberger Tierheims abgeschlossen sein, im April 2020 ist die Eröffnung geplant. Motor hinter dem Projekt ist Johann »Časti« Schober, Obmann des Wolfsberger Tierschutzvereins, und sein Team. Unermüdlich rühren sie die Werbetrommel für die Baustein-Aktion, mit der die Einrichtung der neuen Unterkunft für herrenlose Tiere finanziert werden muss.
Der 61-jährige Schober steht dem Verein seit 2017 vor. »Damals bat mich Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz, dieses Amt temporär zu übernehmen, um den Neubau zu initiieren und umzusetzen«, erzählt er. Der Wolfsberger erklärte sich sofort dazu bereit, obwohl er eigentlich beruflich alle Hände voll zu tun hat. Schober ist Geschäftsführer der »Gemeinnützigen Personalservice Kärnten GmbH« (GPS), einem Unternehmen, das sich im Besitz der Sozialpartner und des AMS befindet und Projekte für Arbeitslose betreibt. Dazu steht er als Geschäftsführer der »Soziale Gemeinwohl Beschäftigung GmbH« (SGB) vor, einer Tochter der GPS, die sich mit gewerblichem Personalleasing befasst.
»Mich rührt besonders, dass es viele Menschen gibt, die wenig haben, aber uns etwas spenden«
Johann Schober, Obmann des Tierschutzvereins
Schober, seit 1984 mit seiner Anita verheiratet und Vater des 19-jährigen Christopher, sagt über sich selbst: »Ich habe mich permanent verändert, hatte immer zwei oder drei Jobs in der Schublade.« Nach der Matura am BORG Wolfsberg und einem nicht abgeschlossenen Studium der Germanistik und Psychologie an der Universität Klagenfurt, arbeitete er neun Jahre beim Arbeitsamt (das damals noch diese Bezeichnung trug) und stieg bis zum stellvertretenden Leiter der Außenstelle Wolfsberg auf. 1990 wechselte er in die EDV-Branche nach Wien und kam 2000 nach Klagenfurt, um das »Progress Zentrum« in Welzenegg aufzubauen. 2003 stand wieder Wien auf dem Programm, wo er bei »AMS Betriebs GmbH« EDV-Projekte leitete. Zwei Jahre später kehrte er heim nach Wolfsberg, um dem hiesigen Arbeitsmarktservice AMS vorzustehen. Seit 2013 ist er bei der Firma GPS.
Immer unterwegs
Man sieht: Schober ist stets unterwegs – auch in seiner Freizeit. »Meine Hobbys sind Segeln, Reisen und neue kulinarische Eindrücke zu entdecken, gerne auch in Italien und anderswo.« Trotzdem bleibt ihm noch Zeit für das Wolfsberger Tierheim: »Heuer hatten wir bereits 80 Hunde und 149 Katzen im Heim. Derzeit sind es 17 Hunde und 57 Katzen. Wir kommen mit sehr geringen Betriebskosten von 250.000 Euro aus, weil wir viele Unterstützer haben, die uns ehrenamtlich bei der täglichen Arbeiten helfen, und auch der Vorstand ehrenamtlich arbeitet. Wir haben sieben fixe Mitarbeiter, vom AMS erhalten wir Unterstützung bei den Personalkosten.« Das Land Kärnten steuert jährlich 23.000 Euro bei, die Gemeinde Wolfsberg unterstützt den Betrieb und den jetzigen Neubau. Schober: »Ich muss aber auch sagen, dass wir den Betrieb nicht aufrecht erhalten könnten, wenn wir nicht vor zwei Jahren eine Erbschaft erhalten hätten, mit der wir sehr sparsam umgehen.«
Und weil das Geld nicht im Überfluss zur Verfügung steht, aber das Heim noch eingerichtet werden muss, startete Schober die Baustein-Aktion: »Wir benötigen etwa 80.000 Euro für das bewegliche Inventar, das wir selbst finanzieren müssen: Medizinschränke, Untersuchungs- und Behandlungsgeräte, Boxen, Bürozubehör und so weiter. Bisher haben wir 45.000 Euro zusammen, der Großteil kam von der Privatstiftung Kärntner Sparkasse.« Jeder Spender erhält eine Urkunde, einen Platz im Herzen der Tiere und kann seinen Beitrag von der Steuer absetzen. Was Schober besonders rührt: »Es gibt viele Menschen, die selbst nur wenig besitzen, aber uns 20, 100 oder 200 Euro überweisen. Ich danke allen Spendern.«
// Info
Baustein-Aktion des Wolfsberger Tierheims:
Raiffeisenbank
IBAN: AT26 3948 1001 0433 2367
Kärntner Sparkasse
IBAN: AT34 2070 6045 0095 2553
Auskünfte zur Baustein-Aktion gibt es unter 04352/540 77 oder info@tierschutzverein-wolfsberg.at.
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