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Wolfsberg. »Mit Talent und Gottvertrauen ist vieles möglich, man braucht dazu aber vor allem hilfsbereite Menschen, die solche Projekte unterstützen – und dafür bin ich sehr dankbar«, sagt der Wolfsberger Stadtpfarrer Christoph Kranicki. Er antwortet damit auf die Frage, wie er es immer wieder schafft, Geld für die Wolfsberger Markuskirche »aufzustellen«. Nach der Öffnung der Gruft und der Sanierung von Altären läuft im Juni sein nächstes Projekt an: Die Generalsanierung der Kirche.
Rund 150.000 Euro werden die Maßnahmen kosten, die voraussichtlich am Montag, 20. Juni, starten. 55.000 Euro kommen von einem Großspender, der laut Kranicki ungenannt bleiben will. Der Stadtpfarrer: »Die Pfarre hat mit der Unterstützung des Großspenders insgesamt 70.000 Euro gesammelt. Der Rest kommt von der Diözese Gurk aus Mitteln der Kirchensteuer und vom Bundesdenkmalamt, das ebenfalls einen Teil beisteuert.« Vorgesehen ist jetzt, das im Jahr 1972 freigelegte Gewölbe zu reinigen und die ganze Kirche auszumalen. Im Zuge dessen werden Leitungen und Beleuchtung erneuert sowie die Tonanlage modernisiert. Außerdem werden die letzten noch unsanierten Seitenaltäre, die der heiligen Kunigunde sowie die Kreuzigungsgruppe, von Restaurator Paul Rachle in Stand gesetzt.
»Die Pfarre hat mit der Unterstützung des Großspenders insgesamt 70.000 Euro gesammelt«
Christoph Kranicki, Stadtpfarrer
Es gab bereits ein Treffen, bei dem die Details besprochen wurden. Dabei waren neben Kranicki auch Doris Kircher vom Bundesdenkmalamt, Herbert Mikula von der Bauabteilung der Diözese Gurk, Michael Joham von der Elektrofirma Mahkovec sowie Restaurator Georg Brandstätter. Kranicki freut sich auf das Projekt: »Die Markuskirche ist meine pupilla oculi«, womit sein Augapfel gemeint ist.
Leitungen werden »versteckt«
»Am Mauerwerk werden wir nichts verändern, da es unter Denkmalschutz steht und sich unter dem Putz Fresken befinden. Die neuen Leitungen werden deshalb auch nicht unter den Putz gelegt, sondern in den Ecken angebracht, versteckt«, so der Stadtpfarrer.
»Die jetzigen Scheinwerfer geben große Hitze ab, wodurch die Mauern verfärbt werden«
Derselbe zur Notwendigkeit der Sanierung
Es sei Handlungsbedarf gegeben, denn die Installationen haben ein langes Leben hinter sich: »Sie sind mehr als 40 Jahre alt und wurden in der Vergangenheit nur teilweise getauscht. Die Scheinwerfer benötigen sehr viel Strom, außerdem geben sie große Hitze ab, wodurch die Mauern verfärbt werden. Jetzt kommen LED-Scheinwerfer«, bei denen das nicht passieren kann. Dazu wurden Leitungen und Scheinwerfer in der Vergangenheit nicht korrekt montiert, sie befinden sich bei Bildern und im Hochaltar, die Abstände zu den schützenswerten Objekten sind nicht ideal.
Gottesdienste werden verlegt
Wann die Arbeiten abgeschlossen werden können, ist laut Kranicki aus heutiger Sicht »schwer zu sagen, ich denke, Ende September wird es so weit sein«. Für die Dauer der Restaurierung werden die Sonntagsgottesdienste übrigens in der ehemaligen Kapuzinerkirche in der Alois-Huth-Straße gefeiert.
Das Gründungsjahr der Markuskirche ist laut Angaben der Diözese Gurk unbekannt. Da aber das Gebiet bis 811 zur Diözese von Aquileja gehörte, nimmt man an, dass schon damals eine Markuskapelle als Zeichen der geistlichen Verbindung zu Venedig, das den heiligen Markus zum Schutzpatron hat, bestand. Erstmals urkundlich erwähnt wird sie 1216. Im Laufe der Jahrhunderte gab es immer wieder Um- und Zubauten, die den heutigen Stil der Stadtpfarrkirche prägen. So wurde zum Beispiel im 16. Jahrhundert ein beidseitiger Kapellenanbau am Langhaus durchgeführt.
Im Inneren der Stadtpfarrkirche ist der spätbarocke Hochaltar aus dem Jahr 1776 besonders erwähnenswert. Das Altarbild zeigt den Evangelisten Markus mit dem Löwen und ist ein Werk des bekannten Barockmalers Johann Martin Schmidt, auch »Kremser Schmidt« genannt. Seitlich stehen die lebensgroßen Statuen der Apostelfürsten Petrus und Paulus.
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