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Wolfsberg. Unheimlich still ist es in den Gängen der HTL Wolfsberg, die im Bundesschulzentrum untergebracht ist. Wo sich sonst inklusive der Abendschüler knapp 600 Schüler und 65 Lehrer tummeln, sind jetzt maximal 41 Schüler und einige Lehrer gleichzeitig anwesend. Nach dem coronabedingten »Shutdown« am 16. März dürfen seit 4. Mai Maturanten nach Anmeldung wieder Ergänzungsunterricht erhalten, um sich auf die Reifeprüfung vorbereiten zu können. Einer von ihnen ist Markus Nießl aus St. Georgen. »Der Ergänzungsunterricht läuft gut. Es läuft eigentlich fast gleich wie vorher, nur dass man eben nur mit der halben Klasse in einem Raum sitzt«, sagt der 19-Jährige. Die Klassen wurden geteilt und werden in verschiedenen Räumen unterrichtet, damit der Mindestabstand eingehalten werden kann.
Sitzplan für jede Klasse
Während die Schüler in den Klassenräumen die Mund-Nase-Schutzmasken abnehmen dürfen, sobald sie ihre Hände gewaschen und ihren Sitzplatz eingenommen haben, herrscht beim Eingang ins Schulgebäude und in den Gängen Maskenpflicht. In jedem Gang befindet sich auch ein Spender mit Desinfektionsmittel. »Es gibt einen Klassensitzplan, jeder Schüler darf nur den ihm zugewiesenen Platz benutzen«, erklärt Schulleiter Jürgen Jantschgi. »Die Reinigungskräfte sind immer im Haus, und die Türen stehen offen, damit niemand eine Klinke angreifen muss.«
Neben den Maturanten haben seit 4. Mai auch die Abschlussklassen der Abendschule und der Werkmeisterschule an der HTL wieder Präsenzunterricht. »Sie werden im Schichtmodell abwechselnd vormittags und abends unterrichtet«, so Jantschgi. Der Schulleiter war auch – wie vorgeschrieben – nach dem »Shutdown« täglich im Büro: »Es gab viel zu tun, nur mit dem Unterschied, dass man plötzlich ganz alleine war.«
Dämpfer für das Ballkomitee
Besonders leid tat ihm die Absage des HTL Balls, der im März geplant war: »Das war ein starker Dämpfer für die Schüler im Ballkomitee, sie haben mir sehr leid getan.« Derzeit ist Jantschgi mit seinen Kollegen damit beschäftigt, die Vorbereitungen für die schriftliche Matura zu treffen, die am 25. Mai beginnt.
Der Regelunterricht für die ersten bis vierten Schulstufen beginnt wieder am 3. Juni. Auch hier wird es einen Schichtbetrieb geben. »Den Schülern fehlt der Kontakt untereinander, das merkt man schon«, sagt Jantschgi. Ein Thema sind außerdem der fachpraktische Unterricht und der Unterricht in den Labors – beides kann jetzt nicht im gewohnten Umfang stattfinden: »Dafür wollen wir diese Bereiche im nächsten Schuljahr forcieren. Auch mit den Betrieben halten wir Kontakt.«
»Keine Prognose«
Apropos nächstes Schuljahr: Glaubt Jantschgi, dass es ab September wieder einen »normalen« Schulbetrieb geben wird? »Ich hoffe es natürlich, aber ich wage keine Prognose«, so der Schulleiter abschließend.
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