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St. Andrä, Wolfsberg. Noch bevor Carina Jäger in den Kindergarten kam, zeichnete sie schon fast täglich Zuhause. Nicht, weil ihre Eltern sie darin förderten, sondern weil sie es von sich aus einfach gern tat.
Acryl und Leinwand
In der Volksschule Maria Rojach wurde ihre Lehrerin auf das Talent aufmerksam und ermöglichte es ihr, an einem Malkurs in Wolfsberg teilzunehmen. Dort kam Jäger, die mittlerweile das Stiftsgymnasium St. Paul besucht, erstmals mit Leinwand und Acrylfarben in Berührung. »Man fühlt sich beim Malen viel freier, weil die Leinwand so groß ist«, sagt Jäger, »Dafür kann man aber nichts ausradieren, sondern muss übermalen.« Im Kurs lernte sie noch einige Tricks, doch ein gutes Auge, räumliches Sehen und das Gefühl für die passende Zusammenstellung von Farben wurden ihr bereits in die Wiege gelegt.
Erste Präsentation
Nun erhielt das junge Talent die Möglichkeit, seine Bilder am vergangenen Wochenende erstmals im Rahmen der Kunstmesse in Wolfsberg der Öffentlichkeit zu präsentieren. Organisatorin Heidelinde Godez nahm Jäger in das Programm auf. »Es ist meine erste große öffentliche Präsentation und ich bin ganz schön aufgeregt«, sagte Jäger im Vorfeld der Messe.
Zu den Lieblingsmotiven der jungen Eisdorferin zählen Tiere und Blumen: »Jetzt möchte ich auch beginnen, Menschen zu malen.« Die Inspiration für ihre Bilder holt sie sich mitunter im Internet, vieles ist aber »einfach in meinem Kopf«. So fertigte sie im Sommer für sich, ihre Zwillingsschwester Elena und ihre jüngere Schwester Victoria (10) je ein Bild für die neuen Kinderzimmer an, als Motive dienten Blumen und Äpfel. »Derzeit arbeite ich an einem Bild mit Seerosen – meine erste Auftragsarbeit«, berichtet die sympathische Schülerin stolz.
Hauptberuflich Malerin will Jäger später einmal aber gar nicht werden: »Etwas mit Zeichnen will ich schon machen. Ich kann mir vorstellen, Deutsch- und Zeichenlehrerin zu werden, sicher bin ich mir aber noch nicht.« Das muss sie sich mit ihren zwölf Jahren auch noch nicht sein.
Musik und Tiere
Wenn Jäger nicht gerade zeichnet oder malt, spielt sie gerne Tischtennis, spielt Saxophon oder bringt mit ihren Schwestern den Hühnern Kunststücke bei: »Wir haben etwa 35 Hühner daheim, das sind meine Lieblingstiere.« Ihre Lieblingshenne heißt »Big Berta« und sie kann besonders viele Kunststücke. »Ei hat sie aber noch keines gelegt«, verrät Schwester Victoria.
Kein Tag ohne Zeichnen
Natürlich hat Jäger ihr Lieblingshuhn auch schon mit Farbe und Pinsel festgehalten. Wobei die junge Künstlerin in den großen (Acryl-) Farbtopf nur an Wochenenden oder in den Ferien greift, da dies mehr Zeit in Anspruch nimmt. Ohne zu zeichnen, vergeht jedoch kaum ein Tag.
Rückblickend gefiel Jäger die Kunstmesse in all ihren Facetten sehr gut. »Auch andere Künstler haben gesagt, dass sie weitermachen soll, weil sie ein tolles Gespür für Farben sowie Licht und Schatten hat«, freut sich Carinas Mama Conny Jäger, »Aber das soll Carina selbst entscheiden.«
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