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Lavamünd, Dravograd. Eines hat Dravograd Lavamünd voraus: In die Schnellstraße, die von Slovenj Gradec bis zur österreichischen Grenze führen wird, sind bereits zwei Umfahrungen für Dravograd fix eingeplant. Dennoch hat sich eine Bürgerinitiative gebildet, die, laut Sprecher Rok Kotnik, zwei im Vergleich zu den staatlichen Umfahrungen günstigere und bürgerfreundlichere Varianten ausgearbeitet hat, die Kulturgüter schützt und Erholungsgebiete berücksichtigt. Die Dravograder fordern ein Mitspracherecht bei der Planung der Trassenführung.
Lavamünd ist kürzeste Strecke
Die Lavamünder müssen die Umsetzung einer Umfahrung erst durchsetzen. Eine Entscheidung will das Land Kärnten aber erst treffen, wenn Slowenien weiß, ob die Schnellstraße bei Lavamünd oder Bleiburg auf die österreichische Grenze trifft. »Die Kooperation der beiden Bürgerinitiativen hat hier Aufklärung geliefert zur falschen Sicht Österreichs auf die Vorhaben in Slowenien. Es ist aktuell nicht davon auszugehen, dass der Verkehr über Bleiburg geleitet wird«, betonte Gerald Hartmann von der Bürgerinitiative Lavamünd. Unabhängig davon zeigt Google die Strecke über Lavamünd immer als kürzeste Verbindung zur A2 an. »In Österreich gibt es noch kein Konzept für die Handhabung der neuen Verkehrsströme, die durch die Schnellstraße und die Koralmbahn auf uns zukommen«, sagte Lavamünds Bürgermeister Josef Ruthardt.
Wolfgang Gallant, Sprecher der Bürgerinitiative Lavamünd, kritisierte die Verkehrszählung des Landes Anfang August: »Die Zählung fand statt, als die meisten großen Firmen in der Region Betriebsurlaub hatten, natürlich fahren dann weniger Lkw.«
Hohe Schwerverkehrsbelastung
Laut Zahlen der Bürgerinitiative fahren täglich 6.000 Fahrzeuge, davon 1.400 Lkw durch Lavamünd. Dravograd durchfahren jeden Tag zwischen 1.500 und 1.700 Lkw laut Aussagen des Vorsitzenden des städtischen Sicherheitsrats, Ferdo Abraham. Diese Situation hat in den benachbarten Orten dieselben Probleme zur Folge: Für Kinder stellt der Schulweg ein hohes Risiko dar, es gibt gesundheitliche Probleme der Bewohner, die Abwanderung steigt und die Verkehrslawine vertreibt die Touristen, um nur einige zu nennen.
Dravograds Vizebürgermeister Tone Preksavec lobte die »unkomplizierte grenzüberschreitende Zusammenarbeit, um gemeinsam gegen die Verkehrsbelastung vorzugehen«. Weitere gemeinsame Aktionen sind geplant, was genau geschehen soll, wurde aber noch nicht verraten, um den Überraschungsmoment zu wahren.
Abschließend forderten außerdem der FPÖ-Landtagsabgeordnete Gernot Darmann und der slowenische Nationalrat Jani Prednik (SD) eine rasche Lösung für die Verkehrsbelastung.
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