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Lavanttal. 6.416.202 Österreicher, davon 439.039 Kärntner, können am Sonntag, dem 26. Mai, von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen und die österreichischen Mitglieder des Europäischen Parlaments wählen. Bei den EU-Wahlen 2014 waren noch 445.394 Kärntner stimmberechtigt. Während die Zahl der wahlberechtigten Kärntner sank, stieg österreichweit die Zahl jedoch um 5.600 Personen im Vergleich zu 2014.
Großbritannien wählt
Nachdem Großbritannien noch nicht aus der EU ausgetreten ist (Stichwort »Brexit«), finden auch dort Wahlen statt und zwar bereits am ersten möglichen Wahltag, dem 23. Mai. Die Zahl der Parlamentssitze bleibt damit vorerst bei 751. 18 davon »gehören« Österreich. Nach dem »Brexit« wären es insgesamt nur mehr 705 Sitze, Österreich würde aber einen dazu bekommen. Die Neuverteilung der Sitze kann erst nach dem »Brexit« erfolgen.
Parteien und Kandidaten
Sieben Parteien stellen sich nun in Österreich mit ihren Kandidaten der Wahl. Für die ÖVP geht EU-Parlamentarier Othmar Karas als Spitzenkandidat, vor Staatssekretärin Karoline Edstadler, ins Rennen. Die erste Kärntnerin findet sich auf dem zehnten Listenplatz: Claudia Wolf-Schöffmann aus Frauenstein. Spitzenkandidat der SPÖ ist der Nationalratsabgeordnete Andreas Schieder aus Wien. Auf Platz zwei bei den Roten kandidiert EU-Abgeordnete Evelyn Regner. Mit Luca Kaiser befindet sich der Kärntner Spitzenkandidat auf Platz neun. Auch ein Wolfsberger ist dabei: Der Leiter des Renner-Instituts Kärnten, Harry Koller (Platz 29).
EU-Abgeordneter Harald Vilimsky ist Spitzenkandidat der FPÖ, vor dem Juristen Georg Mayer auf Platz zwei. Die Spitzenkandidatin der FPÖ Kärnten, Elisabeth Dieringer-Granza aus Drobollach ist auf Platz sechs zu finden. Mit Isabella Theuermann ist auf Platz 26 der FPÖ-Liste auch eine Lavanttalerin vertreten.
TV-Köchin bei den Grünen
Die Grünen schicken den Volkswirt Werner Kogler an erster Stelle ins Rennen, vor der bekannten TV-Köchin Sarah Wiener auf Platz zwei. Die Kärntner Spitzenkandidatin Olga Voglauer aus Ludmannsdorf rangiert auf Platz fünf. Die Neos setzen auf Nationalratsabgeordnete Claudia Gamon vor Unternehmerin Karin Feldinger. Auf Platz 21 listet Christian Pirker aus Klagenfurt als erster Kärntner. Aikaterini Anastasiou ist Angestellte aus Wien und steht bei der KPÖ vor Melina Klaus an erster Stelle. Die Klagenfurter Informatikerin Cristina-Annamaria Tamas hat Platz drei inne.
Die Liste »Europa Jetzt – Initiative Johannes Voggenhuber« tritt mit dem Namensgeber an erster Stelle an. Auf Platz zwei kandidiert die Schauspielerin und Regisseurin Marion Krainer. Kärntner sind auf der acht Namen umfassenden Liste nicht vertreten.
Sinkende Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung bei den Europawahlen, die alle fünf Jahre stattfinden, sank bis dato kontinuierlich. Bei den Wahlen 2014 lag die Wahlbeteiligung EU-weit bei nur 42,61 Prozent. In Österreich gaben 45,39 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab. Experten erwarten heuer jedoch wieder mehr Interesse der Wähler.
Wie sich der Wirbel um das Ibiza-Video und dem daraus folgenden Rücktritt des Vizekanzlers Heinz-Christian Strache auf das Ergebnis der EU-Wahlen in Österreich auswirken werden, beschäftigt derzeit Politik-Experten und Meinungsforscher. Von einem Verlust für die FPö in Österreich wird jedoch ausgegangen.
Die Europäische Volkspartei ist mit 221 Mandatssitzen die stärkste Partei im Europäischen Parlament. Die Sozialdemokraten kamen nach der Wahl 2014 auf 191 Sitze, die Europäischen Konservativen und Reformisten auf 70, die Linken auf 52, die Grünen auf 50.
Wahlergebnis um 23 Uhr
Das Wahlergebnis wird am 26. Mai erst um 23 Uhr bekannt gegeben, wenn alle Wahllokale geschlossen haben. In Österreich haben die Wahllokale längstens bis 17 Uhr geöffnet, Italien ermöglicht aber eine längere Stimmabgabe. Das endgültige Ergebnis aus allen 28 Mitgliedsstaaten inklusive der Briefwahlstimmen wird für Montagabend erwartet.
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