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WOLFSBERG. Wer sich im Vorjahr von den Geschichten der Bitcoin-Millionäre anstecken ließ und noch schnell in die Kryptowährung investierte, konnte damit tatsächlich schnelles Geld machen. Wer aber zu lange wartete oder zu gierig wurde, der musste gewaltige Verluste hinnehmen, denn zum Jahreswechsel platzte die Spekulationsblase. Bitcoin und andere Kryptowährungen, wie Ethereum, Litecoin usw., haben seither über 76 Prozent an Wert verloren. Aktuell liegt der Bitcoin bei rund 6.500 Dollar.

Sieger und Verlierer im Tal

Es war zwar nicht leicht, Personen im Lavanttal zu finden, die bereits mit Bitcoins handelten und dann auch noch darüber sprechen wollten, letztendlich ist es den Unterkärntner Nachrichten doch noch gelungen, Erfahrungen von zwei Lavanttaler Bitcoin-Eigentümern einzuholen. Bernd M. (Name von der Redaktion geändert)  machte einen durchaus beachtlichen Gewinn mit seiner Investition von 2.000 Euro. »Der Kurs des Bitcoin war im Oktober im Steigen. Also hab ich ein bisschen Geld in die Hand genommen und mir damals einen halben Bitcoin (Anm. der Kurs lag bei rd. 4.000 Euro für einen Bitcoin) gekauft. Ich wollte noch auf den Zug aufspringen.« Im Dezember hatte sich der Wert fast verfünfacht, doch M. wollte mehr und der Kurs rutschte rasant nach unten. Im Februar nutzte B. eine kurze Erholungsphase des Bitcoin und verkaufte seinen Anteil um rund 3.500 – immerhin noch ein Gewinn von 1.500 Euro. »Ich hab mich grün und blau geärgert. Hätte ich im Dezember oder Jänner verkauft, dann hätte ich an die 10.000 Euro erhalten. Aber ein bisschen was hab ich trotzdem verdient«, so M. Weniger Glück hatte Ulrich B. (Name von der Redaktion geändert). »Ich sah den Hype im November und habe noch schnell zugeschlagen. 5.000 Euro hab ich gesetzt«, sagt B. und meint weiter: »Ende Jänner bin ich dann ausgestiegen. Da dauerte mir die Phase, in der der Kurs fiel, schon zu lange.« Zu diesem Zeitpunkt lag der Kurs ungefähr bei dem Wert zum Kaufzeitpunkt, wodurch B. fast »pari« ausstieg. »Der minimale Verlust war verkraftbar«, so B.   Kryptowährungen gehen unter Mit dem Fall des Bitcoins stürzten aber auch die anderen Kryptowährungen, von denen es mittlerweile schon zahlreiche gibt, ab. Ether, hinter Bitcoin die zweitgrößte virtuelle Währung, fiel von einem Höchstwert von 1.055 US-Dollar im Februar auf mittlerweile 284 Dollar ab. Als Ursache für die rasante Talfahrt gilt nach wie vor die auf sich warten lassende Zulassung von börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETFs) in den USA.

Erste Transaktion 2009

Entstanden ist das Bitcoin-Netzwerk am 3. Januar 2009 mit der Schöpfung der ersten 50 Bitcoin und dem »Block 0«, dem sogenannten Genesis-Block.

Wie funktioniert Bitcoin?

Vereinfacht betrachtet werden Bitcoins elektronisch zwischen den Teilnehmern ausgetauscht. Ihr Besitz wird durch den Besitz kryptographischer Schlüssel nachgewiesen und jede Transaktion von Geldeinheiten wird mit einer digitalen Signatur versehen.

 

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