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Unternehmergeist und Bildung in der LandwirtschaftAusgabe 10 | Mittwoch, 4. März 2020

Beim 1. Hofübernehmertag in der landwirtschaftlichen Fachschule St. Andrä stellte die Landwirtschaftskammer ihr umfangreiches Bildungs- und Beratungsangebot vor. Insgesamt 180 Berater stehen der Landwirtschaft in den einzelnen Sparten zur Verfügung.

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St. Andrä. Begeisterung, unternehmerisches Geschick und das Nutzen der familiären Ressourcen sind wesentliche Erfolgsfaktoren bei bäuerlichen Betrieben. Das umfangreiche Bildungs- und Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer (LK) dazu stellte die Kammerführung beim 1. Hofübernehmertag in der landwirtschaftlichen Fachschule (LFS) St. Andrä vor.

LK-Präsident Johann Mößler zeigte sich erfreut über die große Teilnehmerzahl im Bezirk Wolfsberg und lud die jungen Landwirte ein, beim Erstellen ihres betrieblichen Masterplans die Expertise der Kammer aus allen erdenklichen Fachbereichen in Anspruch zu nehmen. Er verwies auf die Auswertungsreihen, die zeigen, dass auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten gute Betriebsergebnisse möglich sind.

Gernot Oswald, Leiter des LK-Arbeitskreises Unternehmensführung und Betriebswirtschaft, untermauerte diese Feststellung mit zum Teil verblüffenden Zahlen. So seien die Hektar- oder Tierzahlen oft überschätzte Erfolgsparameter. Kleine Betriebe erzielen nicht selten bessere Einkommen als hektarstarke. Das interne Optimierungspotenzial gelte es in der Betriebsentwicklung zuerst zu nutzen, bevor investiert und vergrößert wird, so Oswald. Ob das notwendige Haushaltseinkommen dann durch Spezialisierung oder außerlandwirtschaftliches Nebeneinkommen erzielt werde, hänge vor allem von den Neigungen des Betriebsführers ab. Als Beispiel für die vielen Möglichkeiten nannte er den Anbau von Schnittblumen. Sein Appell an die Anwesenden: »Sei mutig, glaub an dich und gib niemals auf!«

»Sei mutig, glaub an dich und gib niemals auf«
Gernot Oswald appellierte an die Anwesenden

Über die Aufgaben der Interessenvertretung referierte Kammeramtsdirektor Hans Mikl. Dazu gehöre etwa die Gesetzesbegutachtung, wie aktuell beim Thema Raumordnung. Außerdem gebe es den öffentlichen Bildungsauftrag für eine sichere und gesicherte Lebensmittelproduktion. Insgesamt 180 Berater stünden der Landwirtschaft in den einzelnen Sparten zur Verfügung.

Das Beraterteam und das -angebot vor Ort stellte Außenstellenleiter Johann Jantschgi vor. Die professionelle Abwicklung der EU-Förderanträge ist ein wichtiges Angebot in den Bezirken. Daneben gibt es die fachliche Begleitung bei der Hofübergabe, die Unterstützung bei der Erstellung von Pachtverträgen und vieles mehr. Darüber hinaus werden in den LK-Außenstellen u. a. SVS-, Notariats-, Bezirksgerichts- und LR-Abt.10L-Sprechtage abgehalten. Abschließend erläuterte Siegrid Egger das umfangreiche Aufgabengebiet der »Lebenswirtschaft«. Die Direktvermarkter, die Seminarbäuerinnen, die Bildungsreferenten und auch die Landjugend werden von ihr und ihrer Kollegin betreut.

Blitzlichtrunde
Mit einer sogenannten Blitzlichtrunde, in der sich die Veranstaltungsteilnehmer kurz vorstellten und ihre Themenwünsche für Schulungen und Exkursionen äußerten, schloss dieser 1. Hofübernehmertag, der in Zukunft zeitlich ausgeweitet werden könnte, offiziell. Danach gab es trotz fortgeschrittener Zeit noch regen Austausch bei einem Imbiss und Getränken im Foyer des Obst- und Weinbauzentrums in St. Andrä.

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