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WOLFSBERG. „Wir distanzieren uns von der derzeitigen Gesetzesauslegung des Kärntner Bienenwirtschaftsgesetzes, welche als Merkmalbestimmung für die Kärntner Carnica den Arzt, Psychiater, SS-Offizier und NS-Rassenhygieniker Prof. Dr. Friedrich als Grundlage zitiert“, das ist einer der Punkte, den die Lavanttaler Imker in den nächsten Tagen an die Öffentlichkeit kommunizieren werden. In einer großangelegten Informationskampagne – konzipiert von Marketingfachmann Edwin Storfer – wird im Bezirk Wolfsberg der Verein Lavanttaler Carnica Biene, die Kooperation der Lavanttaler Erwerbsimker mit den kleinstrukturieren Freizeitimkern, in Flugblättern über ihre Sichtweise der Rassendiskussion die Bevölkerung informieren.
Die Jahresversammlung verlief trotz des brisanten Themas in sehr ruhigen Bahnen, wohl auch deshalb, weil es kein Vertreter des Landesverbandes für Bienenzucht Wert gefunden hat, zu erscheinen. Noch haben die Interessen der Lavanttaler Imker politisch in Kärnten kein Gehör gefunden, einige Berufsimker, darunter die größten Honigproduzenten Österreichs, haben ihre nicht den Rassenbestimmungen des Kärntner Bienenwirtschaftsgesetzes entsprechenden Bienenvölker außer Landes gebracht um dem Gesetz Genüge zu tun. Landesrat Daniel Fellner und St. Gertrauds Bürgermeister Günther Vallant, beide selbst aktive Hobbyimker im Lavanttal haben ihre Unterstützung zu gesagt. Nicht zur Rassenproblematik geäußert hat sich die Vertreterin der Landwirtschaftskammer KR Helga Leopold.
Angepasster Brutraum
Auch bienentechnisch gab es bei der Jahresversammlung interessante Informationen. Obmann Pius Zarfl und Schriftführer Werner Pachler konnten den deutschen Imkermeister Jürgen Binder für einen Vortrag über „Gut Imkern in angepassten Brutraum“ gewinnen. Der Leiter der Ambruster Imkerschule aus Schwäbisch Hall räumte in seinem Vortrag mit überlieferten, nie in Frage gestellten Weisheiten auf, die sich durch seine jahrelangen Erfahrungen als Imker mittlerweile als falsch erwiesen haben. „Durch die richtige Wahl der Größe des Brutraumes in Bienenstöcken kann der Honigertrag deutlich gesteigert werden“, so Binder.
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