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Ein Leben mit Anzug und Lederhose: Georg Kohler leitet die Sparkasse Wolfsberg und ein Gasthaus Ausgabe 38 | Mittwoch, 16. September 2020

Georg Kohler ist seit über 40 Jahren bei der Sparkasse beschäftigt und ist seit 2002 Geschäftsstellenleiter der Sparkassen-Filiale in Wolfsberg. Vor 28 Jahren hat er mit dem Gasthaus Kohler auch den elterlichen Betrieb übernommen, wo ihn seine Familie unterstützt.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Bild oben: Seine Frau Ingrid sowie seine drei Töchter Sabrina, Petra und Katrin unterstützen Georg Kohler in seinem Zweitberuf als Wirt. Bild unten: Georg Kohler, wie ihn wohl die meisten Wolfsberger kennen – im Anzug als Geschäftsstellenleiter der Wolfsberger Sparkasse. Fotos: KK (1), Kärntner Sparkasse (1)

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Lavanttal. Nach der HAK-Matura im Juli 1980 hat Georg Kohler (59) angefangen, in der Sparkasse Wolfsberg zu arbeiten. Seinem Arbeitgeber ist er in den 40 Jahren stets treu geblieben. Seit 28 Jahren führt er in Waldenstein auch ein Gasthaus, das er von seinen Eltern übernommen hat.

Die Konzessionsprüfung legte er 1980/81 ab. Am 1. Jänner 1982 übernahm er den Betrieb. »Das Gasthaus zu übernehmen erfolgte ohne große Überlegungen. Meine beiden Schwestern haben bereits andere Berufe ausgeübt und die Meinung meines Vaters war: ›Der Sohn übernimmt‹. Für mich war das eine Ehre, den elterlichen Betrieb übernehmen zu dürfen und ein Vertrauensbeweis meines Vaters«, gibt Georg Kohler Einblick. Im selben Jahr, als er das Gasthaus Kohler übernommen hat, wechselte er von der Sparkasse Wolfsberg nach Bad St. Leonhard, wo er ab 1986 als Filialleiter tätig war. Bis zur Hochzeit mit seiner Frau Ingrid ist das Gasthaus eher »dahingeplätschert«.

»Für mich war es eine Ehre, den elterlichen Betrieb zu übernehmen«
Georg Kohler über seinen Werdegang als Wirt

»Als Ingrid hergezogen ist, hat sich das Gasthaus auf allen Ebenen positiv verändert. Die Leute bringen immer mich mit dem Betrieb in Verbindung, aber ohne sie würde es nicht funktionieren«, weiß Georg Kohler.

Im Jahr 2001 wurde in die Infrastruktur des Gasthauses investiert und ein Zubau errichtet. Im Februar des Folgejahrs wechselte Kohler zurück nach Wolfsberg. Seit damals ist er als Filialleiter der Sparkasse Wolfsberg tätig. »Es war schon ein deutlicher Unterschied. In Bad St. Leonhard hatte ich vier Mitarbeiter, in Wolfsberg mit einem Schlag 15. Ich hatte in Bad St. Leonhard ein gutes Umfeld, viele Freunde und dachte bis zum Jahr 2000, dass ich in Bad St. Leonhard in Pension gehen werde. Aber es war eine Chance, die ich einfach wahrnehmen musste.«

Der technische Wandel
In den 40 Jahren, die er mittlerweile bei der Sparkasse tätig ist, blickt er vor allem auf den technischen Wandel im Bankensektor zurück: »Als ich angefangen habe, hatte wir nicht einmal einen Computer in der Bank. Manchmal fragt man sich schon, wo die Zeit geblieben ist.« Froh ist er über die jungen Mitarbeiter in der Bankfiliale: »Banktechnisch kann ich ihnen vieles lernen. Doch gerade was den digitalen Sektor betrifft, lerne ich von ihnen und denke mir manchmal: Was der alte Mann schon alles gelernt hat!«, lacht Kohler.

»Als ich angefangen habe, hatten wir nicht einmal einen Computer in der Bank«
Georg Kohler, Filialleiter Sparkasse Wolfsberg

Viel Zeit hat er in den vergangenen Jahren auch in seinem Gasthaus verbracht. Doch seinen Zweitberuf als Wirt sieht er nicht als Belastung: »Die Arbeit im Gasthaus war immer eher entspannend als anstrengend. Natürlich ist man müde, wenn man bei einer Feier 14 Stunden auf den Beinen ist, aber die Zufriedenheit der Gäste ist es wert. Man kann im Leben nicht immer nur alles für Geld machen. Manchmal ist es wichtig, Dinge für die eigene Zufriedenheit zu machen. Und wenn die Gäste sagen, man merkt mir an, dass ich gerne Wirt bin, bin ich zufrieden.« Dass das Gasthaus Kohler gerne und regelmäßig besucht wird, beweisen auch die 200 Sparvereinsmitglieder.

Neben seiner Frau unterstützen ihn seine drei Töchter bei der Arbeit im Betrieb. Wie es mit dem Gasthaus Kohler weitergehen wird, weiß auch Georg Kohler, der im Oktober seinen 60. Geburtstag feiert, noch nicht: »Was die Zukunft bringt, lasse ich gerne auf mich zukommen, aber es wäre nett, wenn es weitergeht.«

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