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St. Paul. Bei medizinischen Notfällen wird in Kärnten in der Regel das Rote Kreuz alarmiert. Zusätzlich können sogenannte First Responder verständigt werden. Diese erreichen den Einsatzort oft vor dem Eintreffen von Rettungswagen und Notarzt und beginnen bereits mit lebenswichtigen Maßnahmen. Zwei von ihnen sind Anna (29) und Michael Tschekon (31). Das Ehepaar lebt in Granitztal bei St. Paul und ist erst seit Kurzem als First Responder im St. Pauler Gemeindegebiet im Einsatz.
Im Ernstfall erhalten die First Responder eine Alarm-SMS, melden sich telefonisch bei der Rettungsleitstelle in Klagenfurt und fahren privat zum Notfallort in ihrer Umgebung. Dieses System ermöglicht eine wertvolle Zeitersparnis – oft entscheidend für das Überleben von Patienten.
»Mir gefällt es, wenn ich anderen Menschen helfen kann«
Anna Tschekon über ihr Engagement
Michael Tschekon hat im Jahr 2016 seinen Zivildienst beim Roten Kreuz im Bezirk Wolfsberg absolviert und ist seitdem als freiwilliges Mitglied beim Roten Kreuz dabei. Seine Frau Anna ist seit dem Jahr 2019 Rotkreuz-Mitglied. Anna erklärt, wie es dazu kam, dass sie und ihr Mann gemeinsam als First Responder im Einsatz stehen: »Ich habe bei Einsätzen schon öfter gesehen, wie viel First Responder bewirken können, und ich habe gewusst, dass es bei uns in Granitzttal noch keinen gibt. Also habe ich meinen Mann gefragt, ob wir die Schulung machen. Ich finde, es ist schön, wenn man helfen darf.«
Michael hat sofort zugestimmt, wie er sagt: »Ich hatte mit dem Gedanken schon gespielt, also hat es gut gepasst. Ich bin durch den Zivildienst zum Roten Kreuz gekommen und habe gesehen, dass es eine sinnvolle Beschäftigung ist, wenn man anderen helfen kann.«
Anna Tschekon, die beruflich als Verkäuferin bei der Fleischerei Butej in Wolfsberg tätig ist, schlägt in die selbe Kerbe: »Mir gefällt es, wenn ich anderen Menschen helfen kann. Ich habe mich dann auch entschlossen, die Ausbildung zur Rettungssanitäterin beim Roten Kreuz zu machen.«
»Wir erhalten die Alarmierung per SMS, in der auch der Einsatzcode steht«
Michael Tschekon, First Responder
Das Paar, dass sich seit 2009 kennt, seit 2017 zusammen ist und im Vormonat standesamtlich in St. Paul und kirchlich in St. Martin geheiratet hat, hat im Jahr 2021 in Granitztal das gemeinsame Eigenheim errichtet. Um als First Responder für das Rote Kreuz tätig zu sein, musste eine zusätzliche Schulung, unter anderem auf den Rucksack, der auch einen Defibrillator beinhaltet, absolviert werden.
Michael Tschekon, er arbeitet im technischen Büro bei Elektrotechnik Mahkovec in St. Paul, erklärt den Ablauf als First Responder: »Wir erhalten die Alarmierung per SMS, in der steht, dass ein First Responder benötigt wird und ein Einsatzcode.« Mit Hilfe des Einsatzcodes weiß das Ehepaar grob, um welchen Einsatz es sich handelt. »Dann geben wir der Leitstelle Bescheid, dass wir entweder alleine oder zusammen hin fahren«, ergänzt Anna. Im Einsatz steht das Paar grundsätzlich im Gemeindegebiet von St. Paul bzw. überall dort, wo es innerhalb weniger Minuten sein kann.
Und obwohl die beiden erst seit Kurzem als First Responder tätig sind, wurden sie bereits zu Notfällen gerufen. Anna sagt: »Aufgrund des Datenschutzes dürfen wir natürlich nicht darüber reden, aber ich kann sagen, dass alles gut ausgegangen ist – und das ist das Wichtigste.«
Ein wichtiger Beitrag
Das Paar, das seine Freizeit neben der ehrenamtlichen Tätigkeit für das Rote Kreuz am liebsten mit Hündin Amy verbringt, leistet als First Responder einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung im unteren Lavanttal. Im Bezirk Wolfsberg engagieren sich derzeit rund 150 freiwillige Mitarbeiter im Rettungsdienst des Roten Kreuzes. Interessierte können sich bei Freiwilligenreferent Markus Monsberger unter der Telefonnummer 050 9144-1531 informieren oder online unter www.passende-jacke.at mehr erfahren.

Von Philipp Tripolt
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