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»Die Stadtgemeinde Wolfsberg wird entscheiden, wie es mit dem Schönsonntagmarkt weitergeht«Ausgabe 21 | Mittwoch, 22. Mai 2024

Das sagt Christian Schimik, Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfsberg, im Interview. Für den heurigen Schönsonntagmarkt, der von 31. Mai bis 2. Juni stattfindet, hofft er auf »erfolgreiche Gewerbetreibende«. Eine Standortvorliebe lässt er sich nur indirekt entlocken.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik (rechts) mit Bürgermeister Hannes Primus und Stadtpfarrer Christoph Kranicki bei der Präsentation des ersten Schönsonntagmarkts in der Innenstadt im Jahr 2022. Seither ist viel geschehen, heuer gibt es Anpassungen. Stadt Wolfsberg

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Was erwarten Sie sich vom heurigen Schönsonntagmarkt?
Zufriedene Besucher, erfolgreiche Gewerbetreibende und damit verbunden hoffentlich ein angenehmes Wetter. Wir investieren viel in die Sicherheit und hoffen, dass die Veranstaltung für alle passt – natürlich auch für die Anrainer in der Stadt.

Im Vorjahr gab es nach der Veranstaltung viel Kritik, danach wurden Anpassungen vorgenommen, etwa die Verkürzung um einen Tag. Ist das in Ihrem Sinn?
Konstruktive Kritik ist wichtig – sie ist oft der Ausgangspunkt für Veränderung. Wir haben versucht auf Basis unserer Erfahrungen und der Rückmeldungen den Schönsonntagmarkt nach dem Motto »kürzer, kompakter, attraktiver« anzupassen.

»Konstruktive Kritik ist wichtig – sie ist oft der Ausgangspunkt für Veränderung«
Christian Schimik, Stadtwerke-Geschäftsführer

War die Kritik im Vorjahr berechtigt oder war das schlechte Wetter an allem schuld?
Anregungen, etwas besser zu machen, sind immer willkommen. Das Wetter ist ein nicht beeinflussbarer Faktor bei einer Freiluftveranstaltung. Unsere Aufgabe ist es, Dinge, die wir beeinflussen können, zu steuern.

Was wird heuer anders sein?
Die Dauer des Markts – er dauert von Freitag, 14 Uhr, bis Sonntag, 22 Uhr. Aufgrund der Erfahrungen der Vorjahre können die Auf- und Abbauzeiten gestrafft werden, wodurch es  weniger Beeinträchtigungen bei Anfahrten in die Innenstadt geben wird. Das Veranstaltungsgelände insgesamt ist dieses Jahr überschaubarer, da die Wiener Straße nicht mehr Marktgebiet ist.

Was sind aus Ihrer Sicht die Höhepunkte des diesjährigen Schönsonntagmarkts?
Die Musik-Liveacts inklusive der Gewinner des Bandcontests, der Marktumzug mit dem Oldtimercorso bei der Eröffnung, das Gastronomieangebot und natürlich die Standln, Buden und Fahrgeschäfte – Schönsonntagmarkt eben.

Freuen Sie sich auf den Bieranstich?
Der Bieranstich ist für viele unserer Besucher einer der Höhepunkte bei Jahrmärkten. Deswegen ist er auch für mich wichtig.

Wie viele Besucher erwarten Sie heuer, wie viele erhoffen Sie sich?
Wenn wir Glück mit dem Wetter haben, hoffen wir trotz der verkürzten Marktdauer auf gleich viele Besucher wie im Vorjahr.

Nach dem Schönsonntagmarkt übernimmt Stadträtin Isabella Theuermann die Marktagenden von Bürgermeister Hannes Primus. Gab es zwischen Ihnen und Stadträtin Theuermann bereits Gespräche für die künftige Zusammenarbeit?
Gemeinsam mit der gesamten Stadtregierung wurde der diesjährige Schönsonntagmarkt besprochen. Die Vorbereitungen zum Kolomonimarkt starten nach dem Schönsonntagmarkt.

»Vorerst ist es das letzte Mal, dass der Schönsonntagmarkt in der Innenstadt durchgeführt wird. Nach der diesjährigen Veranstaltung wird es eine Evaluierung geben, ob der Markt im Jahr 2025 wieder in der Innenstadt veranstaltet oder ob es eine andere Variante geben wird.« Das teilten die Entscheidungsträger im heurigen März mit, als die Veränderungen bekannt gegeben wurden. Was glauben Sie: Wie wird der Schönsonntagmarkt 2025 aussehen?
Unser Hauptaugenmerk gilt derzeit dem diesjährigen Schönsonntagmarkt. Nach dem Markt werden wir Evaluierungen durchführen und die Stadtgemeinde wird entscheiden, wie es mit dem Schönsonntagmarkt weitergeht.

Zuletzt wurde ausgiebig über den Standort des Markts diskutiert, ÖVP und FPÖ forderten die Rückverlegung auf das Marktgelände in Kleinedling. Wie ist Ihr Standpunkt: Kleinedling oder Innenstadt?
Die Wolfsberger Stadtwerke sind mit der Durchführung der städtischen Jahrmärkte durch die Stadtgemeinde beauftragt. Wir versuchen diese Aufgabe bestmöglich umzusetzen. Fakt ist, dass die Besucherzahlen des Schönsonntagsmarkts am Marktgelände stetig fielen und seit der Verlegung in die Innenstadt wieder im Steigen sind.

Es ist unbestritten, dass der Markt Leben in die Innenstadt bringt. Welche Bedeutung messen Sie der Veranstaltung diesbezüglich bei?
Große Veranstaltungen vor historischer Altstadtkulisse beleben die Innenstadt und bringen neue Besucher als Kunden. Der Schönsonntagmarkt ist die größte Veranstaltung in der Wolfsberger Innenstadt.

Welche Regelung mit den Wolfsberger Gastwirten über die Nutzung der Gastgärten und Freiflächen vor den Lokalen gibt es heuer?
Für die am Schönsonntagmarkt teilnehmenden Gastwirte organisieren wir die Bewerbung der von ihnen angebotenen Leistungen, zusätzlich sind Sicherheits- und Infrastrukturleistungen im Paket enthalten.

Wie hat sich die Anzahl der Fieranten und Schausteller entwickelt, seit der Markt in der Innenstadt durchgeführt wird? Waren es auf dem Marktgelände oder in der Innenstadt mehr?
Die Anzahl der Schausteller ist gleich geblieben und die der Budenbetreiber leicht gestiegen. Die Anzahl der Fieranten hat sich aufgrund der flächenmäßigen und thematischen Konzentration verringert.

Heuer gab es erstmals einen Band-Wettbewerb, bei dem sich Gruppen als Vorbands für die Hauptacts bewerben konnten. Die Idee wurde allgemein gut aufgenommen. Von wem kam sie?
Wir haben die Idee in den Wolfsberger Stadtwerken entwickelt, um durch die Einbeziehung des Publikums das Musikprogramm zielgruppenorientiert zu verbreitern und neuen Bands die Möglichkeit zu geben, vor einem großen Publikum zu spielen.

Sie sind seit Sommer 2020 Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfsberg. Freut es Sie noch?
Ein Unternehmen in einem Transformationsprozess zu begleiten ist eine spannende Aufgabe.

Wie sind die Stadtwerke Wolfsberg bisher durch die zuletzt geballt auftretenden Krisen gekommen? Stichworte Corona-Pandemie, Inflation.
Durch die Kompetenz und den Einsatz meiner Kolleginnen und Kollegen.

Sie sind Klagenfurter. Fühlen Sie sich mittlerweile als Bürger Wolfsbergs?
Räumliche Nähe über einen längeren Zeitraum hinweg steigert die emotionale Verbundenheit.

// zur Person
DI Christian Schimik, geboren am 1. August 1975 in Klagenfurt, ist verheiratet und Vater zweier Kinder, 19 und 14 Jahre alt.
Er maturierte 1993 am Ingeborg-Bachmann-Gymnasium in Klagenfurt und studierte von 1994 bis 1999 Agrarökonomik an der Universität für Bodenkultur Wien. Von 2000 bis 2007 war er für die Hypo Group Alpe Adria tätig, u. a. als Leiter der Niederlassung München. Von 2007 bis 2010 Geschäftsführender Gesellschafter der Woodox Gruppe mit einem Umsatz von rund 25 Millionen Euro. 2010 bis 2011: Leiter Retail der Volksbank GHB Kärnten. Von 2011 bis 2020 hatte Schimik die Spartenleitung Energie bei »Unser Lagerhaus Warenhandelsgesellschaft« inne. Umsatz: rund 200 Millionen Euro. Seit 2020 ist er Geschäftsführer der Wolfsberger Stadtwerke.

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