St. Paul. Die Mostbarkeiten-Messe ist einerseits eine Genussveranstaltung, die alljährlich unzählige Besucher aus nah und fern anlockt. Andererseits ist es eine internationale Fachmesse für Produzenten von bäuerlichen Obstprodukten – von Obstweinen, Fruchtsäften,  Fruchtbränden, Likören und Essigen. Der Zogglhof wiederum ist zum fachlichen Kompetenzzentrum und zum Produktionsbetrieb geworden, und mit den alljährlichen Produktverkostungen  hat der Mostbarkeiten-Verein wesentlich zur Qualitätssteigerung der heimischen Köstlichkeiten beigetragen. 

Am Samstag, 4. Mai, und Sonntag, 5. Mai, wird bereits zum 30. Mal in den Zogglhof zur Mostbarkeiten-Messe geladen. Eröffnet wird die Messe am Samstag um 10 Uhr. Im Rahmen der Eröffnung werden auch die Urkunden an die ausgezeichneten Produzenten der Alpen-Adria-Verkostung verliehen. Heuer nahmen 235 Betriebe mit 1.200 Proben daran teil. Außerdem werden die Auszeichnungen an die Teilnehmer der Kärntner Landesverkostung 2024 vergeben. Im Anschluss bzw. am Sonntag präsentieren Aussteller aus der Region und dem Alpen-Adria-Raum regionale Spezialitäten und Kellereibedarf.

Zur Geschichte

Seit 1994 wird die Messe vom Verein »Mostbarkeiten« am Zogglhof durchgeführt. Die Initialzündung dafür erfolgte im Jahre 1988 unter dem Verein »Mostland St. Paul«. Ziel war es damals, Wirte, Buschenschankbetriebe sowie bäuerliche Direktvermarkter zusammen zu bringen, um sich auf die erste Kärntner Landesausstellung im Jahre 1991 in St. Paul vorzubereiten. 1994 wurde die Organisation in den Verein »Mostbarkeiten« übergeführt. Es ging darum, die Nachnutzung der Landesausstellung zu erweitern, wobei in den bestehenden Kreis der Mitglieder auch die Gewerbebetriebe eingebunden wurden. Der St. Pauler Architekt Josef Klingbacher erstellte umfassende Konzepte und die Gemeinschaft wuchs zu einer Orts- und Regionalentwicklungsinitiative. 

Mit dem damaligen Administrator des Benediktinerstifts St. Paul – Pater Nikolaus Zacherl – wurde es möglich, dass der Verein Mostbarkeiten den bis dahin lange ungenutzten Zogglhof anmieten konnte, um dort ein Kompetenzzentrum für bäuerliche Obstverarbeitung zu schaffen und zu betreiben. Bei der ersten Mostbarkeiten-Messe am Zogglhof wurde mit 115 Probeneinreichungen begonnen. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr hinzu und die Mostbarkeiten-Messe wurden auch Veranstalter der Alpen-Adria-Verkostung und in diesem Jahr auch der Kärntner Landesverkostung.

Besonders erfreut sind die Verantwortlichen der Mostbarkeiten rund um Obmann Hans Köstinger, dass es gelungen ist, mit der Alpen-Adria-Verkostung eine internationale Fachveranstaltung über Jahrzehnte hinweg durchzuführen. Produkte der bäuerlichen Obstverarbeitung werden nicht nur aus allen österreichischen Bundesländern, sondern auch aus der Schweiz, Deutschland, Italien und Slowenien zur fachlichen Bewertung und Laboranalyse an den Zogglhof gesandt. Sogar spannende Produkt-»Exoten« aus Griechenland, USA, Südafrika, der Ukraine oder den Cayman Inseln haben schon den Weg nach St. Paul gefunden.

Obmann Köstinger: »Veränderungen sind der wesentliche Motor der erfolgreichen Organisation der Veranstaltung. Unsere größte Stärke ist die Zahl der Menschen, die ihr Talent einbringen. Drei Generationen sind aktiv im Bewältigen der aktuellen Aufgaben des Vereins eingebunden. Erfahrung und Zeit kommen von der älteren Generation. Innovation, Schwung und Entwicklungsgeist ist die Stärke der im Berufsleben stehenden Generation, und frischer Wind sowie ein stetes Lächeln der Jugend sind die Würze in unserer Gemeinschaft.«

Eine spezielle Jubiläumsfeier ist nicht vorgesehen – im Rahmen der Mostmesse am Wochenende wird jedoch auf die vergangenen drei Jahrzehnte hingewiesen und angestoßen.

// Info
30. Mostbarkeiten
Kompetenzzentrum Zogglhof

Samstag, 4. Mai:
10 Uhr, Eröffnung mit
Urkundenverleihung

Sonntag, 5. Mai:
Von 10 bis 16 Uhr geöffnet

mostbarkeiten.at