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Bunte Geschichten von Menschen auf der Suche nach den Wurzeln der Sprache Ausgabe 34 | Mittwoch, 21. August 2019

2011 begann Hemma Schliefnigs Forschungsreise auf der Suche nach dem Slowenischen in Biografien, zunächst in ihrer eigenen Familie. Nun ist ihr fünftes Buch »Sprachwurzelgeschichten« erschienen.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteurin Simone Jäger Von Simone Jäger jaegerno@spamunterkaerntner.at
Die Granitztalerin Hemma Schliefnig hat bis dato vier Bücher veröffentlicht. »Sprachwurzelgeschichten« nennt sich ihr aktuelles fünftes Werk, das am 31. August in Tainach erstmals präsentiert wird. Foto: KK
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Granitztal. Auslöser für Hemma Schliefnigs Forschungen war ein Slowenisch-Sprachkurs. Ihre Mutter fragte sie, ob sie mit ihr diesen Kurs besuchen möchte. Schliefnig, die damals gerade Pädagogik an der Alpe-Adria-Universität studierte, war zunächst erstaunt, wie bewegt ihre Mutter durch die slowenische Sprache war, die sie Jahrzehnte nicht mehr gesprochen hatte.

»Mir war es wichtig, auch das zu verstehen, was zwischen den Zeilen gesagt wurde«
Hemma Schliefnig, Autorin

»Es wurden Gefühle reaktiviert, das bestätigte mir damals auch der Vortragende, der dies öfter bei Teilnehmern bemerkte«, erinnert sich Schliefnig, die im Granitztal lebt. Also machte sich die Autorin ab 2011 auf die Suche nach dem Slowenischen in Biografien, zunächst in der eigenen Familie. Dazu forschte sie auch im Lavanttal, was in ihren Roman »Verbotene Früchte im Paradies Kärntens« mündete.

Interviews für Radiosendung
Ihre Suche ging aber weiter. Gespräche, die sie von Juni 2015 bis Dezember 2017 für ihre Sendung »Sprachwurzelgeschichten« auf Radio Agora mit Menschen quer durch Kärnten führte, wählte sie für ihr jüngstes Werk, das ebenfalls den Titel  »Sprachwurzelgeschichten« trägt. So erzählen etwa Anna aus St. Andrä, Mini aus Wolfsberg, Hermann aus Ruden oder Nante aus Völkermarkt über unterschiedliche Sichtweisen auf das Slowenische in Kärnten aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen.
»Die Geschichten sind literarisch verarbeitet und keine Nacherzählung der Interviews«, betont die Autorin. »Jeder einzelne Text bedurfte eines Einfühlens und Nachspürens. Mir war es wichtig, auch das zu verstehen, was zwischen den Zeilen gesagt wurde.«

Bis 2011 hatte auch Schliefnig kein Bewusstsein für diese Thematik, obwohl sie bereits 38 Jahre alt war und in Kärnten aufgewachsen ist: »Oft fehlt uns das Wissen, noch viel öfter aber sind es innere Widerstände, die einen möglichen Einblick verwehren.« Die Autorin möchte dem schleichenden Verschwinden des Slowenischen aus Kärntner Biografien entgegensteuern, indem sie wieder Brücken baut.

»Es soll einen zweiten Teil geben, denn alle Personen hatten nicht Platz«
Hemma Schliefnig, Autorin

Elf Personen kommen in »Sprachwurzelgeschichten« zu Wort. »Es soll einen zweiten Teil geben, denn alle hatten nicht Platz«, verrät Schliefnig. Das Buch ist ab sofort im Buchhandel und im Internet erhältlich. Offiziell vorgestellt wird es zum ersten Mal am 31. August im Bildungshaus Sodalitas in Tainach.

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