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St. Andrä. Vor einem Vierteljahrhundert wurde die Theatergruppe Maria Rojach gegründet. Gründungsobmann ist der St. Andräer Günther Stippich (55), der nach wie vor im Amt ist.
Er sagt: »Wir haben die Gruppe im Jahr 2000 gegründet. Der Großteil der Gründungsmitglieder kam von der Landjugend Maria Rojach. Wir haben dort bereits Theater gespielt, und als die Landjugend aufgelöst wurde, haben wir uns gedacht, dass wir auf diese Weise die Tradition aufrecht erhalten. Wir hatten unsere Aufführungen immer in der Fastenzeit. Es gehörte für uns einfach dazu, vor Ostern Theater zu spielen. Ursprünglich war der Plan, dass wir mit dem Theater weitermachen, bis es wieder eine Landjugend gibt, die diese Aufgabe wieder übernimmt.«
Zwar gibt es seit einigen Jahren wieder eine Landjugend-Ortsgruppe, doch das Theaterspielen blieb bei Stippich und seiner Theatergruppe. »Angefangen haben wir im Dorfheim, wo heute die Freiwillige Feuerwehr drinnen ist. Später waren wir bei der Umstrukturierung des Kulturstadls dabei, nun treten wir seit über zehn Jahren dort auf. Wir sind froh, dass wir so eine Location haben. Ich danke der Stadt St. Andrä für die Unterstützung, und auch der Familie Fasching möchte ich danken, denn bei ihnen im Stadl können wir unsere Bühne unter dem Jahr unterbringen, bis sie wieder gebraucht wird«, sagt der Obmann.
»Als die Landjugend aufgelöst wurde, wollten wir die Tradition aufrecht erhalten«
Günther Stippich, Obmann der Theatergruppe
Die Theatergruppe zählt derzeit 40 Mitglieder – 13 davon stehen auch in diesem Jahr wieder auf der Bühne im Kulturstadl. Neu mit dabei sind heuer Ines Zechner und Birgit Darmann. Aufgeführt wird die Kriminalkomödie »Von allen Seiten angegiftet« von Philipp Alkefug, Premiere ist am 22. März. Stippich sagt: »Regie und Stückauswahl liegen seit der Gründung in den Händen von Siegfried Gönitzer. Er ist ein guter Theaterspieler, ich hätte ihn schon öfters gerne bei uns auf der Bühne gesehen.« Die Stückauswahl findet im Herbst statt. Bei einer Art »Casting« wird festgelegt, wie viele Spieler im kommenden Jahr auf der Bühne stehen möchten. »Darauf basierend wird ein Stück ausgesucht – keine einfache Aufgabe«, sagt Stippich, der mit seiner Frau Astrid in Eisdorf bei St. Andrä lebt. Sie haben einen gemeinsamen Sohn, Daniel.
Neben dem Theater war und ist die Musik ein weiteres Hobby von Günther Stippich. Der heute 55-Jährige stand über 30 Jahre lang mit »Lavanttaler Sound« und den »Original fidelen Granitztalern« auf der Bühne. Aktuell ist er Mitglied der Stadtkapelle St. Andrä. »Ich habe in jungen Jahren bei der Blasmusik Schlagzeug gespielt, jetzt spiele ich Tuba. Bei der Tanzmusik habe ich Akkordeon und Keyboard gespielt«, sagt der St. Andräer. Gelegentlich musiziert er auch im Haus Elisabeth, um »den Bewohnern etwas Freude zu bereiten«, wie er sagt.
Von der Baustelle auf die Bühne
Stippich, der seit 24 Jahren in der Versicherungsbranche tätig ist, begann seine berufliche Laufbahn mit einer Maurerlehre, wie er erzählt: »Als Maurer habe ich sogar den Landeslehrlingsbewerb gewonnen und durfte zum Bundesbewerb. Aber nach zehn Jahren in diesem Beruf wollte ich etwas anderes machen.« Stippich ging in die Selbstständigkeit und übernahm das Gasthaus Markut in Maria Rojach. »Es war eine schöne Zeit, aber finanziell schwierig. Wir haben wenig verdient, und deshalb musste ich die Reißleine ziehen«, sagt der 55-Jährige. Danach ging er zu einem Dachdeckerbetrieb und war dort zwei Jahre lang als Lkw-Fahrer tätig. Anschließend wechselte er in die Versicherungsbranche.
Während er in seinem aktuellen Beruf im kommenden Jahr das Vierteljahrhundert voll macht, ist er heuer bereits im Jubiläumsjahr als Obmann der Theatergruppe tätig. Neben Gerwald Kucher ist auch Sonja Petschnig als Stellvertreterin Stippichs im Vorstand der Theatergruppe. Der Obmann sagt: »Geplant ist, dass Sonja Petschnig aufgebaut wird, den Verein im Jahr 2028 übernimmt und damit meine Nachfolgerin wird.«
»Theater & Genuss«
Aufführungen findet heuer am 22., 29. und 30. März statt sowie am 5. und 6. April. Ausverkauft sind bereits die Premiere am 22. März und die Vorstellung am 6. April, bei der wieder »Theater & Genuss« angeboten wird. Für die 130 Besucher gibt es vor der Aufführung ein Buffet sowie Kaffee und Kuchen in den Pausen. Für das Catering zeichnet das Gasthaus Gössnitzer verantwortlich. »Wir haben vor über zehn Jahren damit gestartet, und das Package ist nach wie vor sehr beliebt bei den Besuchern«, sagt Stippich.
Karten kosten im Vorverkauf 15 Euro und sind erhältlich bei Günther Stippich (0650/4022044), bei Auto Kucher und bei allen Spielern der Theatergruppe.
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