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Künstler Armin Bardel (59): »Die Vielseitigkeit ist mein Grundprinzip und fast schon Verhängnis«Ausgabe 12 | Mittwoch, 19. März 2025

Vor über 40 Jahren hat der gebürtige Wolfsberger seinen Lebensmittelpunkt nach Wien verlagert, wo er als freischaffender Künstler und Fotograf tätig ist. Derzeit arbeitet der 59-Jährige an einem Buch, das den Titel »Sagen« trägt und das auch brisante Themen behandelt.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Links: Ein Selbstporträt, fotografiert von Armin Bardel. Der Wolfsberger ist als freischaffender Künstler tätig und verdient sein Geld auch mit Fotografie. Rechts: Die Fotografie »Paradiesgarten/La Dingue« von Bardel, aufgenommen im November 2023. Unten: Das Bild »Einauge«, gemalt von Bardel in den frühen 90ern. Fotos: KK/privat

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Wien, Wolfsberg. Armin Bardel (59) ist ein künstlerischer Tausendsassa. Malerei, Fotografie, Lyrik, Musik – die Arbeiten des freischaffenden Wolfsberger Künstlers sind gelinde gesagt vielschichtig. Bardel sagt: »Die Vielseitigkeit ist mein Grundprinzip und fast schon Verhängnis. Für die meisten – auch Künstler – gilt sonst eher das Gegenteil: Konzentration auf ein Thema und dieses zum Exzess treiben. Das erleichtert auch den kommerziellen Erfolg, sprich die (Ver-)Käuflichkeit, aber das ist absolut nicht meines. In dieser Hinsicht bin ich eher naiver Idealist als Realist.«

Bardel wuchs in Wolfsberg auf und studierte Philosophie und Sozialwissenschaften in Wien sowie Fotografie in Kalifornien. Er arbeite unter anderem in einem pathologischen Labor und war sechs Jahre lang Mitarbeiter in einem sozialwissenschaftlichen Institut. Seit dem Jahr 2000 ist er als freischaffender Künstler und Fotograf in den Bereichen Bühne/Oper, Porträt und Dokumentation tätig.

»Ich bin ich frei und unabhängig, um kompromisslos das zu tun, was mir wichtig und richtig erscheint, ohne mich anbiedern oder mir sagen lassen zu müssen, was ich tun soll. Von meiner Kunst leben kann ich nach wie vor nur bedingt, umso mehr lebe ich für sie und meine sämtlichen Interessen«, sagt Bardel, der seit 41 Jahren seinen Lebensmittelpunkt in Wien hat, aber auch zeitweise im Weinviertel und, so sagt der 59-Jährige, »seit bald neun Jahren wieder zunehmend im Lavanttal«.

Um seine eigene Kunst zu beschreiben, kommt der Lavanttaler zu diesem Fazit: »Schlussendlich gefällt mir die Idee des Gesamtkunstwerks, auch metaphorisch. Es gibt den schönen Begriff des Renaissance-Menschen: umfassend gebildet und vielseitig handwerklich versiert, aufgeklärt und aufgeschlossen, offen. Wir müssen wieder mehr das große Ganze sehen, die Zusammenhänge verstehen, Vielfalt schätzen und nutzen. Das fehlt in der heutigen Zeit, da jeder nur auf sich selbst fixiert ist.«

Auf die Frage, ob er Vorbilder für sein Tun hat, sagt der Lavanttaler: »So vielseitig meine Interessen sind, so viele Vorbilder habe ich in allen möglichen Bereichen. Die Kulturgeschichte ist voll von großen Vorbildern. Ich sehe mir zur Orientierung gerne alles an, was mir in die Quere kommt, aber versuche dann doch möglichst mein ganz Eigenes daraus zu machen. Ich möchte jede Einseitigkeit und jede Nachahmung vermeiden.«

Auch nach über 100 Ausstellungen denkt Bardel selbst noch immer an seine erste Einzelausstellung, 1988 am Roßmarkt, vermittelt von Karl Schüssler, zurück: »Die Ausstellung hat bereits alles umfasst, was mich bis heute beschäftigt. Nach über 30 Jahren greife ich vieles von damals wieder auf – wie zum Beispiel bei meiner jüngsten Einzelausstellung in der Galerie II in St. Andrä.«

Neues Buch in Arbeit
Derzeit arbeitet Bardel an einem neuen Buch, das den Titel »Sagen« trägt. »Ich habe immer schon – mal mehr, mal weniger – viel geschrieben, um Gedanken festzuhalten und mitzuteilen. Es berührt mich, was auf dieser Welt passiert, insbesondere in jüngster Zeit wieder. Das Lavanttal ist eine Gegend vieler erstaunlicher Superlativen – im positiven Sinne, wie auch im weniger erfreulichen«, sagt Bardel. Das Buch ist derzeit noch ein Probedruck, also im Vorstadium. »Es enthält einige ältere Texte, aber auch historische Hypothesen zu besonderen Orten im Tal und die eigentlichen Sagen zu zeitgeschichtlichen oder teils hochaktuellen Ereignissen. Schließlich findet sich darin auch eine völlig absurde Science-Fiction-Version zum Lavantsee. Ich habe versucht, im naiven Stil der Sage durchaus brisante Themen anzureißen«, erklärt der 59-Jährige.

Alle weiteren Infos zur Person Armin Bardel und seinen Arbeiten gibt es auch online auf seiner Website unter www.arminbardel.at.

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