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13.500 Fahrgäste haben abgestimmt: Der neue Bahnhof St. Paul zählt zu den besten in Österreich Ausgabe 36 | Mittwoch, 4. September 2024

Der VCÖ führte eine Befragung durch. Dabei erreichte der Lavanttaler Bahnhof den zweiten Platz in Kärnten. Österreichweit schaffte er es in der Kategorie »Kleinere Bahnhöfe« unter die Top Ten. Die Baugeschichte der Station ist lange: Sie begann schon im Jahr 2008.

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St. Paul. Das werden die Verantwortlichen gerne hören: Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) führte einen Test unter Österreichs Bahnhöfen durch. In Kärnten erreichte der neue Bahnhof St. Paul den zweien Rang. In der österreichweiten Kategorie »Kleinere Bahnhöfe« schaffte es die Lavanttaler Koralmbahn-Station ebenfalls unter die besten Zehn.

Im Rahmen des VCÖ-Tests beurteilten von Mai bis Juli rund 13.500 Fahrgäste in den Zügen sowie online die heimischen Bahnhöfe. Das Kärnten-Ranking führt der Bahnhof Spittal-Millstättersee vor dem Bahnhof St. Paul, dem Villacher Hauptbahnhof, dem Bahnhof St. Veit und dem Klagenfurter Hauptbahnhof an.
In der Kategorie »Kleinere Bahnhöfe« wurde der Bahnhof St. Paul Siebenter unter allen »Haltestellen« in Österreich. Sehr zufrieden sind die Fahrgäste laut VCÖ mit der Sauberkeit, Barrierefreiheit, dem Erhaltungszustand und den Wartebereichen im Bahnhof St. Paul. Die Bahnhöfe Frohnleiten, Feldbach (beide in der Steiermark) sowie St. Georgen an der Gusen in Oberösterreich erreichten in dieser Kategorie die Spitzenplätze.

Der heimische Bahnhof hatte im Test natürlich einen wichtigen Vorteil: Er ist nagelneu. Wie berichtet luden die ÖBB am 7. Dezember des Vorjahrs zur »Fertigstellungsfeier« und damit zur offiziellen Eröffnung der Station. Die Feier galt freilich hauptsächlich der Inbetriebnahme der Koralmbahn in Kärnten zwischen St. Paul und Klagenfurt, auf der die Züge seit 10. Dezember 2023 verkehren.

Ein Blick ins Archiv zeigt, dass die Baugeschichte des St. Pauler Bahnhofs eine lange ist. Der Spatenstich fand im November 2008 (!) statt, durchgeführt vom damaligen Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) und Werner Faymann (SPÖ), der einige Tage später als Bundeskanzler angelobt wurde. Damals hieß es, der Bahnhof werde 2018 in Betrieb gehen, die Kosten wurden mit 24 Millionen Euro beziffert. Die Koralmbahn selbst befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Konzeptionsstadium, die Vorbereitungen für den Bau seien im Plan, sagten die ÖBB.

Mittlerweile ist die rund 130 Kilometer lange Strecke fertig, samt ihrem Herzstück, dem 33 Kilometer langen Koralmtunnel. Am 12. Juni 2023 wurde er erstmals – offiziell – von einem Zug durchquert. Rund 6,1 Milliarden Euro wurden investiert, der Tunnel kostete 2,3 Milliarden Euro. Wie viel Geld für den Bahnhof St. Paul letztlich ausgegeben wurde, ist nicht bekannt.  Die ÖBB nennen nur die Gesamtsumme der Koralmstrecke, in der die Kosten des Bahnhofs eingeschlossen sind.  

Der spielt alle Stückchen: Er verfügt über neun Gleise, zwei Bahnsteige, die je 420 Meter lang sind, dazu 200 Parkplätze für Pkw sowie überdachte Bereiche, in denen Fahrräder untergebracht werden können etc.

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