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375.000 Euro wurden in die Modernisierung der Zentralkläranlage Mettersdorf investiertAusgabe 41 | Mittwoch, 13. Oktober 2021

Der Reinhalteverband Mittleres Lavanttal hat zwei Projekte in der Zentralkläranlage Mettersdorf umgesetzt und in Betrieb genommen. Die Betriebsgebäude wurden mit PV-Modulen ausgestattet und ein neues Schlammselektionsverfahren implementiert.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Michael Swersina Von Michael Swersina m.swersinano@spamunterkaerntner.at
Bild links: Eine Visualisierung der Kläranlage mit den PV-Modulen auf den Betriebsgebäuden. Bild rechts: Die Obfrau des Reinhalteverbands Mittleres Lavanttal, Maria Knauder, mit ihrem Stellvertreter Christian Stückler (l.) und Geschäftsführer Markus Kleinszig. Fotos: RHVML

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St. Andrä. Für die Photovoltaikanlage, die ausschließlich der Eigenversorgung dient, wurden auf allen Flachdächern der Betriebsgebäude PV-Module installiert sowie eine aus 105 PV-Modulen bestehende einzigartige Wandparallel-Fassadenkonstruktion an den zylindrischen Schlammstapelbehältern umgesetzt. Insgesamt wurden 549 PV-Module auf einer Fläche von 1.072 Quadratmetern verbaut. Damit soll eine Jahresproduktion von 220.000 kWh erreicht werden. Die Kosten dafür belaufen sich auf 232.000 Euro, wovon 135.000 Euro gefördert werden sollen.

»Ich bin stolz, dass wir zwei zukunftsweisende Vorhaben umsetzen konnten«
Maria Knauder, Obfrau Reinhalteverband

Auch eine zweite Großinvestition wurde getätigt. In der Zentral-kläranlage wurde das Schlammselektionsverfahren »Indense« implementiert, um sich künftig Kapazitätsreserven zu schaffen und damit die Betriebssicherheit zu erhöhen. Denn viele Anlagen sind überlastet und werden besonders im Winter und im Frühling in ihrer Kapazität weiter eingeschränkt. Zudem führt Blähschlamm auf manchen Anlagen zu Betriebsproblemen. »Indense« wurde entwickelt, um die Schlamm-Absetzeigenschaften von Belebtschlamm in bestehenden und neu gebauten Abwasserreinigungsanlagen zu verbessern. 

Dieses einzigartige Verfahren wurde in Österreich bisher nur in einer Abwasserreinigungsanlage in Strass im Zillertal mit einer Ausbaugröße von 200.000 Einwohnerwerten umgesetzt. In das neue Schlammselektionsverfahren wurden 143.000 Euro investiert.

Erfreut zeigt sich Maria Knauder, die Obfrau des Reinhalteverbands Mittleres Lavanttal: »Ich bin stolz, dass wir heuer zwei zukunftsweisende Vorhaben umsetzen konnten.«

Reinhalteverband

Der Reinhalteverband Mittleres Lavanttal wurde 1978 gegründet und agiert als eigenständiges Unternehmen. Mitglieder sind die Stadtgemeinde Wolfsberg, die Stadtgemeinde St. Andrä, die Marktgemeinde St. Paul, die Gemeinde St. Georgen, die Marktgemeinde Frantschach-St. Gertraud und die Mondi Frantschach GmbH. Neben den Industrie- und Gewerbebetrieben sind ca. 40.500 Einwohner an die öffentliche Kanalisation im Verbandsgebiet angeschlossen. Rund 93 Prozent der in die öffentliche Kanalisation eingeleiteten Abwässer des Lavanttals werden vom Reinhalteverband  gereinigt. Die Reinigungsleistung liegt bei 98,2 Prozent. Das Kanalnetz, inklusive der Ortsnetze, verfügt über eine Länge von rund 700 Kilometern. Sechs Mitarbeiter sind beim Reinhalteverband Mittleres Lavanttal beschäftigt, das Jahresbudget beträgt rund zwei Millionen Euro. 

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