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Aufgeschlitzte Sessel, Notdurft im Bach verrichtet: St. Georgen geht mit Kameras gegen Vandalen vorAusgabe 35 | Mittwoch, 1. September 2021

Drei Kameras sollen künftig das Freizeitgelände überwachen, wo sich laut Vizebürgermeister Schulnig regelmäßig Jugendliche aus dem Bezirk und dem Jauntal treffen und Schäden verursachen. Die schwierig erhältlichen Genehmigungen sollen vorhanden sein.

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St. Georgen. Der Gemeinde ist der Kragen geplatzt. Aufgrund stetig wiederkehrender Vandalenakte am Freizeitgelände sollen in Kürze Kameras installiert werden, die die Vorgänge im Auge behalten sollen. Das machte St. Georgens Vizebürgermeister Marko Schulnig (Team St. Georgen) via Facebook publik.

Schulnig: »Wir haben am Freizeitgelände schon seit fünf oder sechs Jahren Probleme, es gibt viele Vandalenakte. Seit der Pandemie haben hier auch Auswärtige einen Platz entdeckt, auf dem sie sich austoben können.« Nachdem Gespräche nicht fruchteten, sieht sich die Gemeinde jetzt gezwungen, eine neue Maßnahme zu ergreifen, um die »entstandene Dynamik«, so der Vizebürgermeister, aufzuhalten. Und die hat es in sich.
»Wir werden drei Überwachungskameras aufstellen«, so Schulnig, »die ihre Bilder ins Gemeindeamt übertragen. Ansehen werden wir sie uns nur dann, wenn wieder Schäden aufgetreten sind und wir die Verantwortlichen ausforschen wollen.« Wann die Geräte installiert werden, hängt laut dem Vizebürgermeister von ihrer Lieferzeit ab. Heißt: Sobald wie möglich.

»Rechtlich alles geklärt«
Nun ist es laut Gesetz schwierig, eine Genehmigung zu erhalten, um Überwachungskameras in den öffentlichen Raum hängen zu dürfen. Schulnig: »Bürgermeister Karl Markut und Amtsleiter Gerhard Loibnegger haben sich darum gekümmert, rechtlich ist alles geklärt. Immerhin ist es auch Auftrag einer Gemeinde, das eigene Hab und Gut zu schützen.«

Was geht nun aber am Freizeitgelände vor sich, das so drastische Maßnahmen erforderlich macht? Der Vizebürgermeister: »Sitzgarnituren wurden zertreten, Stoffsessel mit Messern aufgeschnitten. Auf die Rutsche haben sich fünf Personen gesetzt, wodurch die Belastungsgrenze überschritten wurde und sie wieder hergerichtet werden musste. Das Gelände wird völlig vermüllt, außerdem wird die Notdurft im Bach verrichtet.«
Als Täter ortet Schulnig Jugendliche: »Seit der Pandemie treffen sie sich dort, es kommen auch viele Auswärtige, etwa aus Wolfsberg oder sogar dem Jauntal.« Jetzt ist die Gemeinde fest entschlossen, dem Treiben einen Riegel vorzuschieben.

»Am Freizeitgelände wurden Sitzgarnituren zertreten, Stoffsessel mit Messern aufgeschnitten«
Marko Schulnig,Vizebürgermeister St. Georgen


Das Vandalismus-Problem ist nicht auf St. Georgen beschränkt. Auch in Wolfsberg kocht das Thema immer wieder hoch. Der Kapuzinerspielplatz gilt als Hotspot. Dort wird immer wieder die WC-Anlage verunreinigt oder beschädigt, Leuchten werden demoliert, Scherbenhaufen hinterlassen. Im heurigen Jänner listete Christian Vallant, Leiter der Wolfsberger Präventionskampagne »Over the Limit«, den finanziellen Schaden auf, der der Stadt dadurch entsteht: Rund 60.000 Euro in der Toilette im Kapuzinerpark seit dem Jahr 2009, zwischen 5.000 und 7.000 Euro Kosten pro Jahr für zerstörte Beleuchtungskörper, bis zu 8.000 Euro jährliche Kosten aufgrund zerstörter Straßeneinrichtungen, mindestens 10.000 Euro pro Jahr für Schäden an Spielplätzen. Auch in der Bezirkshauptstadt  wurde immer wieder der Ruf nach Kameras laut, der aufgrund der rechtlichen Gegebenheiten aber nicht umsetzbar war. Dass St. Georgen es jetzt geschafft haben will, ist erstaunlich ...

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