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Martin Deixelberger führt seit 1. April im kleinsten Dorf des Tals den familieneigenen GasthofAusgabe 15 | Mittwoch, 14. April 2021

Nach seiner Kochlehre hat Martin Deixelberger in vielen Küchen gearbeitet. Seit dem Vorjahr kocht er wieder in seinem Zuhause in Gräbern. Sein Vater Franz Deixelberger hat den Betrieb heuer am 1. April an seinen Sohn übergeben, der dafür sehr dankbar ist.

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Gräbern. Schon im Vorjahr ist Martin Deixelberger (26) nach Hause zurückgekehrt, um in der familieneigenen Gastwirtschaft zu kochen. Heuer hat der Koch am 1. April den Betrieb auch offiziell übernommen.

»Ich habe die Landwirtschaftliche Fachschule in St. Andrä absolviert und dann nach einigen Umwegen eine Kochlehre beim Gipfelhaus Magdalensberg begonnen«, erzählt Martin Deixelberger. Dort hat er schließlich eine Lehre als Koch mit Matura absolviert und Zusatzausbildungen wie den Jungsommelier oder den Käsekenner abgeschlossen. Seine berufliche Laufbahn führte ihn in den Folgejahren unter anderem in das Mountain Resort Feuerberg und schließlich zum Sieg beim Lehrlingswettbewerb. »Dadurch habe ich das Angebot erhalten, unter Sternekoch Tohru Nakamura in München zu kochen, was eine tolle Erfahrung war, unter diesem Druck und mit dieser Geschwindigkeit bestehen zu müssen«, blickt Deixelberger zurück. Weitere Stationen des 26-Jährigen waren Seefeld, Obertauern und Leogang, bis er in Pörtschach als Sous Chef im Palmenrestaurant beschäftigt war.

»Ich bin dankbar, dass mein Vater mich meine Ideen umsetzen lässt«
Martin Deixelberger über seinen Vater

»Im Vorjahr hat mein Vater die Schwarzkogelhütte am Klippitztörl gepachtet, und ich bin nach Gräbern, um mich um den heimischen Betrieb zu kümmern«, sagt Deixelberger. »Mein Vater hat mir mit 53 Jahren den Betrieb übergeben. Ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich meine Ideen hier umsetzen lässt. Wir besprechen alles miteinander und arbeiten sehr gut zusammen.«

Seine Küche beschreibt Deixelberger selbst als »an sich bodenständig, die etwas weiter geht, mit modernen Akzenten und sehr regional«. Duroc-Schweine und Ochsen aus der eigenen Landwirtschaft werden unter anderem von ihm verarbeitet.

Deixelberger, der im Winter seinen Vater auf der Schwarzkogelhütte unterstützt, startet im Gasthof Deixelberger für gewöhnlich im April oder Mai in die Saison. Zu Corona sagt er, dass »kein Ende in Sicht ist. Wir kriegen nichts in Aussicht gestellt und können nicht planen, aber die Fixkosten laufen ja trotzdem weiter.«

Kreativer Beruf
»Viele wissen nicht, was für ein schöner und leidenschaftlicher Beruf es sein kann. Menschenkontakt und die Liebe zu den Lebensmitteln machen den Beruf Koch für mich zu einem der kreativsten Berufe überhaupt«, so Deixelberger und verweist auf den fehlenden Nachwuchs: »Wir suchen schon länger einen Lehrling im Bereich Koch/Kellner, finden aber leider keinen Bewerber, der uns das Gefühl vermittelt, der richtige zu sein.«

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