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Zecken können Borreliose übertragenAusgabe | Mittwoch, 8. Mai 2019

Die Milbenart überträgt nicht nur die Frühsommer-Meningoenzephalitis, sondern auch Lyme-Borreliose, die unbehandelt schwere gesundheitliche Beeinträchtigungen mit sich bringt. Impfung gibt es keine.

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Lavanttal. Die Zeit für Streifzüge durch unsere Wälder ist wieder da. Während ständig vor den Gefahren der durch Zecken übertragenen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gewarnt wird, birgt die blutsaugende Milbenart eine weitere Gefahr: Zecken übertragen auch die Lyme-Borreliose, eine Krankheit, gegen die keine Schutzimpfung existiert, die aber ebenfalls dramatische Folgen haben kann.

Unter Borreliose versteht man eine bakterielle Infektionserkrankung, die durch Zecken übertragen wird. In Österreich gibt es pro Jahr etwa 70.000 Neuerkrankungen. Auch wenn man von einer infizierten Zecke gestochen wird, führt nur ein geringer Anteil der Stiche zu einer tatsächlichen Erkrankung. Aber: Je länger eine Zecke an ihrem Wirt saugt, umso wahrscheinlicher ist das Risiko einer Infektion.

Lyme-Borreliose ist eine Multi-Systemerkrankung, die unbehandelt in verschiedenen Ausprägungen verlaufen kann. Betroffen sind vorrangig Haut, Nervensystem, Gelenke und Herz. Borreliose kann zu schweren Erkrankungen führen, wie z.B. Gelenksentzündungen, schmerzhaften Infektionen der Nervenwurzeln, Gehirnhautentzündung und Lähmungen.
Borreliose wird in verschiedene Phasen bzw. Stadien eingeteilt, doch die Symptome können auch isoliert oder in unterschiedlicher Kombination auftreten. Frühe Erkrankungsmerkmale zeigen sich innerhalb von Tagen bis Wochen nach dem Zeckenstich: Es kommt zu einem typischen Hautausschlag, auch »Wanderröte« genannt. Dabei handelt es sich um eine ringförmig verlaufende Hautrötung rund um den Zeckenstich (roter Ring) meist mit hellem Zentrum. Daneben können auch unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündungen sowie Lymphknotenschwellungen auftreten.

Nervenentzündung
Innerhalb von drei bis sechs Wochen nach einer Infektion kann es zu einer akuten Neuro-Borreliose in Form einer Meningoradikulitis, einer Nervenentzündung, kommen. Das sogenannte Bannwarth-Syndrom ist gekennzeichnet durch brennende Schmerzen, vor allem nachts, mit oder ohne Lähmungserscheinungen, etwa im Gesicht. Selten kommt es zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) oder zu Gelenksentzündungen (Arthritis).

Monate bis Jahre nach einer Infektion können ohne Therapie Schädigungen der Haut eintreten, vor allem an der Innenseite der Arme und Beine sowie an Nase, Fingern oder Zehen. Die Haut wird zigarettenpapierdünn und färbt sich bläulich. Im Spätstadium der Krankheit können eine chronische Neuro-Borreliose, schmerzhafte Nervenentzündungen sowie chronische Gelenksentzündungen auftreten. Von den arthritischen Beschwerden ist meist das Kniegelenk betroffen, sie können aber auch an Sprung-, Ellenbogen-, Finger-, Zehen- und Handwurzelgelenken auftreten.

ThemenGesundheit, Lavanttal, Zecken, Borreliose

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