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WOLFSBERG. Früher waren sie ein selbstverständlicher Anblick. Mittlerweile sind sie rar geworden: die Feldhasen. Im Vorjahr hat die Lavanttaler Jägerschaft eine Zählung vorgenommen, die gewaltige Einbrüche bestätigte. Und die Situation bessert sich laut Bezirksjägermeister Walter Theuermann nicht. »Der Bestand hat sich in den vergangenen Jahren um die Hälfte verringert«, sagt Theuermann, »was natürlich ein Verlust ist. Es geht dabei nicht nur um die Vielfalt der Natur. Diese Tiere verursachen keinen Schaden und haben selbstverständlich ihre Daseinsberechtigung.« Die Ursachen des dramatischen Rückgangs ortet der Bezirksjägermeister in der Landwirtschaft: »Durch die Monokulturen geht der Lebensbereich der Feldhasen immer mehr verloren. Es wäre notwendig, weniger Mais anzubauen und wieder Hecken anzulegen. Dazu braucht es aber ein Umdenken in der Landwirtschaft.« Laut Theuermann ist der Feldhase nicht das einzige betroffene Tier. Die Zahl der Fasane sinke im gleichen Maß, das Rebhuhn sei bereits ausgerottet.
Zurückweisung
Keine Freude mit dieser Schuldzuweisung hat Anton Heritzer, Vizepräsident der Kärntner Landwirtschaftskammer und Landwirt in St. Michael. »Das sind Standardsätze der Jägerschaft«, sagt Heritzer, »wir Landwirte sollen an allem schuld sein. Keiner sagt, das pro Tag in Österreich 20 Hektar Fläche verbaut werden und das Wild keine Rückzugsgebiete mehr hat. Ich sage: Die Landwirtschaft ist nicht schuld!« Das Lavanttal sei abwechslungsreich: Wiesen liegen neben Äckern und Wäldern, weshalb das Wild genügend Lebensraum besitze. Heritzer: »Ich weiß auch nicht, warum die Hasen weniger werden. Der zunehmende Verkehr und die Verbauung spielen dabei aber sicher eine große Rolle. Pauschalurteile gegen die Landwirtschaft machen mich aber nicht glücklich.«
Hasen ziehen nach oben
Hasen sagt man nach, feige zu sein. Dumm sind sie aber sicher nicht. Denn am Gösel, einem Berg in der Gemeinde Frantschach-St. Gertraud, soll sich eine Population entwickelt haben. »Sie flüchten jetzt hinauf«, heißt es ...
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