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Vorbereitungsarbeiten für Windpark Lavamünd starten: Sieben Anlagen um 87 Millionen Euro Ausgabe 36 | Mittwoch, 3. September 2025

Laut Kelag beginnen in diesem Monat Rodungsarbeiten, die Anpassung bestehender Wege sowie der Bau neuer Wege. Der Windpark, der im Dezember grünes Licht des BVwG erhielt, wird 79 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen, mehr als ursprünglich geplant.

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Lavamünd. »Grüner Strom für 23.000 Kärntner Haushalte.« So leitet die Kelag in einer Aussendung die Nachricht ein, dass in diesem Monat die Umsetzungsarbeiten für den Windpark Lavamünd starten.

Geplant sind sieben Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 47,6 Megawatt, die rund 79 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen werden. »Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Energieunabhängigkeit, insbesondere durch die Verringerung von Importen fossiler Energien in den Wintermonaten«, schreibt die Kelag in der Aussendung, laut der Windkraft ein zentraler Baustein der Energiezukunft sei.

Was jetzt geschieht
Zu den nun beginnenden Umsetzungsarbeiten zählen unter anderem die Rodungsarbeiten und die Anpassung bestehender Wege beziehungsweise der Bau neuer Wege. »Der Fundamentbau wird im Sommer 2026 erfolgen, die Aufstellung der Windkraftanlagen, die Verlegung der Energieableitung zum Umspannwerk Koralpe und die Inbetriebnahme sind für das Jahr 2027 geplant«, so der Energiekonzern.

Die Kosten des Projekts haben sich deutlich erhöht. »In den Windpark Lavamünd investiert die Kelag etwa 87 Millionen Euro«, wird Kelag-Vorstand Danny Güthlein jetzt zitiert. Im Juli 2023, als die Kärntner Landesregierung den Bau des Windparks Lavamünd nach einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einstimmig genehmigt hatte, war noch von einem Investitionsvolumen von rund 60 Millionen Euro die Rede. Das mag damit zusammenhängen, dass die Leistung der Windräder damals geringer war: Gesprochen wurde von 39,9 Megawatt, jährlich sollten rund 67 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden, genug für etwa 19.000 Haushalte.

»In den Windpark Lavamünd investiert die Kelag etwa 87 Millionen Euro«
Danny Güthlein, Kelag-Vorstand

Die Kelag ist von der Notwendigkeit der Windkraft überzeugt: »Vor allem in den Wintermonaten leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung und damit zur Verringerung fossiler Energieimporte. Sie trägt zu einem ausgewogenen Energiemix aus erneuerbarer Energie bei und stärkt die Versorgungssicherheit«, wird in der Mitteilung argumentiert. Güthlein meint: »Für eine erfolgreiche Gestaltung unserer Energiezukunft ist der konsequente Ausbau aller erneuerbaren Energiequellen unerlässlich – dazu zählen Wasserkraft, Photovoltaik, Windkraft und im Wärmebereich auch Biomasse. Gleichzeitig stärkt das Projekt die regionale Wertschöpfung.«

Dem jetzigen Start gingen jahrelange Vorbereitungen voraus. Die Kelag begann mit der Entwicklung des Windparks Lavamünd bereits 2017. Das Projekt hat in acht Jahren die Entwicklungsphase und die Umweltverträglichkeitsprüfung durchlaufen. Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag: »Insgesamt wurden für den Windpark Lavamünd 177 Auflagen im UVP-Bescheid erteilt, die strenge Standards insbesondere im Bereich des Naturschutzes gewährleisten. Diese Entscheidung unterstreicht den hohen Anspruch an die Einhaltung ökologischer und rechtlicher Vorgaben.«

Der Bau des Windparks Lava-münd steht laut Kelag im Einklang mit der Vier-Parteien-Einigung zur Windkraft in Kärnten im heurigen Jänner. Demnach können bereits genehmigte beziehungsweise zu diesem Zeitpunkt im Genehmigungsverfahren befindliche Projekte umgesetzt werden – also auch der Windpark Lavamünd.

Einsprüche abgewiesen
Das Vorhaben hat im Dezember des Vorjahrs grünes Licht des Bundesverwaltungsgerichts (BVwG) erhalten. Einsprüche des Kärntner Naturschutzbeirats, des Benediktinerstifts St. Paul sowie weiterer Betroffener wurden in Detailfragen berücksichtigt, generell aber abgewiesen. 

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