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St. Paul. »Die drei Dorfheiligen« sind heuer im Granitztal zu sehen. Darin geht es, kurz zusammengefasst, um die Jugendsünden von drei Freunden, die 20 Jahre später eine ganze Gemeinde in Angst und Schrecken versetzen, und eine gefinkelte Geschichte um einen ledigen Sohn, den es aber vielleicht gar nicht gibt.
Seit 1980 spielt die Theatergruppe Granitztal um Obmann Werner Köstinger jedes Jahr in den Wochen vor Ostern eine Komödie in der Pausenhalle der örtlichen Volksschule. Köstinger ist dabei Obmann, Regisseur und Darsteller in Personalunion. Mit ihm stehen heuer zwölf Akteure auf der Bühne, doch dahinter ist eine ganze Theaterfamilie am Werken. »Das ist ein wenig unser Geheimnis, dass wir eine Theaterfamilie sind. Es braucht viel Verständnis, wenn man mit Leidenschaft Theater spielt«, erklärt Köstinger.
Wobei das »Drumherum« bis vor einigen Jahren noch komplizierter war, da man das Bühnenbild mit dem Traktor hin- und herführen musste. »Jetzt dürfen wir einen Raum in der Volksschule nutzen, wofür wir sehr dankbar sind«, so Köstinger. Rund 20 Stücke liest der Obmann jedes Jahr. Zwei bis drei davon kommen in die engere Auswahl. Ihm ist neben der richtigen Rollenbesetzung besonders wichtig, dass die Stück so sind »wie das Leben spielt«. Deshalb ging es in den Aufführungen der Vergangenheit nicht von ungefähr um geizige Großbauern oder das nächtliche Schnarchen. 80 Prozent der Stücke stammen aus Bayern, die Granitztaler spielen sie aber in ihrem Dialekt. Außerdem baut Köstinger gerne lokale Orte, Gasthäuser und die Landschaft als regionalen Bezug in die Stücke ein.
Geistlicher als Akteur
Als »spielerischer Traum«, wie Köstinger sagt, ist heuer zum zweiten Mal Pater Petrus Tschreppitsch auf der Bühne zu sehen. »Im Vorjahr spielte er einen Geistlichen, heuer ist er in einer anderen Rolle zu sehen«, verrät der Obmann. Trotz dieser quasi indirekten Unterstützung »von oben« ist es Köstinger wichtig, am Boden zu bleiben: »Bei mir gibt es kein Blödeln oder Fluchen in den Stücken. Da bin ich sehr kritisch.« Denn das Theater ist für ihn ein »Kulturgut, das man hochhalten soll«
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