Artikel
St. Andrä. Brave und schlimme Gedichte reiht Michael Hatzenbichler in seinem jüngsten Lyrikband »HimmelHölle – Gedichte und andere Texte« aneinander. Wobei er mit »schlimm« wohl auch nachdenkliche und kritische Gedichte meint. Das Buch erscheint in dieser Woche und ist das insgesamt dritte Werk des St. Andräers, nach dem Gedichtband »Wege« (2015) und dem Kurzgeschichtenband »Ein Narrenwerk« (2018). Im Vorjahr erhielt der Autor den Anerkennungspreis beim Lyrikwettbewerb der Stadtwerke Klagenfurt. Seinen neuen Lyrikband stellt er am Donnerstag, dem 28. November, im Rahmen des Kulturcafés der Stadtgemeinde St. Andrä vor (Details siehe Info-Box).
Bereits als Jugendlicher verfasste Hatzenbichler Reiseberichte. »Dann habe ich das Schreiben wieder verworfen. Gelesen habe ich aber immer viel«, erinnert sich der Pensionist. Bereits in jungen Jahren interessierte er sich für Hermann Hesse. Der verheiratete Vater von zwei erwachsenen Kindern und zweifache Großvater – Enkel Nummer drei ist unterwegs – ist ursprünglich gelernter Schlosser. »Ich habe lange im elterlichen Betrieb gearbeitet, vor meiner Pensionierung im Vorjahr war ich als Energieberater selbstständig«, erzählt er über sich.
Rückkehr zum Schreiben
Zum Schreiben zurück kam Hatzenbichler während einer Pilgerreise von Frankreich nach Santiago de Compostela im Jahr 2011: »Ich wachte in der Nacht auf und schrieb ein Gedicht in einem durch.« Am nächsten Tag trug er es der Gruppe vor, mit der er unterwegs war: »Sie waren sehr bewegt und ich habe mir gedacht, wenn das so anerkannt wird, dann schauen wir, was passiert, wenn ich weiter schreibe.«
Existenzielle Fragen
Seine Lyrik und Prosa widmen sich oft existenziellen Fragen und kreisen um die Themen Natur, Liebe, Alter, Tod und Spiritualität: »Ich kann von mir sagen, dass ich viele Erkenntnisse durch das Schreiben erlange. Es führt in die Tiefe und man blickt hinter die Worte.« Literarisch treibt den Autor die Auseinandersetzung mit dem Zustand der Welt an und der Anspruch an sich selbst, die Sprache immer weiter zu verdichten und dabei stets knapper und treffender zu formulieren.
Vielseitig interessiert
Auch abseits des Schreibens ist der St. Andräer vielseitig interessiert. Er beschäftigt sich mit Quantenphysik und liebt Musik von Bach, Schubert oder Mozart. Auch Filme haben es ihm angetan, vor allem solche, die sich, wie seine Texte, mit existenziellen Fragen beschäftigen: »Mich interessiert die Haltung von Menschen, wenn sie etwa dem Tod gegenüberstehen.«
Wofür Hatzenbichler in seiner Pension wieder mehr Zeit hat, ist das Reisen: »Das kann ich jetzt wieder verstärken. Nächstes Jahr geht es nach Armenien und Georgien.«
Zuvor präsentiert er »HimmelHölle« neben St. Andrä vor Weihnachten aber auch noch im Phönix-Café in Klagenfurt.
Lesung Michael Hatzenbichler im Rahmen des Kulturcafés
Wann: Donnerstag, 28. November 2019.
Wo: Gasthof Deutscher, St. Andrä.
Beginn: 18.30 Uhr.
Musikalische Umrahmung durch die Musikschule Unteres Lavanttal.
Eintritt: frei.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!