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WOLFSBERG. Die einen finden es romantisch und »niedlich«, den anderen ist es ein Dorn im Auge und ein »Schandfleck«: Das letzte Schreberhäuschen, das den Bau der neuen Unterführung beim Wolfsberger Bahnhof »überlebt« hat. Laut Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz wird es demnächst abgerissen. Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Die Hütte nahe der Schleifenstraße liegt direkt am Fußweg zum Bahnhof. Wenige Meter entfernt gluckert leise der Weißenbach, täglich flanieren die Wolfsberger an dem Häuschen vorbei. Einerseits ist es ein hübscher Anblick. Doch einige ärgern sich darüber. »Alles ist rundherum neu«, heißt es, »und mittendrin steht diese hässliche, unbewohnte Holzbude. Da muss doch bitte etwas geschehen.«
Kinderstube für Gelsen
Die Unterkärntner Nachrichten sahen sich vor Ort um: Tatsächlich arbeitet die Natur emsig an der »Rückeroberung« der Hütte. Ein Busch wuchert auf die »Veranda«, auf der weiße Plastikstühle immer noch säuberlich ausgerichtet stehen. Ein einsamer Autoreifen lugt aus dem Grün und bietet den Gelsen in seinem Inneren eine geschützte Kinderstube. Efeu hangelt sich an der hölzernen Rückseite gen Himmel. Aus diesem Blickwinkel ist auch zu erkennen, dass das »Bauwerk« leichte Schlagseite nach rechts aufweist. Im Inneren sieht es ganz »appetitlich« aus – wenn man das Rustikale mag. Ein Tisch mit einem Bond-Zigaretten-Aschenbecher drauf, zwei Sessel, ein scheckiges Sofa, ein kleiner Fernseher und eine Dose Vandal-Insektenspray. All das wird bald der Vergangenheit angehören, versichert Bürgermeister Schlagholz: »Früher gab es dort mehrere Schrebergärten mit Häuschen, diese Hütte ist davon das letzte Relikt. Der Grund gehörte früher den ÖBB, jetzt dem Land. Ein Abbruchbescheid muss bereits ergangen sein, das Häuschen kommt mit Sicherheit weg.« Verantwortlich für die Entfernung ist der einstige Schrebergärtner, der es auch aufgestellt hat. Er scheint es freilich nicht sonderlich eilig zu haben. Die Unterkärntner Nachrichten werden die Entwicklung im Auge behalten.
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