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Wolfsberg. 216 Anzeigen wurden wegen Verstößen gegen das Suchtmittelgesetz im vergangenen Jahr im Lavanttal eingebracht. Das ist eine Steigerung um 54 Anzeigen oder 33,3 Prozent. Damit liegt das »Paradies Kärntens« voll im Bundestrend, aber weit über dem Kärntner Landestrend mit einem Rückgang von 3,7 Prozent. Der Kriminalreferent des Bezirks, Chefinspektor Herbert Schweiger, erklärt: »Wo viel und regelmäßig kontrolliert wird, sind auch die Zahlen entsprechend hoch. In Bezirken, in denen weniger kontrolliert wird, sind die Zahlen niedriger.«
Minimaler Anstieg
Während in Kärnten die Zahl aller Anzeigen um 4,2 Prozent und österreichweit sogar um acht Prozent gestiegen ist, gab es im Bezirk Wolfsberg im Jahr 2023 lediglich einen Anstieg um 0,5 Prozent gegenüber 2022. Damit zählt das Lavanttal zu den sichersten Bezirken Österreichs.
»Mittlerweile finden die meisten Einbrüche während des Tages statt«
Herbert Schweiger, Kriminalreferent
Insgesamt wurden 1.680 Anzeigen im Bezirk erstattet, um sieben mehr als im Jahr 2022. Mit diesem Wert liegt man nach wie vor unter den Zahlen vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Damals wurden im Bezirk 1.759 Delikte gezählt.
Von den 1.680 Delikten des Vorjahrs wurden 1.061 geklärt, was einer Quote von 63,2 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote in Kärnten lag bei 59,3 Prozent. Einen Rückgang von 6,3 Prozent gab es bei den Gewaltdelikten: Wurden 2022 noch 378 strafbare Handlungen angezeigt, ging die Zahl im Vorjahr auf 354 zurück.
Einen Anstieg gibt es hingegen bei der Eigentumskriminalität zu verzeichnen. 880 Delikte wurden im Vorjahr zur Anzeige gebracht, 2022 waren es 853. »Bei den Einbrüchen in Gewerbeobjekte, Garagen, Fahrraddiebstählen gibt es einen Rückgang von 7,9 Prozent. Interessant dabei ist auch, dass Eigentumsdelikte in Hotels bzw. der Gastronomie von 15 auf drei Fälle gesunken sind«, erzählt der Wolfsberger Kriminalreferent Chefinspektor Herbert Schweiger. Hingegen gab es bei den Einbruchsdiebstählen in Wohnhäusern eine Steigerung um 285 Prozent von sieben auf 20 Delikte im Jahr 2023. Ein Grund für den Anstieg ist laut Schweiger die wieder erlangte Reisefreiheit nach der Pandemie, weshalb mehr auswärtige Tätergruppen im Lavanttal agieren. »Aufgrund der Vorgehensweise kann man erkennen, ob es sich bei den Tätern um Leute aus der Region handelt oder ob sie von weiter her gekommen sind. Da werden oftmals andere Methoden angewendet, wodurch wir ganz klar wissen, dass die Täter aus dem Ausland kommen«, so Schweiger.
Eine Verschiebung gibt es bei den Tatzeiten der Einbrüche. »Früher gab es während des Winters die sogenannten Dämmerungseinbrüche. Mittlerweile finden die Einbrüche während des Tages statt. Da wissen die Täter, dass die Eltern bei der Arbeit und die Kinder in der Schule sind.«
Neben den Einbrüchen sind auch zwei Autodiebstähle angezeigt worden, 2022 wurde nur ein Fahrzeug gestohlen.
Einen Rückgang gab es bei den Sexualdelikten. Die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen ging im Vorjahr von fünf auf zwei zurück. Anzeigen wegen Verstößen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung sind von 31 auf 26 gesunken.
Kriminalität im Internet
Während die Cybercrime-Delikte im engeren Sinne, also Angriffe auf Daten- und Computersysteme oder Datenbeschädigung, von 79 Anzeigen auf 73 gesunken sind, gab es bei den Betrugshandlungen im Netz eine Steigerung um 28,1 Prozent auf 146 Anzeigen. Dabei handelt es sich um Ransomware-Attacken, Massenerpressungsmails, Anlagebetrug und Lovescams.
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