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Hattendorf, Schiltern. Er ist ein Vertreter der Spitzensorte »Atlantic Giant«, wiegt 524,1 Kilo und gehört Horst Jöbstl aus Hattendorf. Der 70-Jährige hat mit der gigantischen Frucht bei der Staatsmeisterschaft der Riesenkürbisse im niederösterreichischen Schiltern bei Langenlois am 4. Oktober nicht nur den größten Kürbis Kärntens präsentiert, sondern sicherte sich auch den Titel des Staatsmeisters für den schönsten Kürbis Österreichs. Für Jöbstl kein ungewohntes, aber dennoch immer wieder ein gutes Gefühl.
»Ich notiere mir den Stammbaum meiner Kürbisse, ich weiß genau, wer die Vorfahren sind«
Horst Jöbstl, Kürbiszüchter
»Ich bin mit zwei Kürbissen auf dem Autoanhänger nach Schiltern in Niederösterreich in die Kittenberger Erlebnisgärten gefahren«, erzählt Jöbstl, »ein Kürbis war 524 Kilo schwer, der andere wog 465 Kilo.« Als großer Sieger ging letztlich der schwerere der beiden hervor. Er errang den »Howard Dill Award« für den »Best Looking Pumpkin«, wie Jöbstls Urkunde (siehe Bild oben) beweist. Außerdem gab es eine Ehrenurkunde und einen großen Publikumsapplaus für den Wolfsberger, da er heuer zum 25. Mal bei der Staatsmeisterschaft der Riesenkürbisse dabei war.
Howard Dill (1934 – 2008) war übrigens ein kanadischer Riesenkürbiszüchter, auf den die Kürbissorte »Atlantic Giant« zurückgeht. Er war bekannt als »Kürbiskönig«.
Wie wird es so schwer?
Jöbstl, früherer Kfz-Mechaniker und Schlosser, widmet sich seit einem Vierteljahrhundert der Kürbiszucht in seinem Garten in Hattendorf. Wie man solche Giganten aufzieht, erklärt er so: »Die Bodenvorbereitung ist sehr wichtig. Es braucht Kuh- und Pferdemist, das Unkraut muss mit der Hand entfernt werden. Ich mische Kokosfasern unter die Erde, damit sie locker bleibt.« Gezogen wird nur unter freiem Himmel, ohne Folientunnel. »Es ist schon eine Kunst, auf diese Weise einen großen Kürbis heranzuziehen«, sagt der Hattendorfer.
Er geht sein Steckenpferd nicht nach Gefühl, sondern streng wissenschaftlich an: »Ich notiere mir den Stammbaum meiner Kürbisse, ich weiß genau, wer die jeweiligen Vorfahren sind.« Er bestäubt die Pflanzen von Hand und kreuzt bewusst »groß mit groß«. Das Ergebnis sind – logisch – sehr große Kürbisse.
Was machte er mit den beiden Kürbissen nach dem Bewerb in Niederösterreich? »Ich habe sie wieder nach Wolfsberg gebracht«, antwortet Jöbstl, »der kleinere steht vor meinem Haus, den größeren habe ich neben der Hattendorfer Straße öffentlich ausgestellt. Das mache ich immer so, die Lavanttaler beschädigen ihn nicht.« Ende Oktober entnimmt er allerdings die Kerne, um sie für die Weiterzucht zu verwenden.
Mit Erfolg: Den Staatsmeistertitel für den schönsten Kürbis gewann Jöbstl bereits dreimal, den diesjährigen Titel nicht eingerechnet. Und den größten Kärntner Kürbis hat er sowieso jedes Jahr – »glaube ich. Aber mehr als 20 Mal war es sicher so.«
990,6 Kilo
Der schwerste Kürbis kam heuer aus dem Burgenland: Züchter Wolfgang Nittnaus stellte einen neuen Rekord auf und übertraf mit einem 990,6 Kilo schweren »Atlantic Giant« den bisherigen Bestwert um mehr als 100 Kilo. Doch Größe ist nicht alles, auf die Schönheit kommt es an.

Von Horst Kakl
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