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Der Ticketkauf wird wieder persönlich: Mobilitätsbüro eröffnete in WolfsbergAusgabe 41 | Mittwoch, 8. Oktober 2025

Auskunft und Kartenverkauf von Mensch zu Mensch. Was nicht mehr selbstverständlich ist, wird im Büro am Wolfsberger Bahnhof wieder angeboten,was die Redner beim Start in der Vorwoche besonders betonten.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Links: Ein Mitarbeiter des Mobilitätsbüros am Bahnhof Wolfsberg. Rechts: Postbus AG-Vorstand Alfred Loidl, Landesrat Sebastian Schuschnig und Bürgermeister Alexander Radl (v. l.) bei der Eröffnung des Büros in Wolfsberg, in dem es Tickets abseits von Automaten gibt. Schaflechner (2)

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Wolfsberg. Mit einem Scherz begann Landesrat Sebastian Schuschnig (ÖVP) seine Rede anlässlich der Eröffnung des Mobilitätsbüros am Bahnhof Wolfsberg am Freitag, 3. Oktober: »Heute bin ich das erste Mal mit dem Radl da – was gut zum öffentlichen Verkehr passt.« Tatsächlich war er nicht mit dem Fahrrad in die Bezirkshauptstadt gekommen, sondern spielte auf sein erstes Zusammentreffen mit dem neuen Wolfsberger Bürgermeister Alexander Radl (SPÖ) an, der ebenfalls bei der Eröffnung sprach.

»Das ist ein wichtiger Impuls für Tourismus und Mobilität in der Stadt Wolfsberg«
Sebastian Schuschnig, Landesrat

Die prominente Besetzung – der dritte Redner war Alfred Loidl, Vorstand der österreichischen Postbus AG – zeigte die Besonderheit des Anlasses. Denn während Automaten immer öfter die persönliche Betreuung ablösen, wird in Wolfsberg der entgegengesetzte Weg eingeschlagen: Im neuen Mobilitätsbüros gibt es Auskunft von Mensch zu Mensch. In einer begleitenden Pressemitteilung der Kärntner Linien wird es so zusammengefasst: »Die Mitarbeiter nehmen sich gerne Zeit, hören zu und gehen persönlich auf individuelle Mobilitätsbedürfnisse und Fragen ein. Ob es um Fahrpläne, Tarife, Ausflugstipps oder maßgeschneiderte Lösungen für den Alltag geht – im Mobilitätsbüro stehen Beratung und Unterstützung mit Herz im Mittelpunkt.« Zugleich ist das Büro – es befindet sich links im Bahnhofsgebäude am Zugang zu den Bahnsteigen – die zentrale Ausgabestelle für das Jugend-mobil-Ticket sowie für die Abwicklung von Schüler- und Lehrlingsfreifahrten.  Aber auch Tickets des Verkehrsverbunds und der ÖBB werden den Kunden hier verkauft. 

Der Standort in Wolfsberg ist das zehnte Mobilitätsbüro in Kärnten. Das Land, die Stadt Wolfsberg und die Kärntner Linien schaffen damit eine zentrale Anlaufstelle für alle Bedürfnisse der Fahrgäste, nicht zuletzt im Hinblick auf die Inbetriebnahme der Koralmbahn. 

Nicht nur Fahrplanauskunft

Laut Schuschnig reicht das Angebot im neuen Büro über klassische Fahrplanauskünfte hinaus: »Es bietet umfassende Informationen, persönliche Beratung und ein Rundumservice für Einheimische, Pendler sowie Gäste der Stadt.« Die Chancen der »Jahrhundertinfrastruktur« Koralmbahn werden damit genutzt, die Mobilität gestärkt und das Service für alle Fahrgäste verbessert. »Das ist ein wichtiger Impuls für Tourismus und Mobilität in der Stadt«, so der Landesrat bei der Eröffnung.

Die digitale Hürde

Bürgermeister Radl sagte: »Ich bin überzeugt, dass das neue Mobilitätsbüro ein echter Gewinn für Wolfsberg ist. Direkt am Bahnhof entsteht ein zentraler Ort, an dem sich Menschen informieren und beraten lassen können, um ihre täglichen Wege einfacher zu gestalten.« Das sei gelebte Bürgernähe – und ein wichtiger Beitrag, die digitale Hürde im öffentlichen Verkehr zu überwinden. Aus Gesprächen mit Wolfsbergern wisse er: »Der Wunsch nach persönlicher Beratung ist groß.« 

»Der Wunsch nach persönlicher Beratung ist bei den
Bürgern groß«
Alexander Radl, Bürgermeister

Vizebürgermeister Jürgen Jöbstl, der Wolfsberger Mobilitätsreferent,  ortete in der Eröffnung einen wichtigen Schritt für die Region: »Das neue Mobilitätsbüro ist ein starkes Zeichen für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Wolfsberg. Es bringt Beratung, Service und Ticketverkauf unter ein Dach – und macht nachhaltige Mobilität für alle greifbar.« Postbus AG-Vorstand Loidl hob die Bedeutung des Wolfsberger Bahnhofs hervor: Er werde mit der Ausweitung der Regionalbusse der direkten Anbindung an die Koralmbahn zu einem zentralen Drehkreuz für die gesamte Region. 

Tatsächlich besteht großer Bedarf nach persönlicher Beratung. Vielen älteren Mitbürgern fällt es schwer, mit der technischen Entwicklung Schritt zu halten – etwa beim Ticketkauf am Automaten.

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