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WOLFSBERG. Das Angebot der so genannten Mini-Ambulatorien in Sankt Veit und Wolfsberg, mit Außenstellen in Klagenfurt und Völkermarkt, umfasst die gemeindenahe Versorgung von Säuglingen, Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern und Angehörige. Kinder und Jugendliche die Hilfe und Unterstützung in ihrer motorischen, sprachlichen oder sozial-emotionalen Entwicklung benötigen wird in den Mini-Ambulatorien ebenso geholfen wie bei Problemen mit dem Verhalten, der Konzentration, beim Lesen, Schreiben, Rechnen, Trink- bzw. Essproblemen uvm. Dafür steht ein Team aus klinischen und Gesundheitspsychologen, Fachärzten sowie Therapeuten zur Verfügung. In Wolfsberg wurde das Mini-Ambulatorium von pro mente in der Sporergasse im Jahr 2005 eröffnet, 2007 folgte St. Veit nach. Mittlerweile wurden Außenstellen in Klagenfurt und Völkermarkt geschaffen. Das kostenlose Angebot wird von der Bevölkerung sehr gut angenommen, im letzten Jahr wurden knapp 2.500 „Patienten“ in den zwei Mini-Ambulatorien in St. Veit und Wolfsberg und deren Außenstellen betreut.
Aus wegen Ärztemangel?
Doch nun könnte das Aus für diese Einrichtungen kommen. Anfang dieses Jahres wurde von den Fördergebern – Sozialversicherungsträger und Land Kärnten – beschlossen, pro mente einen Zuschuss für die Mini-Ambulatorien zu gewähren. Dieser Zuschuss in Höhe von knapp 900.000 Euro ist bis September 2018 begrenzt und an Bedingungen geknüpft. Unter anderem muss ein Facharzt für Kinderpsychiatrie angestellt sein, damit die ärztliche Versorgung gewährleistet ist und pro mente hat bis September ein neues Konzept vorzulegen, das auf den neuen Psychiatrieplan des Landes abgestimmt ist. Genau dabei gibt es ein Problem. „Wir haben in den vergangenen Monaten intensiv nach einem Facharzt für Kinderpsychiatrie gesucht, konnten aber in ganz Österreich keinen finden. Wir haben es sogar in Slo- wenien ausgeschrieben, aber ohne Erfolg. In diesem Bereich besteht ein akuter Fachärztemangel“, erzählt Paul Streit, der kaufmännische Geschäftsführer von pro mente.
Als Beratungsstellen weiterführen
Sollte bis September kein Arzt gefunden werden, könnte sich Streit vorstellen, die Mini-Ambulatorien als Beratungsstelle weiterzuführen. „Das dafür notwendige Personal, bestehend aus Ergotherapeuten, Logopäden, Rechentherapeuten usw. haben wir und diese verrichten den Großteil der Arbeit. Der Facharzt für Kinderpsychiatrie hat eine Anstellung im Ausmaß von lediglich zehn Wochenstunden für den Standort Wolfsberg mit Außenstelle Völkermarkt. Das Leistungsspektrum würde also weitestgehend gleich bleiben“, meint Streit. Die Frist, um eine Lösung zu finden, läuft noch bis September. Auf den Vorschlag, die Mini-Ambulatorien vorübergehend als Beratungsstellen zu führen, habe Streit bislang noch keine Rückmeldung erhalten.
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