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Liedermacherin aus dem Lavanttal hat Chancen auf den wichtigsten Musikpreis ÖsterreichsAusgabe 10 | Mittwoch, 4. März 2020

Anita Kollmann komponierte im Vorjahr den Hit »I steh auf Bergbauernbuam«, den Melissa Naschenweng erfolgreich interpretierte. Nun ist Kollmann in der Kategorie »Songwriter des Jahres« für einen Amadeus-Award nominiert. Das Voting läuft noch bis 13. März.

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Wolfsberg. Sie beschreibt sich selbst als bodenständig und bescheiden, und der momentane Rummel um ihre Person ist ihr etwas unangenehm. Dennoch gibt es wohl nicht viele Lavanttaler, die von sich behaupten können, einmal für den wichtigsten Musikpreis Österreichs, den Amadeus-Award, nominiert gewesen zu sein. Anita Kollmann aus St. Thomas ist das jetzt gelungen, und zwar in der Kategorie »Songwriter des Jahres«. 

Die Lavanttalerin schrieb im Vorjahr den Hit »I steh auf Bergbauernbuam«, den die bekannte Lesachtaler Volksmusik- und Schlagersängerin Melissa Naschenweng erfolgreich interpretierte und der sich auf ihrem dritten Album »Wirbelwind« befindet, das Platz eins der Ö3-Albumcharts erreichte. »Musik war schon immer Thema in meinem Leben. Mit elf Jahren habe ich bereits Lieder geschrieben – aber eher heimlich«, erklärt die 42-Jährige. Selbst auf der Bühne stehen wollte Kollmann aber nie: »Ich mag keine Kameras.«

Ideen kommen im Alltag

Ursprünglich hat Kollmann drei Lehrberufe erlernt, sie ist ausgebildete Restaurantfachfrau, Zahnarztassistentin und Frisörin. Mit ihrem Mann und ihren drei Kindern lebt sie in St. Thomas, wo sie in ihrem Haus auch einen eigenen Musikraum hat, in dem sie textet und komponiert. Die Ideen für ihre Texte und Melodien fallen der Liedermacherin meist mitten im Alltag ein: »Oft wache ich nachts auf und schreibe. Vieles fällt mir beim Zähneputzen ein oder beim Autofahren. Dann bleibe ich stehen und singe auf mein Handy.« Mittlerweile schreibt Kollmann Lieder für bekannte Gruppen wie die Edlseer, die Draufgänger, Nordwand oder eben Melissa Naschenweng. Letzterer übermittelte sie ihr Lied »I steh auf Bergbauernbuam« – und der Rest ist mittlerweile eine erfolgreiche Geschichte.

»Das Lied hat gleich gepasst und eingeschlagen. Ich freue mich, wenn etwas gelingt«
Anita Kollmann
Liedermacherin

»Es hat gleich gepasst und eingeschlagen«, so Kollmann.  Mittlerweile hat das Lied über zehn Millionen Aufrufe auf Youtube. »Ich freue mich, wenn etwas gelingt«, sagt sie  bescheiden. Kollmann hat lange gezögert, ob sie sich für den Amadeus-Award anmelden soll, doch schließlich konnten sie Kollegen und Melissa Naschenweng dazu überreden. »Ich bin überhaupt kein Wettbewerbsmensch«, betont die Lavanttalerin.

Publikumsvoting

Dennoch wurde sie nun mit vier weiteren Songwritern von einer Fach-Jury nominiert, und bis zum 13. März kann man online seine Stimme abgeben (Details siehe Info-Box). Dieses Publikumsvoting entscheidet zu 50 Prozent über den Sieg, die andere Hälfte obliegt einer Jury.

Unabhängig von einem möglichen Amadeus-Award geht das Jahr 2020 für Kollmann erfolgreich weiter. Sie arbeitet mit ihrem Lavanttaler Kollegen Sebastian Steinhauser (Stonehouse Records) und Naschenweng an einer neuen Single. »Im September erscheint ein neues Album von Melissa, auf dem auch ich vertreten sein werde«, darf Kollmann bereits verraten. Melissa Naschenweng ist übrigens auch selbst nominiert, und zwar in der Kategorie Schlager/Volksmusik.

Der Amadeus-Award gilt als wichtigster österreichischer Musikpreis und wird heuer zum 20. Mal in sieben allgemeinen und sieben Genre-Kategorien vergeben. 
Das Online-Voting läuft noch bis zum 13. März (www.amadeusawards.at). Einmal pro Woche kann abgestimmt werden. Die Gewinner werden am 23. April 2020 in der Wiener Stadthalle bekannt gegeben. ORF 1 überträgt ab 21.10 Uhr.

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