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Wolfsberger Wohnstraße wird als »Durchzugsweg« genutzt: Ein Anrainer will aufklären, keine Strafen Ausgabe 23 | Mittwoch, 4. Juni 2025

Der obere Teil der Stadionbadstraße zur St. Johanner Straße ist als Wohnstraße gekennzeichnet – was etlichen Autofahrern nicht bekannt sein dürfte. Sie fahren trotzdem durch, meist zu schnell. Anwohner versuchte das Problem zu lösen – Erfolg hatte er nicht.

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Man muss mit der Kamera nicht lange warten, um Fahrzeuge kommen zu sehen, obwohl das blaue Schild (rechts auf dem Bild) die Stadionbadstraße eindeutig als Wohnstraße ausweist.: Beinahe im Minutentakt sind Fahrzeuge unterwegs. UN

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Wolfsberg. Es ist eine Wohnstraße, wie die Tafeln an beiden Enden des Teilstücks beweisen. Eigentlich dürften hier nur Bewohner mit dem Auto unterwegs sein sowie jene, die dort etwas zu erledigen haben. Tatsächlich gibt es aber regen Durchzugsverkehr.

Die Rede ist vom oberen Teil der Stadionbadstraße in Wolfsberg, der an die St. Johanner Straße anstößt. Ein Anrainer macht jetzt auf das Problem aufmerksam. Die Verlängerung der Straße ist nach den beiderseitigen Parkplätzen für Durchfahrer tabu, weil eine Wohnstraße – eigentlich. 

»Trotzdem fahren viele Fahrzeuge durch«, so der Betroffene. Befahren werden dürfte sie nur in Schrittgeschwindigkeit, also mit etwa fünf km/h, die Fahrbahn darf von Kindern zum Spielen genutzt werden. »Hier werden aber durchaus auch 40 km/h gefahren«, so der Anrainer, »ich bin deshalb beunruhigt, wenn meine Enkel hier sind.« Laut dem Mann sind regelmäßig Schüler der benachbarten Bildungseinrichtungen in der Wohnstraße unterwegs, teils mit Mopeds, aber auch mit Autos. »Ich schätze, es fahren etwa 30 Fahrzeuge pro Stunde durch«, sagt er. 

»Hier werden auch 40 km/h gefahren, ich bin deshalb beunruhigt, wenn meine Enkel hier sind« 
Ein Anwohner der Stadionbadstraße

»Ich habe die Stadt Wolfsberg auf das Problem aufmerksam gemacht«, erzählt der Anrainer, »worauf man einen Geschwindigkeitsmesser aufstellen wollte. Gekommen ist er nicht.« Er versuchte es auch bei der Polizei: »Ich wollte eine Zusatztafel, die auf die verbotene Durchfahrt oder die geltende Schrittgeschwindigkeit aufmerksam macht. Mir wurde gesagt, das sei nicht möglich, da ohnedies Tafeln mit dem Hinweis Wohnstraße angebracht sind.« Das Problem: Nicht jeder scheint die Bedeutung der Schilder zu kennen. Fazit des Betroffenen: »Alle meine Urgenzen blieben erfolglos.«

Es geht nicht um Bestrafung

Dabei geht es ihm nicht darum, dass die Durchfahrer bestraft werden: »Nein, darauf bin ich nicht aus. Ich möchte die Menschen aufklären, dass sie hier nicht fahren dürfen und sich einen anderen Weg suchen sollen.« Denn wenn einmal ein Kind bei einem Unfall verletzt wird, hat auch der Autofahrer, der in der Straße nichts verloren hatte, mit erheblichen Konsequenzen zu rechnen.

Die Unterkärntner Nachrichten machten sich ein Bild vor Ort. Während das Redaktionsauto am Parkplatz vor der Wohnstraßentafel stoppte, fuhren die zwei Autos davor munter zur St. Johanner Straße weiter. Danach postierte sich der Redakteur vor dem Schild und hielt die Handykamera bereit. Er musste nicht lange warten, da kam das erste Fahrzeug durch die Wohnstraße. Bald tauchten weitere Autos auf, durchgehend Firmenfahrzeuge, darunter auch ein Klein-Lkw. Die Lenker waren nicht schnell unterwegs, die geltende Schrittgeschwindigkeit wurde aber von keinem eingehalten. 

Tatsächlich scheint dieser Teil der Stadionbadstraße als »normaler« Durchzugsweg genutzt zu werden ...

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