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Lavanttaler Kärntnerlied-Komponist Walter Kraxner ist am 6. Mai verstorbenAusgabe 20 | Mittwoch, 19. Mai 2021

Walter Kraxner kam in Bad St. Leonhard zur Welt und war an verschiedenen Bildungseinrichtungen als Lehrer tätig. Nach seiner Pension promovierte er in Germanistik. Er komponierte rund 150 Kärntnerlieder.

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Unterkärntner Nachrichten Redaktion Von Unterkärntner Nachrichten Redaktion officeno@spamunterkaerntner.at
Walter Kraxner erhielt vom damaligen Wolfsberger Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz eine Urkunde und den Wappenring der Stadt Wolfsberg überreicht. Am 6. Mai hat der Lavanttaler Komponist seine Augen für immer geschlossen. Fotos: UN-Archiv

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Klagenfurt, Lavanttal. Der bekannte Lavanttaler Kärntnerlied-Komponist Walter Kraxner ist am 6. Mai im 94. Lebensjahr verstorben. Kraxner kam 1927 in Bad St. Leonhard als Sohn eines Eisenbahners zur Welt und war der ältere Bruder des Wolfsberger Altbürgermeister Manfred Kraxner. Er absolvierte die Pädagogische Akademie in Klagenfurt. Bis 1969 arbeitete er als Volks- und Hauptschullehrer in Klagenfurt, anschließend unterrichtete er bis zu seiner Pensionierung 1988 an Gymnasien in Klagenfurt und Völkermarkt sowie an der Pädagogischen Akademie. Nach seiner Pensionierung promovierte er 1981 an der Alpe-Adria-Universität Klagenfurt in Germanistik und nahm bis zuletzt am Kärntner Kulturleben teil.

Bedeutend für Walter Kraxners Entwicklung als Komponist war die Bekanntschaft mit Günther Mittergradnegger, in dessen Kärntner Madrigalchor Klagenfurt Kraxner als Tenor Gründungsmitglied war. Vor allem ab den 1980er Jahren komponierte Kraxner rund 150 Kärntnerlieder und betätigte sich als Leiter verschiedener Chöre und Ensembles. Kraxner, der die Texte seiner Lieder immer selbst verfasste, veröffentlichte sowohl dialektale als auch hochsprachliche literarische Werke und publizierte wissenschaftlich zu den Themen Pädagogik, Volkskultur und Musik. Im Rahmen des Kärntner Volksliedwerks, dessen Vorsitzender er von 1990 bis 2002 war, engagierte er sich für die Sammlung und Erhaltung traditionellen Liedgutes und initiierte die Veranstaltungsreihe Mageregger Gespräche zur Volkskultur in Kärnten. Von besonderer Bedeutung ist seine im »Corpus musicae popularis Austriacae« veröffentlichte Sammlung weihnachtlicher Hirtenlieder aus Kärnten.

Zahlreiche Ehrungen
Kurz vor seinem 85. Geburtstag fand ihm zu Ehren im Haus der Musik ein Festkonzert statt. Der damalige Wolfsberger Bürgermeister, Hans-Peter Schlagholz, überreichte Kraxner den Wappenring der Stadt Wolfsberg. Anlässlich seines 90. Geburtstags wurde Kraxner 2017 mit dem Kärntner Landesorden in Silber ausgezeichnet. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Träger des »Großen Ehrenzeichens des Landes Kärnten« und des »Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten«.

»Auch wenn er nicht mehr unter uns ist – seine Lieder werden ein großes Stück von ihm ewig lebendig halten. Walter Kraxner war mit seiner ruhigen und gewinnenden Art ein Botschafter des Landes«, zollt Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser dem Lebenswerk des Verstorbenen Respekt und Anerkennung.

 

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