Artikel
Frantschach-St. Gertraud. Gleich zwei kapitale Baustellen sind zurzeit in der Marktgemeinde zu sehen: Hüben wird das Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr Frantschach-St. Gertraud umgebaut und erweitert, drüben der frühere Mondi-Werkskindergarten reaktiviert. Die beiden Schauplätze sind nur wenige Meter voneinander entfernt.
An der Packer Straße nach dem Mondi-Werk wird am Zu- und Umbau des Rüsthauses gewerkt. Wie berichtet fand der Spatenstich nach der mehrjährigen Planungsphase am 16. Juli dieses Jahres statt, bei dem neben Vertretern der Feuerwehr auch Spitzen der Gemeinde und von Mondi Frantschach dabei waren. Dem Unternehmen kommt bei diesem Projekt eine wichtige Rolle zu, denn es übernimmt nicht nur 50 Prozent der veranschlagten Baukosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro – die andere Hälfte finanziert die Gemeinde Frantschach-St. Gertraud –, Mondi stellt auch den nötigen Grund zur Verfügung.
Auf dem wird jetzt die neue Maschinenhalle errichtet. Sie fasst vier Fahrzeuge, die künftig direkt auf die B70 Packer Bundesstraße ausfahren werden. In der Halle werden auch die Werkstatt und ein Raum zur Wartung der Atemschutzgeräte untergebracht, dazu ein Lagerplatz für die unterschiedlichen Gerätschaften.
Um die Einsatzbereitschaft zu wahren, wird stufenweise vorgegangen: Erst wird die Fahrzeughalle fertiggestellt, dann das Rüsthaus umgebaut. Dort werden Umkleide, Funkraum und ein Sitzungsraum für den Krisenstab ins Erdgeschoss verlegt, um das Ausrücken (noch) schneller zu machen. Die Fertigstellung ist im kommenden Jahr geplant, wenn die Feuerwehr ihr 105-jähriges Jubiläum feiert. Ein genaues Datum wird nicht genannt.
Ein Lokalaugenschein zeigte, dass mittlerweile ein kleiner Zubau des Rüsthauses entfernt wurde und die Vorbereitungsarbeiten zum Bau der Halle am freigeräumten Gelände laufen: Ein Graben wurde gezogen, einige Ziegel sind schon gesetzt. Mondi Frantschach-Geschäftsführer Gottfried Joham in der Vorwoche: »Der Bau läuft nach Plan, bisher gab es keine Probleme.«
Der Bau des Kindergartens
Das andere Großprojekt in der Gemeinde ist der frühere Mondi-Werkskindergarten: Er stand seit rund zehn Jahren leer, 2016 kaufte die Gemeinde das Gebäude. Weil das Land Kärnten ein neues Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz verabschiedet hat, nach dem die Gruppen schrittweise auf 20 Kinder verkleinert werden, musste die Gemeinde das entstehende Platzproblem lösen – und entschloss sich zur Wiedereröffnung des einstigen Werkskindergartens, der nach der Fertigstellung vier Gruppen beherbergen wird.
Am 26. Juni fand der Spatenstich statt (wir berichteten), mittlerweile wurden umfangreiche Abbruch- und Vorbereitungsarbeiten durchgeführt. Das Gebäude erhält einen Zubau, vor Ort war zuletzt zu sehen, dass bereits Fertigteile aus Holz aufgestellt wurden, auch am Dachstuhl des eingeschossigen Hauses wurde gearbeitet. »Die Arbeiten gehen plangemäß vor sich«, sagte Roland Kleinszig, Amtsleiter von der Frantschach-St. Gertraud, »aus jetziger Sicht werden wir fristgerecht fertig. Im März 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, im September werden die Kinder einziehen.«
Die Kosten belaufen sich auf 2,2 Millionen Euro, der Kärntner Bildungsbaufonds sagte Fördermittel in der Höhe von 1,25 Millionen Euro zu. Der Rest wird über den Kärntner Regionalfonds, Bundes- und Landesförderungen sowie Mitteln des Kommunalen Investitionsprogramms 2023 bereitgestellt. Neben den Räumen für vier Gruppen ist auch ein Kindergartenrestaurant mit einer 70 Quadratmeter großen Terrasse vorgesehen. Was viele freuen wird: Der Baumbestand, teils mehr als 100 Jahre alt, bleibt erhalten. Er wird Teil der Außenanlagen und soll im Sommer Schatten spenden.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!