Artikel
Wolfsberg. Seit Anfang des Jahres passiert es ständig. Jetzt hat sie die Nase voll. Marlies Straschischnig besitzt in der Wolfsberger Sporergasse ein Haus, das zum täglichen Ziel von »Hundeattacken« wird. Soll heißen: Ein warmer Strahl aus einer Hundeblase trifft regelmäßig die Fassade – sehr zum Ärger Straschischnigs.
Sie hat jetzt Gegenmaßnahmen getroffen und in einem Erdgeschoss-Fenster eine Warnung an den Verursacher deponiert. »Achtung, Videoüberwachung«, steht dort, und weiter: »Aufgrund von Verunreinigungen der Hausmauer durch Hunde-Urin wird das Haus ab sofort überwacht (Detektiv). Bei nochmaliger Verschmutzung erfolgt eine Anzeige.«
»Seit Anfang des Jahres habe ich die Probleme«, sagt die 61-Jährige zu den Unterkärntner Nachrichten, »ich wohne mein ganzes Leben hier, so etwas gab es noch nie.«
Bereits einmal hatte sie ein Plakat ins Fenster gehängt. »Erst war Ruhe«, so Straschischnig, »dann ging es wieder los. Jetzt habe ich wieder eines geschrieben.« Sie vermutet – aufgrund der Höhe der »Markierungen« – einen kleineren Hund hinter den »Angriffen« und hat auch einen Verdacht, wer der Besitzer sein könnte. Namen nennt sie aber nicht, »denn ich habe ja keinen Beweis«. Sie weiß auch nicht, um welche Uhrzeit die regelmäßigen »Besuche« erfolgen, »ich kann ja nicht den ganzen Tag beim Fenster stehen«, so Straschischnig.
Ihr Appell an den Hundehalter: »Er soll es unterlassen, dass sein Hund hier das Bein hebt, und mit dem Tier in einen Park gehen. Die Fassade wurde 2015 renoviert.«
Schauplatz Herrengasse
Sie ist nicht die einzige, die in der Innenstadt mit »Hunde-Hinterlassenschaften« zu kämpfen hat. So findet sich in der Herrengasse ein blumenförmiges Hinweisschild, auf dem zu lesen steht: »Ist es wirklich notwendig, dass ihr eure Hunde bei fremden Blumentöpfen xxx lässt?« Die Antwort wird mitgeliefert: »NEIN!« Hat Wolfsberg ein Hundeproblem? Wilfried Truppe, Sprecher der Gemeinde: »Wir stellen kostenlos 60 Sackerl-Automaten im Gemeindegebiet zur Verfügung, die pro Woche mit jeweils 50 Sackerln befüllt werden.« Allerdings sollen sie nur in Notfällen verwendet werden, denn Hundebesitzer müssten ihre eigenen Entsorgungsbehältnisse mitführen. »Wir können nur an die Hundebesitzer appellieren, die Hinterlassenschaften zu entsorgen«, so Truppe. Im Vorjahr überlegte FPÖ-Stadtrat Johannes Loibnegger medial, Strafen einzuführen, wenn Besitzer den Kot ihrer Hunde nicht wegräumen: 20 bis 30 Euro sollten fällig werden. Es wurde nichts daraus. In anderen Städten sind Geldbußen gang und gäbe. Wien etwa straft einsichtige Hundebesitzer mit 50 Euro, uneinsichtige und Wiederholungstäter mit bis zu 2.000 Euro. Wer nicht zahlen kann, marschiert in Haft. Allerdings: Gegen pieselnde Hunde ist auch in Wien kein rechtliches Kraut gewachsen.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!