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Die Lavanttaler Imker rufen zum »Kampf« gegen neue Hornisse: Heimische Bienen sind bedroht Ausgabe 20 | Mittwoch, 15. Mai 2024

Die Asiatische Hornisse, die bis zu 70 Bienen pro Tag frisst, steht vor der Tür. Bei der Jahreshauptversammlung des Bezirksverbands der Lavanttaler Imker war diese Bedrohung das große Thema. Die klimatischen Bedingungen sind im Lavanttal ideal für das Insekt.

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Unterkärntner Nachrichten Redaktion Von Unterkärntner Nachrichten Redaktion officeno@spamunterkaerntner.at
Die bienenfressende »Vespa Velutina«, die bereits in Salzburg und Ungarn nachgewiesen wurde, ist an den gelben Beinspitzen und dem schwarzen Bauch optisch von der heimischen Hornisse zu unterscheiden. Sie wurde aus Südostasien nach Europa eingeschleppt, wo sie sich nun ausbreitet. Diese Hornisse hat einen unstillbaren Appetit auf Bienen. Foto: AGES

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Wolfsberg. Die »Vespa Velutina«, die gelbbeinige, aus Asien stammende Hornisse, ernährt sich hauptsächlich von Bienen. Bis vor Kurzem stand sie noch vor den Toren Österreichs. Mittlerweile wurden erste Exemplare in Salzburg gesichtet, auch in Ungarn wurde die Vespa Velutina nachgewiesen. »Biene Österreich«, der Dachverband der österreichischen Bienenzuchtvereine, bietet nun mit den Landwirtschaftskammern ein österreichweites Monitoring der Asiatischen Hornisse an, um den Fressfeind der heimische Honigbienen Paroli zu bieten.

Dieses Thema stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Bezirksverbands Wolfsberg der »Lavanttaler Imker«. Auf Initiative von Bezirksobmann Pius Zarfl erläuterte Imkerkollege Friedrich Maier in einer umfassenden Präsentation, wie eine Asiatische Hornisse erkannt werden kann und welche Schritte gegen sie eingeleitet werden können und müssen. Maier ist Imker aus St. Michael und stellvertretender Schriftführer im Bezirksverband Wolfsberg der »Lavanttaler Imker«. Er ist einer von sieben Imkern des Bezirks Wolfsberg, die noch im Mai als Sachverständige für Bienengesundheit vom Bezirkshauptmann angelobt werden.

Maier zeigte zu Beginn den optischen Unterschied zur heimischen Hornisse, die geschützt ist, auf: »Vespa Velutina« besitzt eine schwarzen Bauchfarbe und gelbe Beinspitzen. Maier: »Die Asiatische Hornisse ist invasiv und wurde aus Südostasien über Frankreich, Spanien, Portugal und Italien eingeschleppt, wahrscheinlich in morschem Holz, in dem diese Bienenfresser gerne überwintern.«

Das Lavanttal als »Zielgebiet«
Die Hornisse frisst bis zu 70 Bienen pro Tag und lauert ihrer Beute in der Nähe von Bienenstöcken auf. Sowohl von den klimatischen Bedingungen als auch von der hohen Anzahl von Bienenstöcken im Lavanttal sei dieses Gebiet bestens geeignet, damit sich der »invasive Bienenkiller« wohlfühlt, so Maier. Und weiter: »Wir müssen diese Gefahr sehr ernst nehmen. Wir wissen nicht, wann Vespa Velutina zu uns kommen wird, aber sie wird kommen, und wir müssen dafür gerüstet sein.«

»Wir wissen nicht, wann Vespa Velutina zu uns kommen wird, aber sie wird kommen«
Friedrich Maier, Imker

Die AGES, die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, hat mit »Biene Österreich« eine zentrale Meldeplattform eingerichtet, die alle Sichtungen an die zuständigen Stellen in jedem Bundesland weiterleitet. Es besteht Meldepflicht, auch wenn nur der Verdacht des Auftretens der »Vespa Velutina« besteht. Sichtungen sind im Internet unter der www.velutinamelden.at anzugeben. Die AGES empfiehlt allen Imkern, bei ihren Ständen regelmäßig den »Flugverkehr« etwa 20 Minuten lang zu beobachten, um rasch auf das Vorkommen der Asiatischen Hornisse reagieren zu können.

Der Bezirksorganisation der Lavanttaler Imker gehören 245 Imker an, die in acht Vereinen organisiert sind. Von den insgesamt etwa 7.000 Bienenvölkern werden mehr als 6.000 von Erwerbsimkern betreut.

Gerhard Klinger

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