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Völkermarkt. »Todesradar« nennen ihn Leser der Unterkärntner Nachrichten, die bereits schlechte Erfahrungen gemacht haben. Seit rund zwei Wochen steht ein neues Überwachungsgerät auf der Autobahn A2 in Fahrtrichtung Klagenfurt. Platziert vor dem Baustellenbereich nach der Auffahrt Völkermarkt West, provoziert es scharfe Bremsmanöver – und bringt die Verkehrsteilnehmer in Gefahr.
Das Radargerät steht bei Kilometer 289,5 auf Höhe Ladratschen nach einem abfallenden Teilstück der Autobahn. Zwar sind davor Vorschriftszeichen angebracht, die das erlaubte Tempo erst auf 100, dann auf 80 km/h reduzieren. Daran halten sich aber nicht alle Autofahrer.
Viele gehen lediglich vom Gas und rollen in den Bereich hinein. »Da es dort ein Gefälle gibt, werden sie nicht viel langsamer«, schildert ein Leser. »Dann sehen sie den neuen Radarkasten und treten voll auf die Bremse. Das ist besonders für nachkommende Lkw eine Herausforderung. Es wundert mich, dass dort noch kein schwerer Unfall passiert ist.«
»Spiel mit dem Leben«
Erschwerend kommt hinzu, dass Lenker auch auf den Auffahrtverkehr aus Richtung Völkermarkt achten müssen und die Autobahn kurz nach dem Radargerät auf eine Fahrspur verengt wird. »Dieser Abschnitt erfordert volle Konzentration. Wer abgelenkt ist, spielt mit seinem Leben«, meint ein Wolfsberger, der diesen Teil der A2 täglich befährt.
Auch Hanspeter Mailänder, stellvertretender Leiter der Verkehrsabteilung in der Landespolizeidirektion, kennt den Bereich. Er sagt: »Dort, wo der Radar steht, gilt schon lange Tempo 80. Die Straße ist gut einsichtig, alle nötigen Maßnahmen wurden gesetzt.«
Laut Mailänder wird jede Baustelle vor ihrem Start von Experten beurteilt, die Vorgaben nennen, die einzuhalten seien. In Baustellenbereichen gelten Geschwindigkeitsvorschriften, die überwacht werden müssen. »Dafür sind Maßnahmen zu setzen«, sagt er. Eine Alternative wäre gewesen, die Auffahrt Völkermarkt West zu sperren. »Das hätte größere Probleme bedeutet.«
Der Kärntner Arbö-Geschäftsführer Thomas Jank: »Radargeräte sind grundsätzlich in Ordnung, sie ersetzen aber die physische Präsenz der Polizei nicht. Die Frage ist, ob ein Gerät der Sicherheit oder der Abzocke dient. Innenminister Herbert Kickl hat angekündigt, dass sich die Abzocke aufhört und Radarkästen nur dort stehen sollen, wo sie der Sicherheit dienen. Ich hoffe, das wird so gemacht.«
Eines ist amtlich: Sollte der »Todesradar« scharf sein, spült er viel Geld in die Kasse ...
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