Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Zukunft des Streckerwirts in St. Marein ist geklärt: Die »FES« kaufte das Anwesen und hat große Pläne Ausgabe | Mittwoch, 15. Oktober 2025

Das Traditionsgasthaus in St. Marein wurde von der FES Elektrotechnik GmbH gekauft. Nachdem der Bau der neuen Firmenzentrale abgeschlossen ist, soll der Streckerwirt revitalisiert werden. Ab Ende des Jahres 2027 soll es von Montag bis Freitag Mittagsmenüs geben.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Streckerwirt, Übergabe
Rechts: Die beiden FES-Geschäftsführer Alois Buchsbaum (l.) und Robert Tatschl (r.) stoßen mit Johann »Hansi« Reichel auf die Übergabe des Streckerwirts an. Links: Das Gasthaus in St. Marein wurde 1921 erstmalig eröffnet. Ab Ende 2027 soll der Gastronomiebetrieb wieder aufgenommen werden. Fotos: UN/much (1), KK (1)

Artikel

Der neue Firmenhauptsitz der FES Elektrotechnik GmbH entsteht derzeit in St. Marein. Die Fertigstellung soll bis Mitte 2026 erfolgen. Foto: FES

Wolfsberg. Der bekannte Streckerwirt in St. Marein bei Wolfsberg hat neue Eigentümer: Alois Buchsbaum und Robert Tatschl, beide Geschäftsführer der FES Elektrotechnik GmbH, haben das Traditionsgasthaus in St. Marein gekauft. Der Gastronomiebetrieb soll nach einer Umbauphase wieder aufgenommen werden.  Das Unternehmen, derzeit noch in Zellach angesiedelt, errichtet derzeit die neue Firmenzentrale nur wenige hundert Meter vom Streckerwirt entfernt in St. Marein.

Alois Buchsbaum erklärt: »Unser Fokus liegt derzeit auf der Baufertigstellung der Zentrale. Im Anschluss werden wir die Revitalisierung des Streckerwirts in Angriff nehmen. Im Erdgeschoss wird weiterhin das Gasthaus betrieben, die Theke soll erhalten bleiben. Im zweiten und dritten Stockwerk werden Fremdenzimmer errichtet.« Robert Tatschl sagt dazu: »Das Gasthaus bietet sich ideal an. Unsere Mitarbeiter erhalten dann von Montag bis Freitag in kurzer Distanz zum Arbeitsplatz ein Mittagsmenü.« Der Zeitplan sieht wie folgt aus: Die Baufertigstellung des neuen Firmenhauptsitzes in St. Marein ist für Mitte 2026 anvisiert. Die Umbaumaßnahmen beim Streckerwirt starten im Anschluss und sollen bis Ende 2027 abgeschlossen sein. Buchsbaum und Tatschl werden den Betrieb schließlich verpachten, der Name »Streckerwirt« bleibt bestehen. Bewerbungen können schon jetzt per Mail an alois.buchsbaum@fes.at oder robert.tatschl@fes.at gerichtet werden.

»Das Gasthaus wird weiterhin betrieben. Aus den oberen Stockwerken werden Fremdenzimmer«
Alois Buchsbaum, FES-Geschäftsführer

Gekauft wurde von Buchsbaum und Tatschl ein etwa 4.000 Quadratmeter umfassendes Anwesen – bestehend aus Gasthaus, Stall und weiteren Nebengebäuden. Über den Kaufpreis des mehr als 100 Jahre alten Gasthauses, das zuletzt in vierter Generation von Hilde und Johann Reichel betrieben wurde, geben die beiden FES-Geschäftsführer keine Auskunft.

Gescheiterte Versteigerung
Die Vorgeschichte, wie es zu dem Verkauf kam, sorgte bereits für Schlagzeilen. Anfang Mai dieses Jahres hätte es zur ersten Versteigerung des Anwesens kommen sollen. Der Termin am Wolfsberger Bezirksgericht wurde aber abgesagt, da der Ausrufungspreis von 265.000 Euro nur 50 Prozent des von einem Gutachter ermittelten Schätzwerts betrug. Der nächste Termin wurde am 11. Juni angesetzt. Dieses Mal betrug der erhöhte Ausrufungspreis 370.000 Euro. Es war zwar eine kleine Personengruppe anwesend, doch im Gerichtssaal blieb es still, denn es wurde kein Gebot abgegeben.

Also Folge gab es zwei Möglichkeiten: ein neuer Versteigerungstermin oder ein Freihandverkauf. Während bei einem neuen Versteigerungstermin der Ausrufungspreis nur so weit gesenkt hätte werden können, dass damit sämtliche Gläubiger bedient werden können, ist es bei einem Freihandverkauf theoretisch auch möglich einen Preis anzusetzen, der unter den Schulden liegt. Letztlich kam es zum Freihandverkauf.

»Unsere Mitarbeiter erhalten in kurzer Distanz zum Arbeitsplatz ein Mittagsmenü«
Robert Tatschl, FES-Geschäftsführer

Johann »Hansi« Reichel und seine Frau Hilde haben eine Wohnung in St. Marein gefunden. Sie haben das Gasthaus, das 1921 eröffnete, seit 1983 geleitet.

Neubau der FES
Die FES errichtet seit März um rund 8,5 Millionen Euro ihren neuen Firmenhauptsitz nördlich der Firma Cancola in St. Marein, der rund 3.600 Quadratmeter Büro- und Produktionsflächen umfassen soll. Allein die Produktionshalle wird über eine Grundfläche von rund 2.600 Quadratmeter verfügen und damit fünfmal so groß sein wie die aktuelle Produktionsfläche. Das 2021 gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit rund 150 Mitarbeiter.

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren