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St. Andrä. »Wir wissen, dass wir gestalten müssen und wir, die Bürgermeister des Tals, machen das über Parteigrenzen hinweg. Es geht nur gemeinsam. Wirtschaft, Politik und die Bevölkerung müssen die Chance nutzen, dann wird dieses Jahrhundertprojekt erfolgreich sein«, meinte die St. Andräer Bürgermeisterin Maria Knauder bei der Begrüßung zum »2. Forum Lavanttal« im Rathausfestsaal der Bischofsstadt, bei dem es diesmal um den »Technologiepark Lavanttal« ging.
Dann übernahm der Geschäftsführer der Regionalmanagement GmbH (RML), Johannes Gastrager, das Wort: »Dieses herausragende Projekt wird uns die nächsten 15 Jahre beschäftigen. Der Technologiepark ist nicht nur ein Leuchtturmprojekt, er ist auch ein Pilotprojekt der interkommunalen Zusammenarbeit. Es ist noch viel zu tun, vieles wurde aber auch schon erreicht.« Damit meinte Gastrager, dass es mittlerweile einen Aufteilungsschlüssel bezügliche der Kosten und Einnahmen zwischen den Gemeinden gibt. Gastrager weiter: »Langfristig erwarten wir uns Rückflüsse aus dem Technologiepark.« Günter Reissner von der Interplan ZT GmbH stellte danach das langfristige Entwicklungskonzept für das Areal südlich des Kor-almbahnhofs vor. Es umfasst über 20 Hektar, auch die Verlegung der Landesstraße ist angedacht, um ein robustes und flexibles System für die Entwicklung zu schaffen.
»Es ist noch viel zu tun, vieles wurde aber auch schon erreicht«
Johannes Gastrager, Geschäftsführer RML
Begonnen wird mit dem »Pionierquartier«, wie die Planer das erste Gebäude des Technologieparks nennen. Der Bau soll 2027 starten.
Markus Hornböck, Geschäftsführer der Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgmbh (BABEG), und Bernhard Lamprecht, Geschäftsführer Technologiepark Lavanttal, sprachen danach über das Projekt. Die Vorleistungen seien enorm: Ein langfristiges Entwicklungskonzept rund um den Bahnhof St. Paul, ein neues Verkehrskonzept, Flächenwidmungen und Bebauungspläne.
20 Hektar für die Zukunft
Hornböck meinte: »Es geht voran, in kleinen Schritten, aber es geht voran.« Man müsse die gesamte Region Südösterreich gemeinsam vermarkten. Damit könnten Kosten gesenkt und Synergien geschaffen werden.
Der steirische Landesrat für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung, Willibald Ehrenhöfer (ÖVP), berichtete, dass es schon enge Kooperationen zwischen den Ländern Kärnten und Steiermark gibt. »Wir müssen auch Spielregeln festlegen, damit wir nicht gegenseitig bei Förderungen und Betriebsansiedelungen konkurrieren. Kooperation statt Konkurrenz ist das Ziel«, sagte Ehrenhöfer.
Stimmen aus der Region
In der Diskussion meldeten sich auch regionale Stimmen zu Wort. So wurde aus dem Publikum gefragt, wie sicher es sei, dass das Projekt auch verwirklicht werde. Hornböck antwortete: »Wir haben die relevanten Mittel vom Land gesichert, um Grundstücke und Erweiterungsflächen zu erwerben. Seien Sie sicher: Wir wollen die Umsetzung abschließen.«
Edwin Storfer, Obmann des Vereins Lavanttaler Wirtschaft (VLW), erinnerte daran, dass das Lavanttal einst als »Armenhaus Kärntens« galt: »Seit der Gründung des VLW haben wir viel erreicht. Schon 2005 war ein Technologiepark geplant, damals scheiterte es an den Bürgermeistern. Heute sind wir eine der führenden Regionen in Südösterreich.«
Der St. Pauler Bürgermeister Stefan Salzmann betonte in einem Statement: »Eine Gemeinde mit 3.000 Einwohnern wie wir kann sich glücklich schätzen, in dieser Position zu sein. Alle neun Bürgermeister ziehen heute an einem Strang – und rittern nicht um die Kommunalsteuer. Wir wollen gemeinsam wachsen und attraktiv werden, damit gut ausgebildete Kräfte ins Tal zurückkehren.« Bei der Frage, wie man Bahnfahren attraktiv machen wolle, verwies Salzmann auf das Klimaticket, dazu meinte Nationalrat Johann Weber (ÖVP) aus dem Publikum, er habe im Parlament bereits eine Petition für ein einheitliches Klimaticket für die gesamte Südregion eingebracht.
Bei den Vortragenden kam die Aufbruchstimmung klar zum Ausdruck, Bürgermeister Salzmann meinte zum Abschluss: »Ab 14. Dezember sind wir mit der Steiermark eine Region.«

Von Michael Swersina
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