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Schönsonntagmarkt neu: Das sagt der Stadtpfarrer, das sind die Aufgaben der früheren Marktleiterin Ausgabe 11 | Mittwoch, 13. März 2024

Durch den verkürzten Markt fallen Aufbau und Prozession auf einen Tag. Pfarrer Kranicki hofft auf ungestörte Feier und ersucht um Gespräch mit den Stadtwerken. Deren Geschäftsführer ist dazu bereit und erläutert den jetzigen »Status« der bisherigen Marktleiterin.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
2022 wurde der erste Schönsonntagmarkt in der Innenstadt von den Verantwortlichen gemeinsam präsentiert: Beirats-Chef Karl Heinz Smole, Stadtpfarrer Kranicki, Bürgermeister Primus und Stadtwerke-Geschäftsführer Schimik (v. l.).Stadtwerke

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Wolfsberg. Einige Fragen sind noch zu klären. Wie berichtet wird der heurige Schönsonntagmarkt von Freitag, 31. Mai, bis Sonntag, 2. Juni, wieder in der Wolfsberger Innenstadt durchgeführt – um einen Tag verkürzt, mit weniger Bühnen und in konzentrierterer Form. 

Allerdings: Was sagt der Wolfsberger Stadtpfarrer Christoph Kranicki dazu, dass nun der Donnerstag, der Fronleichnamstag, für den Aufbau der Stände genutzt wird? Immerhin findet gerade dann die Prozession statt. Und: Wie ist nun der genaue Status der früheren Marktleiterin Andrea Primus, der Ehefrau von Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ)?

»Die Prozession findet seit Jahrhunderten statt, ich denke, das wird weiter möglich sein«
Christoph Kranicki, Stadtpfarrer

Wie berichtet soll der Stadtpfarrer im Vorjahr Bürgermeister Primus gebeten haben, dass der Bieranstich, der 2023 am Samstag stattfand, auch weiter nicht mit der Prozession zusammenfällt. Beide Seiten bestritten einen kolportierten Konflikt wegen des Markts in der Innenstadt. Aber: Social-Media-Beiträge, die sich für die von der ÖVP beantragte Rückverlegung auf das Marktgelände in Kleinedling aussprachen, versah Kranicki mit »Likes«. Auf die Frage, wo er den Markt am liebsten sähe, schwieg er, mit dem ÖVP-Antrag habe er nichts zu tun, wie der Stadtpfarrer im Vorjahr sagte.

»Würdig und ruhig«

Und jetzt? Ist er damit einverstanden, dass Aufbau und Prozession auf einen Tag fallen? Kranicki: »Im Vorjahr war es ruhig, wir konnten ungestört unsere übliche Route gehen. Ich hoffe, das bleibt so und der Aufbau legt während der Prozession eine Pause ein. Für mich ist es grundsätzlich kein Problem, solange wir würdig und ruhig durch die Stadt gehen können. Dank Fronleichnam, einem katholischen Hochfest, haben die Menschen einen Feiertag. Es wäre schade, wenn die Prozession, die zu diesem Fest gehört, gestört oder eingeschränkt würde.« 

Die Änderungen im Marktgeschehen hätten ihn »nicht erschreckt«, Kranicki hofft aber davor auf ein Gespräch mit den Zuständigen. Und: »Die Festmesse beginnt um 10 Uhr, danach zieht die Prozession durch die Stadt. Es geht dabei nur um eine Stunde, ich hoffe, das wird möglich sein. Die Prozession findet seit Jahrhunderten statt, ich denke, das wird weiter möglich sein.«

Christian Schimik, Geschäftsführer der Wolfsberger Stadtwerke, Veranstalter des Schönsonntagmarkts, sicherte den Unterkärntner Nachrichten seine Bereitschaft zu einem Gespräch mit Kranicki zu. Der Geschäftsführer: »Es ist ganz wichtig, dass das Fronleichnamsfest und die Prozession durch die Marktvorbereitungen nicht beeinträchtigt werden und vollkommen ungestört stattfinden. Selbstverständlich werden wir rechtzeitig die erforderlichen Gespräche mit Stadtpfarrer Kranicki führen.«

Am Dienstag, 5. März, wurden nicht nur die Veränderungen rund um den Markt öffentlich gemacht, es wurde auch bekannt, dass nun Schimik die Leitung des Schönsonntagmarkts übernommen hat. Bisher lag sie bei Andrea Primus, was dem Bürgermeister  – wie berichtet – Vorwürfe der Befangenheit von Stadträtin Isabella Theuermann (FPÖ) einbrachte. Hannes Primus wehrte sich erbittert und verbat sich mehrfach Angriffe auf seine Familie. 

Causa Primus

Nun wurde Andrea Primus aus der ersten Reihe abgezogen – quasi. Welche Funktion hat sie nun im Rahmen des Schönsonntagmarkts? Der Stadtwerke-Chef: »Andrea Primus wird wie bisher gemeinsam mit unseren Mitarbeitern die Aufgaben der Marktorganisation wahrnehmen und weiterhin als Ansprechpartnerin zur Verfügung stehen.« Laut Schimik gibt es keine innerbetrieblichen Änderungen bei der Organisation des Aufbaus und des Ablaufs sowie der Tätigkeiten, »wobei hier festzuhalten ist, dass sich das Aufgabengebiet von Andrea Primus nicht auf die Märkte beschränkt«. 

Sein Amt als Marktleiter kommentiert Schimik so: »Die Verantwortung für die Märkte lag auch in der Vergangenheit immer beim Geschäftsführer. Deswegen ergibt sich durch die Übernahme der Marktleitungsfunktion keine faktische Veränderung.«

So viele Diskussionen wie im Vorjahr löste der Schönsonntagmarkt seit langem nicht mehr aus. Es bleibt die Frage, ob er gestrichen wird, sollte die Kritik auch nach dem diesjährigen Markt anhalten. Schimik dazu: »Ich verweise hier auf die Pressemitteilung (Anm.: in der die Stadtwerke am 5. März die neuen Modalitäten um den Markt mitteilten): ›Vorerst ist es das letzte Mal, dass der Schönsonntag-Markt in der Innenstadt stattfindet. Nach der diesjährigen Veranstaltung wird es eine aussagekräftige Evaluierung geben, ob der Markt im Jahr 2025 wieder in der Innenstadt veranstaltet wird oder ob es eine andere Variante geben wird.‹«

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