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Bad St. Leonhard. Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Sie befinden sich nach der Nachtschicht auf dem Heimweg. Während Sie von der Autobahn in Bad St. Leonhard abfahren, leuchtet das Batteriesymbol Ihres Autos auf. Kurz darauf erhalten Sie die Meldung, dass die Lenkunterstützung ausgefallen ist. Instinktiv treten Sie auf die Bremse und merken, dass sie nicht mehr funktioniert. Unter der Motorhaube steigt Rauch auf ...
Genau das ist Zvonimir Pliso aus Bad St. Leonhard am 5. Dezember passiert. »Ich habe durch die Motorbremse versucht, mein Auto zum Stehen zu bringen. Zum Glück hat das funktioniert«, erklärt der gebürtige Kroate, der als Schlosser in Wolfsberg arbeitet. Die Alternative wäre gewesen, das Auto durch Touchieren der Leitschiene zum Stillstand zu bringen. »Am Beifahrersitz saß aber mein Arbeitskollege, deshalb wollte ich die Option mit der Leitschiene vermeiden. Ich wollte nicht, dass die Tür sich nicht mehr öffnen lässt und er dadurch eventuell im Auto eingeklemmt wird«, so Pliso.
»Ich habe den Kofferraum geöffnet und sah aus dem Motorraum schon Flammen aufsteigen«
Zvonimir Pliso über den beginnenden Brand
Nachdem sein grüner Opel Insignia Kombi zum Stillstand gekommen war, wollte er noch ein Pannendreieck aufstellen, was aber hinfällig wurde. Pliso: »Ich habe den Kofferraum geöffnet und sah vorne schon Flammen aus dem Motorraum aufsteigen. Ich habe meinem Arbeitskollegen gesagt, dass er vom Auto weggehen soll und habe die Feuerwehr alarmiert.« Bis zum Eintreffen der FF Bad St. Leonhard und FF Preitenegg blieben weitere Verkehrsteilnehmer stehen, die mit insgesamt fünf Feuerlöschern versucht haben, den Brand zu löschen – allerdings vergebens.
Zehn Minuten
Für den Bad St. Leonharder haben sich die Minuten, bis die Rettungskräfte eintrafen, wie eine Ewigkeit angefühlt: »Es hat vielleicht zehn Minuten gedauert, bis das Auto im Vollbrand stand. Das Bild kriege ich nicht mehr aus meinem Kopf. Ich bin nur froh, dass niemandem etwas passiert ist. Ich glaube, dass ich instinktiv richtig gehandelt habe.« Um kurz vor 6.30 Uhr morgens hat er die Rettungskräfte verständigt. Nur eine knappe Stunde später war er bereits daheim. Dankbar ist der 43-Jährige für die Hilfe der Feuerwehren: »Ich danke ihnen für ihren Einsatz. Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen ihre Freizeit opfern, um anderen zu helfen.«
»Ich bin nur froh, dass niemandem etwas passiert ist. Ich habe instinktiv richtig gehandelt«
Derselbe nach dem Vorfall
Im Auto befanden sich laut dem Kroaten keine nennenswerten Wertgegenstände. Lediglich sein Führerschein sowie der Führerschein seiner Frau und der Zulassungsschein wurden Opfer der Flammen. Die Feuerwehr vermutet einen Kabelbrand als Ursache. Der Insignia, eine Diesel-Variante, wurde von Pliso vor sechs Jahren als Jahreswagen gekauft. »Ich habe jedes Service gemacht und hatte nie Probleme«, so der 43-Jährige. Auf eine Zahlung der Versicherung darf der Bad St. Leonharder allerdings nicht hoffen, da er »nur« eine Haftpflicht-, aber keine Kasko-Versicherung hatte.
Beschwerliche Autosuche
Als Herausforderung gestaltet sich für den zweifachen Familienvater die Suche nach einem neuen fahrbaren Untersatz, denn die Preise sind stark gestiegen bzw. es sind kaum Modelle verfügbar. »Ich suche einen Gebrauchtwagen in der Mittelklasse. Es soll ein Kombi oder Family-Van sein«, sagt Pliso. Verkaufsinteressenten können sich unter 0664/3015539 telefonisch bei ihm melden.
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