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Wolfsberg. Seit über zehn Jahren beschäftigt sich das Projekt »Over the limit« mit Suchtprävention für Jugendliche und setzt eine umfassende Aufklärungskampagne an den Schulen und in der Stadtgemeinde Wolfsberg um. Die Kampagne ist auf die Jugendlichen abgestimmt und wurde für Lehrer und Eltern erweitert.
Jährlich finden zwischen den Partnern Vernetzungstreffen statt, so auch in der Vorwoche im Wolfsberger Rathausfestsaal. Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf das Thema Vandalismus, das viele Gemeinden im Tal beschäftigt, gelegt.
»Den meisten Jugendlichen ist nichtbewusst, welche Straftaten sie dabei begehen«
Christian Vallant, Projektleiter »Over the limit«
Der Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) sprach in diesem Zusammenhang von »Exzessen, die wir jedes Wochenende erleben«. Er erwähnte auch, dass die in der Vorwoche beschlossenen Überwachungskameras nicht die »ultimative Lösung« seien, sondern Präventionsarbeit.
»Over the limit«-Projektleiter Christian Vallant informierte die Projektpartner darüber, dass seit dem vergangenen Schuljahr ein neues Modul in das Projekt aufgenommen wurde: Vandalismus. Das Modul wurde an allen Wolfsberger Mittelschulen, der Unterstufe des BORG Wolfsberg und der Berufsbasisschule Wolfsberg abgehalten. Dabei wurden mit den Schülern Themen besprochen, was sie unter Sachbeschädigung verstehen, was eine schwere Sachbeschädigung ist und wie daraus im schlimmsten Fall ein Einbruchsdiebstahl werden kann. Vallant: »Den meisten Jugendlichen ist nicht bewusst, welche Straftaten sie dabei begehen. Wenn sie erfahren, welche Strafen sie bei solchen Taten erwarten und welche Konsequenzen das für ihre Zukunft haben kann, sind sie meist mehr als verwundert.«
Familienrichter Christian Gutschi berichtete über die Strafen, die bei Vandalismusakten vorgesehen sind und bis zu Vorstrafen führen können. Er meinte aber, dass man bei Jugendlichen nicht immer sofort mit der vollen Härte des Gesetzes abstraft. Er wies auch darauf hin, dass man vor dem 14. Lebensjahr zwar strafunmündig sei, Vergehen aber trotzdem in Akten zu finden seien.
Härtere Strafen gefordert
Hart ins Gericht mit der Justiz ging GI Andreas Tatschl, Präventionsbeamter der Polizei Wolfsberg. »Wenn jemand bereits 53 Delikte begangen hat, aber es noch keine einzige Verurteilung gibt, dann sehe ich das nicht ein. Wir streicheln die Straftäter zu viel. Bei manchen muss man einfach früher reagieren«, so Tatschl, der von rund 25 Vandalenakten pro Monat im Bezirk Wolfsberg sprach. Tatschl meinte aber auch, dass es nur ein kleiner Teil der Jugendlichen sei, der die Polizei regelmäßig beschäftigt, der Großteil der Jugendlichen sei in Ordnung. Tatschl forderte ebenso wie Vizebürgermeister Alexander Radl zu mehr Zivilcourage auf. Tatschl: »Wenn man etwas beobachtet, soll man die Nummer 133 wählen.«
Zahlreiche Projektpartner
Aktuell werden von »Over the limit« an den Wolfsberger Schulen zwölf Module angeboten. Partner sind die Polizei Wolfsberg, das Rote Kreuz Wolfsberg, die Freiwillige Feuerwehr Wolfsberg, das Jugendrotkreuz Klagenfurt, die Kärntner Landesregierung, Caritas, OIKOS, Sixvision, die Mittelschulen in der Gemeinde Wolfsberg, die höheren Schulen, die Berufsbasisschule sowie die beiden Fahrschulen Haider und Schellander.
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