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Gestiegene Baukosten: Sanierung der Volksschule in Bad St. Leonhard verschiebt sich um ein JahrAusgabe 27 | Mittwoch, 7. Juli 2021

Aufgrund der gestiegenen Baukosten soll die Generalsanierung der Volksschule um ein bis zwei Jahre verschoben werden. Frühester Fertigstellungstermin ist Herbst 2023. Mit den abgeschlossenen Bauarbeiten könnte die Volksschule Schiefling vor dem Aus stehen.

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Bad St. Leonhard. Schon lange sanierungsbedürftig ist die Volksschule in Bad St. Leonhard. »Wir haben definitiv Handlungsbedarf, da hier schon lange nichts mehr gemacht wurde«, informiert Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr).

Doch so schnell wird es zur gewünschten Generalsanierung nicht kommen. Die Revisionsabteilung der Gemeinde entschied am vergangenen Mittwoch, dass es derzeit keinen Spielraum für Zusatzmittel gibt. Die Empfehlung: Die Sanierung der Volksschule soll aufgrund der gestiegenen Baukosten um ein bis zwei Jahre verschoben werden.

In der Planung stehen Kosten in der Höhe von 3,5 Millionen Euro. 2,2 Millionen würden vom Schulbaufonds kommen, 1,3 Millionen müsste die Gemeinde aufbringen. »Zu 90 Prozent ist das Projekt ausfinanziert. Eine Kostenerhöhung um 30 Prozent würde bedeuten, dass die Generalsanierung um rund eine Million mehr kosten würde. Diese Kosten auf Biegen und Brechen auf uns zu nehmen, ist nicht notwendig. Es geht darum, mit den Mitteln sinnvoll umzugehen«, so Bürgermeister Dohr weiter.

Im Frühjahr 2022 soll die Ausschreibung folgen. Geplanter Baustart ist jetzt frühestens Juli 2022. »Wir haben jetzt ein Jahr Zeit, dass das erarbeitete Konzept verfeinert wird«, so Dohr. Während des Umbaus sollen die erste und zweite Klasse in die Volksschule Schiefling übersiedeln, während die dritte und vierte Schulstufe in zwei Containern in Bad St. Leonhard unterrichtet werden.

Mit der abgeschlossenen Sanierung (frühestens Herbst 2023) ist aber nur ein Teil des Projekts abgeschlossen. Ebenfalls stehen Baumaßnahmen bei der Mittelschule an. Hier soll in den Sommerferien 2023 ein Lift errichtet und die Außenfassade erneuert werden. Kostenpunkt: zwei Millionen Euro (1,3 Millionen vom Schulbaufonds, 0,7 Millionen vom Schulgemeindeverband). Und schließlich gibt es den Bauabschnitt 3, bei dem eine Verbindung der beiden Einrichtungen erfolgt. Hier belaufen sich die Gesamtkosten auf drei Millionen Euro (2,5 Millionen Gemeinde, 0,5 Millionen Schulbaufonds).

Schließung in Schiefling
Ist die Sanierung in Bad St. Leonhard abgeschlossen, droht der Volksschule Schiefling das Aus. Hauptproblem sind hier die schwindenden Schülerzahlen. Aktuell besuchen 26 Kinder die zweiklassige Volksschule. Dohr: »In zwei Jahren bleiben laut derzeitigem Stand in Schiefling nur noch 16 Schüler für die Volksschule übrig. Sie müssten dann für alle vier Schulstufen eine gemeinsame Klasse besuchen. Kein Pädagoge kann mir sagen, dass das zeitgemäß ist. Deshalb hoffe ich, dass wir hier zu einem einstimmigen Beschluss kommen. Ich pflege eine Politik des kompletten Miteinanders.«

Ähnlich sieht die Situation Schulreferent Stadtrat Alexander Pichler (SPÖ): »Die Schließung ist noch nicht zu 100 Prozent fixiert, da der Beschluss im Gemeinderat erst getroffen werden muss, allerdings gibt es derzeit keinen anderen Plan. Aber wir haben jetzt ein Jahr Zeit und wissen nicht, was in diesem Zeitraum passiert.«

Vorgesehen wäre laut Dohr, dass aus der VS Schiefling nach der Schließung ein »Dorfgemeinschaftshaus, zur Stärkung des Dorfs« wird, in dem sich die örtlichen Vereine treffen können. Ebenfalls untergebracht werden soll hier die Freiwillige Feuerwehr Schiefling.

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